Existenzgründung als Autor

von | Jun 7, 2017 | Autoren an die Steuer, Autorenleben, Infos | 1 Kommentar

Der Traum vieler angehender Schriftsteller ist eine allumfassende Existenzgründung als Autor. Unabhängig arbeiten, sein eigener Chef sein und ein passives Einkommen zu generieren sind nur wenige der vielen Motive, eigenschöpferisch Kunst in Form von Buchstaben an die Menschen zu bringen.

Mit diesem Artikel biete ich dir einen prägnanten Einblick in das, was ich in meinem ersten Jahr als hart arbeitende Autorin gelernt habe und gebe dir Tipps mit auf den Weg in deine eigene Selbstständigkeit.

Bücher sind anstrengende Medien. Die Leser müssen Zeit investieren, um in deine Welten oder Ratgeberdimensionen abzutauchen. Im Gegensatz zu Medien mit auditiver Komponente lassen sich Bücher nicht “nebenher” konsumieren und so sind die kritischen Leser, die sorgfältig auswählen, mit welchem Buch sie sich demnächst befassen möchten, die erste Hürde bei der Existenzgründung als Autor bzw. in die Selbstständigkeit eines Schriftstellers. Doch fangen wir von vorn an …

Hilfreiche Vorkenntnisse bei der Existenzgründung als Autor

Für eine Existenzgründung als Autor brauchst du gewisse fachliche und persönliche Voraussetzungen. Egal, was du vorher gemacht hast, es kann hilfreich sein, um sich selbstständig zu machen.

Fachliche Kenntnisse sind von Vorteil

Hilfreich ist jede berufliche Vorbildung, die mit dem Autorendasein zu tun hat. Willst du dich als Selfpublisher selbstständig machen, so ist beispielsweise eine Ausbildung zum Mediengestalter Digital und Print, ein abgeschlossenes Studium zum Kommunikationsdesigner oder vergleichbare Ausbildungen im Grafikbereich nützlich. Überlege, wie oft du zu einem Buch in der Buchhandlung gegriffen hast, weil dich das Cover in seinen Bann gezogen hast: Buchcover sind die Eintrittskarte in den Pool der Leser, die sich für dein Buch und schließlich auch für dich interessieren.

Natürlich kannst du mit solch einer Vorbildung auch selbst für die Illustrationen deines Werkes sorgen und sparst dir somit eine Menge Geld, wenn du diese Aufgabe selbst erledigen kannst. Es gibt viele erfolgreiche Selfpublisher, die eine grafikbasierte Vorbildung haben und so den Markt erobern.

Kannst du mit Grafiken und Zeichnungen nichts anfangen, so wirst du als Selfpublisher Geld investieren müssen. Findest du einen Verlag, kümmert dieser sich darum. Mehr zu Investitionen bei der Existenzgründung als Autor später im Text.

Zu vergleichen ist auch der Beruf des Journalisten. Ob als Gelernter oder Quereinsteiger, Journalisten wissen, wie Schreiben funktioniert. Sie arbeiten fristgerecht, sachlich und sind durch ihre Arbeit gezwungen, ihre Aussagen auf den Punkt zu bringen. Als Journalist hast du also eine gute Grundlage für deine Existenzgründung als Autor.

Wenn du noch keine abgeschlossene Ausbildung oder ein abgeschlossenes Studium absolviert hast, dieses aber machen möchtest, bevor du als Autor durchstartest, frage dich, was dich am meisten beim Thema “rund ums Buch” interessiert. Was ist nötig, um ein Buch erfolgreich zu produzieren und herauszubringen? Ideal wäre es, wenn du mindestens einen der nötigen Punkte durch deine fachliche Qualifikation selbst abdecken kannst und dich im Vorfeld auf diesem Gebiet spezialisierst.

Um ein Buch erfolgreich selbst herauszubringen, benötigt man folgende Teilschritte:

Du siehst also, dass besonders ein Germanistik-Studium oder vergleichbare Ausbildungen und Lehrgänge auf dem Weg zum Lektorendasein hilfreich sein kann, um sich selbst den finanziellen Hürden zu entwinden und sein Buch als ein hochqualitatives Produkt herausgeben zu können.

Aber auch eine kaufmännische Ausbildung kann dir bei Kostenkalkulation oder Businessplanerstellung helfen. Als Mediengestalter Bild und Ton oder Musiker wirst du dich selbst stark mit Buchtrailern vertreten können und bei jedem Beruf, der mit Marketing und Werbung zu tun hatte, werden deine Chancen als Autor immer größer sein.

Unterschätze niemals den Buchmarkt! Auch handelsbezogene Berufe wie der des Buchhändlers helfen dir, den Markt von Anfang an zu kennen. Hast du bei der Existenzgründung als Autor bereits einige Kontakte in der Hand und kennst du dich mit Großhändlern und Verlagen aus, sind deine Vorteile gegenüber anderen deutlich ersichtlich. Auch bei einem Nebenjob in einer Buchhandlung werden dir einige Kniffe zur Warenpräsentation, der Vertrieb im Allgemeinen und die Netzwerke hinter der Buchhandlung schnell vertraut. Ein klares Plus für das Autorendasein.

 

Deine Persönlichkeit darf niemals unterschätzt werden

Persönliche Voraussetzungen sind so individuell wie jeder Autor selbst: Du solltest kreativ sein, wenn du Belletristik schreibst und wissbegierig und lernbereit, wenn du Sachbücher wie beispielsweise Ratgeber schreiben möchtest.

Einen kurvenreichen, interessanten Lebenslauf mit ausgeprägten Tiefen in der Vergangenheit haben namhafte Autoren wie beispielsweise J. K. Rowling und daran ist nichts verkehrt. Man sagt sich in der Branche hin und wieder, dass derjenige Autor am besten schreibt, der selbst die Tiefen des Lebens kennengelernt hat.

Eine wichtige persönliche Voraussetzung für die Existenzgründung als Autor ist Beharrlichkeit und Disziplin. Du brauchst ein gutes Durchhaltevermögen und permanente Motivation, wenn du als Autor erfolgreich werden möchtest. Das ist nicht nur zum Fertigstellen deines Manuskriptes wichtig, sondern auch bei den anfänglichen Schwierigkeiten eines jeden Selfpublishers: Netzwerken braucht Zeit und gleicht dem Aufbau echter Freundschaften, Social Media Reichweite baut sich nicht von heute auf morgen auf und sowieso sind die ersten Verkaufszahlen eines Selfpublishers meist ernüchternd.

Kurz gesagt: Du brauchst den unabdingbaren Willen, um Autor zu werden. Für mich persönlich ist mein Wille zum Zwang geworden. Nicht zu dieser schrecklichen Art Zwang, aus der man sich nicht herauswinden kann, sondern zu der Art Zwang in dem Sinne, dass ich mir für meine Zukunft nichts anderes vorstellen kann – und will.

Die Existenzgründung als Autor ist etwas Besonderes

Autoren spezialisieren sich in der Regel zunächst auf ein Genre. Schreibe das, was dir am meisten Spaß macht, dich am meisten interessiert oder was du als Kind bereits am liebsten gelesen hast. Du kannst kein gefeierter Krimiautor werden, wenn du kein Freund von Rätseln bist und Krimis eigentlich eher öde findest. Wichtig ist, dass du nicht einem Idol nacheiferst und dabei auf Biegen und Brechen versuchst, dich im selben Genre anzusiedeln. Hast du eine Begabung für Gayromance, so arbeite daran. Ist Fantasy dein Genre, so fokussiere dich zunächst darauf, auch wenn du gerne eine riesige Science Fiction Trilogie schreiben würdest, aber noch nicht weißt, wie.

Die Existenzgründung als Autor ist im Vergleich zu anderen Gründungen etwas sehr Besonderes: Du brauchst keine großen anfänglichen Investitionen wie ein Ladengeschäft, einen großen Warenbestand oder Personal. Hast du dich entschieden, Autor zu werden und hast etwas Angst vor Investitionen, dann führe dir immer vor Augen, wie es wäre, ein Eiscafé zu gründen: Für ein Eiscafé brauchst du nicht nur Personal und eine Lokalität, sondern musst du auch jederzeit damit rechnen, dass deine Ware, das Eis, irgendwann verdirbt. Du brauchst rasch Nachschub, musst täglich präsent sein und womöglich einen sehr hohen Kredit aufnehmen. Als Autor verderben deine Bücher nicht. Das Meiste kannst du von zu Hause aus erledigen. Ein klarer Vorteil bei der Existenzgründung als Autor im Vergleich zum Eiscafé!

Als Autor brauchst du folgendes Equipment:

  • Laptop oder PC, ideal ist ein leichter, robuster Laptop zum Arbeiten unterwegs. Ein Macbook Air empfehle ich jedem, der nicht applescheu ist.
  • Mobilitätsmöglichkeit: Ob ein Bahnhof in der Nähe plus finanzielle Kapazitäten für Bahntickets oder ein funktionsbereites Auto ist dabei unwichtig. Ich persönlich schreibe zu gern im Zug, als dass ich jemals daran denken würde, mir ein Auto anzuschaffen.
  • Ein Smartphone. Du braucht wirklich ein Smartphone. Man kann auch ohne auskommen, aber die schnelle Kommunikation und das Updaten von Facebook, Instagram, Twitter & co. ist somit schnell nebenbei erledigt und eine regelmäßige Online-Präsens ist gewährleistet. Achte darauf, dass dein Smartphone Fotos machen kann. Kann es das nicht, brauchst du zusätzlich eine Kamera.
  • Internet. Man kann ohne Internet unterwegs auskommen, wenn man viel zu Hause ist. Du solltest darauf achten, dass du täglich die Möglichkeit hast, online zu sein.
  • Fachliteratur und Marketing-Kapital. In einem Abschnitt weiter unten gehe ich noch auf die Investitionen ein, die zu tätigen sind.

 

Der Standort ist nicht unwichtig bei der Existenzgründung als Autor

Wenn man daran denkt, wie es ist, selbstständig als Autor zu sein und die Existenzgründung als Autor wirklich in die Tat umzusetzen, denkt man häufig daran, dass man “eigentlich irgendwie” überall arbeiten kann, wo man möchte. Aber das Arbeiten eines Autors ist nicht bloß das Schreiben, sondern gehört dazu viel mehr. Besonders wichtig für Selbstständige sind Kontakte. Vernetzen ist unabdingbar und so ist es praktisch, in Ballungsräumen zu wohnen.

Ob im Rhein-Ruhr-Gebiet, wo man viele Menschen und Orte auf kleinem Raum mit wenig Aufwand erreicht und somit schnell Lesungen organisieren und Kontakte wieder treffen kann, oder in Berlin, wo die Nähe zu Start-Ups und anderen Existenzgründern gegeben ist, sei dahingestellt. Natürlich solltest du deine persönlichen Vorlieben nicht außen vorlassen. Bist du kein Stadtmensch, so wohne auf dem Dorf. Aber achte darauf, ausreichend mobil zu sein! Denn beim für die Existenzgründung als Autor wichtigen Netzwerken darfst du die geknüpften Kontakte nicht als Instrumente zum Erfolg sehen, sondern solltest Menschen finden, an denen und deren Arbeit du echtes Interesse hast und eine Beziehung zu ihnen aufbauen möchtest.

Wichtig ist für die Wahl des Standortes also, dass du dich frei und glücklich fühlen kannst, aber ein Ort, an welchem du dich mit hoher Wahrscheinlichkeit und wenig Aufwand gut vernetzen und zeigen kannst, ist von Vorteil.

 

Selbstständig als Autor vs. Designer

Ein Autor verfasst Texte. Ob sachlich, kreativ oder trivial, lasse ich offen. Beim Autorendasein geht es insgesamt um die Bereitstellung des eigenen geistigen Guts in Schriftform.

Ein Designer hingegen macht sich Gedanken über die Optik und die Funktion eines Gegenstandes oder einer Produktpräsentation.

Autoren wie Designer sind beide künstlerisch und eigenschöpferisch aktiv. Der eine mit der Kunst im Wort, der andere mit der bildlichen Kunst.

Warum ich Designer und Autoren an dieser Stelle vergleiche?

Es ist ein wichtiger Gedankengang, wenn du eine Existenzgründung als Autor anstrebst, wenn du dir überlegst, wie andere Berufe eine Existenzgründung angehen würden. Konzentriere dich dabei nicht so sehr auf die Unterschiede, denn den Unterschied zwischen Wort und Bild kennst du seit deiner Kindheit und für philosophische Fragen bleibt bei einem nüchternen Thema wie diesem kein Raum. Nein, konzentriere dich auf die Gemeinsamkeiten.

Autoren wie auch Designer können selbstständig von zu Hause aus arbeiten. Zu Hause wird viel geschrieben, geplottet, Fachwissen muss sich angelesen werden und den Buchmarkt im Auge zu behalten ist dank Online-Shops längst von zu Hause kein Problem mehr. Auch der Designer braucht viel Zeit für sich, wenn er Skizzen anfertigt, Konzepte erstellt oder diese professionell umsetzt.

Beide Berufsgruppen leben den Traum einer unabhängigen Selbstständigkeit: Man will etwas erschaffen und seinen Schöpferwillen ausleben. Gleichzeitig ist man sein eigener Chef und kann im Prinzip arbeiten, wo immer man sich aufhält. Zugegebenermaßen ist das für den Autoren einfacher als für den Designer, aber der Punkt ist ein anderer: Wenn du dich weiterbilden möchtest und dich das Thema rund um die Existenzgründung als Autor interessiert, du aber immer wieder auf dieselben Websites von Mattig, Bühnemann & co. stößt, so kann es hilfreich sein, wenn du mal über den Tellerrand hinausschaust.

So lernst du nicht nur viel über die Grundzüge des Selbstständigmachens, sondern entfaltest dich auf eine kreative Weise schnell selbst. Dir kann schnell bewusst werden, was du eigentlich konkret willst, wenn du deine geplante Selbstständigkeit als Autor vergleichst mit der eines Lektors, eines Übersetzers, Designers, Illustrators oder – für ganz Kreative – eines Steuerberaters.

So oder so sei aber von vornherein gewarnt: Selbstständig als Autor zu sein ist ein anfänglich undankbarer, unterbezahlter und stressiger Beruf. Das gilt nicht nur für Autoren, sondern eigentlich für fast alle Ein-Mann-Firmen. Der Anfang ist schwer, weil anfängliche Kosten nicht nur abschreckend wirken können, sondern auch riskant sind.

 

Existenzgründung als Autor: Was ist mit dem Finanzamt?

Eine Existenzgründung als Autor benötigt zwingend ein umfassendes Wissen über Gründungsvorgänge, Steuern und die rechtlichen Grundlagen der eigenen Tätigkeit. Viele Autoren tun sich hier schwer, knicken ein und lassen ihr Schaffen als Liebhaberei gegenüber dem Finanzamt abtun.

Wenn ich allerdings in diesem Artikel vom Selbstständigmachen und Existenzgründen schreibe, spreche ich diejenigen Autoren an, die vor haben, groß zu werden. “Denken Sie groß!”
Das Schreiben soll mit allem drum und dran der Hauptberuf sein und man will schlicht und ergreifend vom Schreiben leben. Wer hoch hinaus will, sollte sich also von Anfang an mit den wichtigsten Basics vertraut machen.

Zunächst brauchst du neben deinem Businessplan (Erläuterungen weiter unten) den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung. Eine Ausfüllhilfe und umfassendes Basic-Wissen habe ich im entsprechenden Artikel im Rahmen meines Projektes “Autoren an die Steuer” für dich bereitgestellt.

Steuer-Basics für Autoren

Außerdem musst du dir im Klaren darüber sein, ob du “nur” eine Existenzgründung als Autor umsetzen willst, oder ob dein Herz insgeheim noch an anderen Aufstellungspunkten hängt. Es ist nichts verwerflich an dem Gedanken, Autor und gleichzeitig Lektor zu sein. Oder sich ein Standbein in der Covergestaltung, Übersetzung oder dem riesigen Feld des Coachings aufzubauen. Dann muss für dich die Abgrenzung von Freiberuflichkeit und Gewerbe klar sein.

Willst du einzig und allein als Autor selbstständig werden, so hilft dir der Artikel über Freiberuf und Gewerbe, um herauszufinden, welche deiner Teiltätigkeiten einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung und welche womöglich einen Gewerbeschein benötigen.

Als Autor Freiberufler oder Gewerbe?

Bist du beispielsweise als Webdesigner selbstständig tätig und willst das neben der Autorentätigkeit weiterführen, so führst du aller Wahrscheinlichkeit nach eine gemischte Tätigkeit aus. Was das ist und wie du damit steuerlich umgehen musst, erklärt dir der entsprechende Artikel aus “Autoren an die Steuer”.

Gemischte Tätigkeit (Freiberuf + Gewerbe)

Eine Existenzgründung beginnt in der Regel zunächst als Kleinunternehmer. Bis wann du Kleinunternehmer bist und was das für die Umsatzsteuer bedeutet, kannst du in diesem Artikel nachlesen.

Wann bin ich als Autor Unternehmer oder Kleinunternehmer?

Sobald du umsatzsteuerpflichtig bist (oder wenn du von Anfang an ordentlich und auf Wachstum aus sein willst), solltest du außerdem deine Buchhaltung ordnungsgemäß und kontinuierlich erstellen. Dabei hilft mir seit 2018 Lexoffice. Mit dieser Software organisiere ich übrigens auch Kundenaufgaben und schreibe Rechnungen, Angebote und – leider – Mahnungen.

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Alle weiteren interessanten Links füge ich am Ende dieses Artikels in einer hilfreichen Linksammlung zusammen. “Autoren an die Steuer” wächst, so wie dieser Artikel auch, beständig und wird immer größer. Es kann sich also lohnen, immer wieder vorbeizuschauen und dich fit in Steuer- und Gründerfragen zu halten.

Doch an dieser Stelle finde ich es wichtig, auf die konkrete Praxis der Existenzgründung und die wichtigsten Eckpfeiler in einem Autorenleben einzugehen.

 

Weiterbilden und Netzwerken

Fortbildung und Netzwerk sind das A & O.

 

Niemals aufhören, sich weiterzubilden

Weiterbildung ist das “A” aus dem A & O der Autoren. Ohne Kenntnisse über deutsche Orthografie wärst du sicherlich nie auf die Idee gekommen, Autor zu werden.

Es gibt viele Ratgeber, die dir Schreiben beibringen und du solltest niemals (wirklich niemals!) aufhören, dich weiterzubilden.

Weißt du schon, wie du ein Exposé schreibst? Und wie du es dem Verlag am besten präsentierst? Dabei hilft dir beispielsweise folgendes Buch: Drei Seiten für ein Exposé von Hans Peter Roentgen.

Aktuelle Entwicklungen der Branche bekommst du durch zahlreiche Blogs und namhafte Twitter-Profile mit, aber auch Zeitschriftenabonnements wie das der “Federwelt” oder “der Selfpublisher” halten dich auf dem Laufenden. Das kann während oder schon vor der Existenzgründung als Autor hilfreich und wichtig sein. Nebenbei lernst du die Personen kennen, die für diese Zeitschriften schreiben und hast eine Inspiration, mit wem es sich zu netzwerken lohnen kann.

Um selbstständig als Autor zu sein, solltest du dir bestenfalls ein bisschen Kapital zur Hand nehmen und eine kleine Auswahl an Schreib- und Autorenratgebern zulegen, um ein gutes Fundament zu haben. Natürlich können dir auch Kurse an der Volkshochschule helfen, wenn du ein absoluter Einsteiger bist und den Kurs “kreatives Schreiben” belegst, oder wenn du ein fachspezifisches Thema brennend interessant findest und es zufällig angeboten wird.

Doch bei VHS-Kursen ist nicht nur die fachliche Bildung im Vordergrund, sondern lernst du automatisch Gleichgesinnte aus der Region kennen. Mach’ was draus!

 

Netzwerken: Ohne geht es nicht!

Das “O” aus dem “A & O” für Autoren ist das Netzwerken.

Netzwerken meint: Unterhalte dich mit Gleichgesinnten! Lerne die Branche kennen und knüpfe wertvolle und gute Kontakte. Die Kontakte werden dich nicht nur bei der Arbeit weiterbringen und dich auf dem Weg zur Existenzgründung als Autor stärken, sondern auch charakterlich und persönlich einen Einfluss auf dich nehmen. Eine Geschäftsreise zu einer großen Buchmesse (Beispiel: Leipzig oder Frankfurt) fühlt sich so schnell wie eine Klassenfahrt bzw. ein großes Familientreffen an. Und sein wir doch mal ehrlich: Nur so kann die Arbeit als Autor glücklich machen!

Was mich zum nächsten Punkt bringt: Treibe dich dort rum, wo die kennenzulernenden Personen sind. Fahr zu einer Lesung einer guten Twitter-Bekanntschaft, besuche Buchmessen und mache Termine mit denen, die du bereits kennst und lerne neue Menschen kennen. Literatur-Camps wie die in Heidelberg oder Bonn sind gute Gelegenheiten, um das Netzwerken noch zu verstärken und mal unter uns gesagt: Als selbstständiger Autor mal vom Bildschirm wegzukommen ist schon wertvoll genug! Also nutze jede Chance, die sich dir bietet.

Ich habe Twitter schon häufiger erwähnt. Das liegt nicht nur daran, dass ich mit Twitter gut klarkomme und diese Micro-Blogging-Plattform für mich entdeckt habe, sondern daran, dass Twitter die Plattform für Autoren ist.
Das ist mein voller Ernst: Wenn du als Autor selbstständig werden willst, melde dich bei Twitter an. Wirklich, es ist mein voller Ernst. Tu es! Du wirst nach wenigen Wochen sehen, warum und dich für diesen Tipp freudejubelnd bedanken. Gern geschehen 😉

 

Selbstständig als Autor: Marketing

 

Kommen wir zu dem Punkt, der bei der Existenzgründung als Autor wohl der empfindlichste von allen ist. Das Marketing. Beim Marketing musst du dir zu allererst darüber im Klaren sein, was du mit Branding verbinden möchtest und wie du gezieltes Marketing abhalten willst.

 

Branding: Werde zu einer Marke!

Für das Branding brauchst du dich selbst und Social Media sowie deine Website.

Für das gezielte Marketing brauchst du dein Produkt (üblicherweise ein Buch) und die Zielgruppe. Dazu im nächsten Abschnitt mehr.

Beginnen wir zunächst mit dem Branding: Deine Online-Präsens auf Twitter & co. ist das Fundament dazu. Wenn du schon eine Weile unterwegs bist, weißt du sicherlich, dass Benjamin Spang auf Döner steht, Jasmin Zipperling mit Kinderschokolade in der Tasche rumrennt und ich (Kia Kahawa) gefühlt die ganze Zeit am Teeschlürfen bin. Ich will nicht sagen, dass diese Merkmale an uns drei Autoren eiskalt geplant sind, denn ich liebe Tee wirklich über alles und so geht es aus Zippi und dem Dönermond.

Aber man kann sich bestimmte Eigenschaften zu Nutze machen und das ausbauen. So baust du dir ein Branding auf, das in den Köpfen der Menschen hängenbleibt. Ich kann weder Döner noch Kinderschokolade auch nur ansehen, ohne an die beiden zu denken – nutze das für dich! Finde dein persönliches Profil, das du nach außen tragen willst und setze gekonnt Schwerpunkte, um eine Eigenmarke zu bilden.

Wichtig ist dabei übrigens auch, dass du im Netz immer gekonnt höflich bleibst, professionell, aber mit Humor auftrittst und nicht zu viel über dein Privatleben preisgibst. Meiner Meinung nach sind besonders sexuelle Inhalte tabu – aber wer weiß, vielleicht bist du ein Erotikautor und denkst über eine Existenzgründung als Autor nach, dann ist das natürlich etwas anderes.

Deine Reichweite in den sozialen Medien und mit Blog oder Website ist nicht nur wichtig, um dich zu vernetzen und potentielle Leser anzulocken, nein. Auch wenn ein Verlag sieht, dass du eine große Reichweite hast, wird dir das zum Vorteil. Die Verlage haben heutzutage kein Geld, um dich großartig zu promoten. Und Marketing ist unerlässlich und so wird alles, was du an Marketinggrundlagen und Reichweite mitbringst, wertvoller für den Verlag.

 

Gezieltes Marketing

Gezieltes Marketing kannst du natürlich über bezahlte Werbung wie sponsored Tweets und Facebook-Werbung betreiben. Auch Google Adsense / Adwords wird von großen Verlagen genutzt, aber an dieser Stelle sage ich dir: Das gezielte Marketing über bezahlte Werbeanzeigen wird dich anfänglich nicht weiterbringen!

Konzentriere dich lieber darauf, deine Zielgruppe dort abzuholen, wo sie sich aufhalten. Da ich deine konkrete Zielgruppe nicht kenne, weiß ich nichts über die speziellen Fachgebiete und Altersklassen, aber eines ist klar: Leser treiben sich auf Buchblogs, in sozialen Medien und in Buchhandlungen herum.
Kurz: Dort, wo es etwas zu lesen gibt, sind Leser.

 

Leseproben werden von Interessierten und Fans immer gern entgegengenommen. Habe immer welche dabei und wenn du im Gespräch auf dein Buch kommst, verteile sie. Oder du entdeckst ein tolles Café, in dem sich viele Leute aus deiner Zielgruppe aufhalten. Da liegt es natürlich nahe, Leseproben im Café auszulegen (und vorher den Inhaber zu fragen). Die Faustregel für gute Leseproben heißt übrigens: Nach vier Seiten muss die Leseprobe überzeugen und der Leser muss Feuer und Flamme sein. Ein guter Schreibratgeber hierfür ist “Vier Seiten für ein Halleluja” von Hans Peter Roentgen.

Beachte auch im Bereich des gezielten Marketings, dass deine Existenzgründung als Autor nur funktioniert, wenn deine Bücher gelesen werden. Kaufst du ein Buch bei Amazon eher, wenn es drei Rezensionen hat, oder wenn es dreihundert Rezensionen hat?

Wir Menschen sind virale, soziale Tiere und brauchen kein frontales Marketing von wegen “Kauf mein Buch!”, sondern vertrauen eher auf Empfehlungen von Freunden und Bekannten. Oder auch von Fremden. Rezensionen sind eine der wichtigsten Währungen in einem Autorenleben und so kann ich dir empfehlen, dein Marketing-Budget an dieser Stelle einzusetzen. Bevor du eine frontale Coverpräsentation mit Facebook-Werbung schaltest und dafür zwanzig Euro ausgibst, schreibe doch einige Buchblogger an und frage sie, ob sie dein Buch rezensieren wollen. Statt zwanzig Euro in ein paar Klicks ohne Kaufgarantie zu investieren, kannst du zwei, drei oder vier Bücher (je nach Selbstkosten) zum selben Preis an Buchblogger verschicken.

Du kannst auch Leserunden (z.B. bei Lovelybooks) organisieren und dort Bücher an Interessiere verlosen, die dir konstruktives Feedback im Rahmen der Leserunde geben und anschließend ernstgemeinte Rezensionen schreiben. Ich persönlich finde den Tausch “Freiexemplar gegen Rezension” gerade zu Beginn sehr lohnenswert!

Exkurs:

Ein kleines Beispiel, damit du einen Eindruck davon bekommst, wie groß ich denke: Auf Facebook zahlt man für einen Klick auf den Link zu deinem Buch etwa 15 Cent. Das variiert natürlich (zwischen 5 und 30 Cent), aber nehmen wir es mal an. Zweihundert Leute klicken auf den Link. Das kostet dich 30 Euro. Von den 200 Leuten kaufen es je nach Conversion Rate zwischen zwei und zehn Personen, was dir je nach Gewinnmodell deines Produktes die Kosten für die Werbung zurückbringt. Natürlich ist ein Sebastian Fitzek hierbei mit einer höheren Conversion Rate aufgestellt und hat somit mehr Erfolg, aber ich gehe davon aus, dass du dich für die Existenzgründung als Autor interessierst, weil du sie noch nicht vollzogen hast 😉

Wenn ein Buchblogger mit einer Reichweite von 500 Leuten (und das ist auf dem Markt vergleichsweise gering geschätzt) dein Buch bespricht, so generiert er nicht nur eine deutlich höhere Conversion Rate, sondern ist auch kostengünstiger. Zum Preis von 30 Euro kann ich vier Exemplare von “die Krankheitensammlerin” an Buchblogger versenden. Und damit erreiche ich in diesem Beispielfall mindestens 2000 potentielle Leser. Mit einer höheren Conversion Rate.

Der Businessplan für Autoren

Es ist üblich, dass man sich bei einer Existenzgründung einen Businessplan zusammenstellt. Wie ich zu Beginn dieses Artikels schon das Eiscafé als Beispiel angebracht habe, ist auch hier dieses ein gutes Beispiel. Um sich mit einem eigenen Eiscafé selbstständig zu machen, braucht man Kapital. Ob als Kredit von der Bank oder als Gründerzuschuss vom Amt: Ein Businessplan wird für die Existenzgründung als Autor benötigt. Der Businessplan enthält Informationen darüber, was du benötigst und was du erreichen möchtest. Es geht um konkrete Kosten und Erträge, aber auch um das “warum” und “woher”. Man möchte wissen, warum genau diese Geschäftsidee dein Unternehmen werden soll und weshalb du glaubst, genau damit erfolgreich zu werden.

Einen Businessplan für die Existenzgründung als Autor solltest du dir zunächst nicht von selbstständigen Unternehmensberatern erstellen lassen. Diese sind mit den geringen Anschaffungen und schwammigen Aussagen über Kundenfindung & co schnell überfordert, da sie andere Kundschaft gewöhnt sind. Außerdem weiß ich durch einige meiner Kontakte (Netzwerken will gelernt sein), dass die Businessplanerstellung durch einen Profi gut und gerne zwischen 1.500 und 2.500 Euro kosten kann.

Also rate ich dir, dir für dich selbst zunächst einen Businessplan aufzustellen. Du brauchst dazu nicht nur ein Investitions- und Finanzkonzept, sondern musst dir auch über deine strategische Ausrichtung bewusst werden.

Führe eine Zielgruppenanalyse durch und kümmere dich intensiv um deine strategische Positionierung der eigenen Person in den Netzwerken. Nur so kannst du deine Ziele bewusst und sicher erreichen.

Auch notwendige Investitionen müssen sorgfältig geplant werden.

Die wohl wichtigste Investition ist das Handbuch für Autorinnen und Autoren des Uschtrin-Verlags. Auch wenn es sehr teuer ist, enthält es neben diesem Artikel, den du gerade liest, das Wichtigste, was du brauchst, um als Autor voll durchzustarten.

Dass du Laptop, Smartphone & co. benötigst, ist oft keine Frage der Investition, da wir in unserem Zeitalter oft schon gut mit solchem Equipment ausgestattet sind.

Also rate ich dir, wenn du bereits einen Laptop besitzt, dich nicht nur zu freuen, dass du ihn besitzt, sondern das gleiche Geld, das du für ihn investiert hast, als Start-Kapital zu organisieren. Investiere wie oben bereits beschrieben in Marketing, Leserunden, ein professionelles und gutes Lektorat sowie ein Cover, das Leser nicht nur anzieht, sondern sie quasi emotional zum Kauf verpflichtet, weil es sie so sehr in den Bann zieht.

Ich selbst habe mit meinen Büchern und E-Books bisher zu sehr die Kosten gescheut. Aus finanzieller Knappheit und Angst vor Investitionen habe ich mit dem Cover meines Debütromans ziemlich viel Potential verschenkt. Aber Versuch macht kluch, sagt man so schön. Rechne niemals damit, dass dein erstes Buch zum Bestseller wird. Das wäre ein Fall des survival bias und somit eine unrealistische Fehleinschätzung. Michaela Stadelmann, eine befreundete Lektorin von mir, hat mir mal gesagt, dass es gut und gerne fünf bis acht Jahre dauern kann, bis man als Autor selbstständig und “in der Branche angekommen” ist.

Wenn du die Existenzgründung als Autor mit vollem Einsatz durchziehen willst, musst du dich irgendwann auch um Versicherungen kümmern. Diese solltest du im Businessplan berücksichtigen, ist er doch nicht nur eine kurzfristige Bestandsaufnahme zu Beginn mit offenem Ende, sondern sollte er auch einen Fünf-Jahres-Plan enthalten.

Wichtig ist hierbei eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Eine Rechtsschutzversicherung brauchst du, bis du einen Verlag gefunden hast und dann dem VS beitreten kannst. Auf den VS komme ich etwas weiter unten im Text wieder zurück.

Bist du ungeschickt oder sehr viel unterwegs, kann auch eine Elektronikversicherung von Vorteil sein. Allerdings nur, wenn du deinen Laptop oder ähnliches Arbeitsgerät erst frisch gekauft hast. Ich persönlich halte von Elektronikversicherungen nichts; es sei denn, es geht um eine gigantisch teure Spiegelreflexkamera. Laptops hingegen halten viel aus und haben wenig Risiko, aber das ist nur eine persönliche Meinung meinerseits.

Eine Privathaftpflicht solltest du selbstverständlich auch haben, aber die gehört nicht in den Businessplan.

Neben der umfassenden Selbstreflektion und Zielausrichtung sowie –Planung bietet dir der Businessplan auch die Möglichkeit, ihn nach Vorlage bei deiner zuständigen IHK bei der Agentur für Arbeit vorzulegen. Es besteht die Möglichkeit, einen monatlich ausgezahlten Gründerzuschuss zu erhalten. So löst du dich bereits vor der finanziellen Unabhängigkeit vom Brotjob. Informiere dich bei der Arbeitsagentur bei dir vor Ort!

Die Faustregel bei der Arbeitsagentur heißt hinter vorgehaltener Hand allerdings oft: Nur wer langfristig Arbeitsplätze schaffen kann, ist förderungswert. Also mache dir nicht zu viele Hoffnungen und baue verstärkt auf deine eigene Kraft.

 

Zielgruppenanalyse für Autoren

Im vorherigen Abschnitt schrieb ich über die Zielgruppenanalyse. Natürlich weißt du grob, wer deine Zielgruppe ist: Es sind lesende Menschen, Buchbegeisterte und je nach Genre und Spezialisierung alte, junge, weibliche, männliche oder genderfreie Menschen.

Um deine Zielgruppe anzutreffen und kennenzulernen, solltest du dich unter sie mischen. Generell musst du als Autor jemand sein, der sein Buch selbst so gut findet, dass er es selbst lesen möchte; also gehörst du als Privatperson womöglich selbst zur Zielgruppe!

I: Interessen P: Persönliche Merkmale O: Ort

I: Interessen
P: Persönliche Merkmale
O: Ort

Lerne deine Zielgruppe kennen, indem du dich folgendes fragst:

I: Welche Interessen haben Menschen aus deiner Zielgruppe?

P: Welche persönlichen Merkmale (Geschlecht, Alter etc.) bringen deine Leser mit?

O: Wo triffst du deine Zielgruppe an?

Bei einem Sachbuch über Bogensport solltest du Berührungspunkte in einem Bogensportverein und einschlägigen Foren haben. Schreibst du Romantik, kann ein Abstecher in ein Fanfiction-Forum hilfreich sein. Generell helfen dir deine genetzwerkten Kontakte sehr gerne und meist auch höchst effektiv, bei der Zielgruppenanalyse neue Wege zu gehen. Misch dich also unter die Leute, tritt Facebook-Gruppen bei und sei kein Egozentriker, sondern konzentriere dich dort zunächst darauf, was deine Zielgruppe so treibt. Wo findet man sie? Was finden viele Leute aus der Zielgruppe gut? Was lesen sie?

So erforscht du nicht nur nebenbei den Markt, sondern findest auch Vergleichsliteratur zu deinen eigenen Werken. Zur Zielgruppenanalyse und Fortbildung als Autor zählt zwingend immer (und das ohne Ausnahmen!) folgende Pflicht: Lies! Ein Autor, der nicht liest, macht etwas falsch. Es ist wichtig, dass du ähnliche Werke kennst und dich inspirieren lässt. Vielleicht fallen dir Abschnitte von Geschichten auf, die du besser machen möchtest, oder du stolperst über konstruktive Rezensionen an vergleichbaren Büchern und weißt so im Vorfeld, was deine Zielgruppe mag und was nicht.

Interessant an dieser Stelle: Ich biete Autoren- und Schreibcoaching an!

In deinen Businessplan gehören auch Kosten für Vereine und Verbände. Ich empfehle jedem, sich dem Bundesverband junger Autoren (BvjA) anzuschließen. Hier gibt es nicht nur Rechtsberatung des höchst engagierten Tobias Kiwitt, sondern findest du hier Informationen zu regionalen Autorenstammtischen und hast damit die ideale Grundlage fürs Netzwerken.

Der BvjA hilft dir außerdem, an einen Verlag ranzukommen, beispielsweise beim Meet & Greet (Verlagsspeeddating) auf der Leipziger Buchmesse, die jährlich in der zweiten oder dritten Märzwoche stattfindet.

Auch Fahrt- und Übernachtungskosten zu Buchmessen gehören in deinen Businessplan. Diese Kosten sind nicht zu unterschätzen und sehr teuer, aber auch lohnenswert.

Außerdem solltest du dich im Rahmen deines Businessplans zur Existenzgründung als Autor ebenfalls über die VG Wort informieren. So bekommt man als Blogger beispielsweise bei einer bestimmten Klickzahl 10,00 € jährlich für einen Blogartikel, wird bei Büchern an Ausleihen in Bibliotheken beteiligt und vieles mehr. Die VG Wort ist kurz gesagt die GEMA der Autoren.

Der VS ist im Grunde genommen die Autorengewerkschaft. Sie kannst du in deinen Businessplan aufnehmen, wenn du vor hast, einen Verlag für dein Buch oder deine Bücher zu finden. In den VS wird man nur aufgenommen, wenn man eine nicht eigenfinanzierte Veröffentlichung hinter sich gebracht hat. Das wird also nicht gleich zu Beginn deiner Existenzgründung als Autor wichtig, sondern erst im Verlauf der ersten Jahre. Der Verband deutscher Schriftsteller in ver.di (“VS” genannt) beinhaltet eine Rechtsschutzversicherung im Bezug auf Verlags- und Urheberrechtsfragen und wird von der ver.di geführt. Er hat Kontakte zu Zeitungen und Medien in ganz Deutschland, agiert großflächig und kann nur hilfreich sein!

Kalkuliere all diese Kosten und Nutzen mit in deinen Fünf-Jahres-Plan und erstelle deinen Businessplan.

Ich finde es noch wichtig, an dieser Stelle zu sagen, dass ein Businessplan nicht an einem Tag und auch nicht in einer Woche geschrieben wird. Du kannst locker einen Monat am Businessplan sitzen, bis er in sich logisch, geschlossen und authentisch das repräsentiert, was du wirklich willst und was du realistischer Weise erreichen kannst, wenn du selbstständig als Autor sein willst.

 

Endlich selbstständig als Autor: Und jetzt?

“Kind, denk an deine Rente!”, hat meine Mutter von Anfang an gefühlt täglich zu mir gesagt. Damit hat sie mir einen großen Denkfehler aufgebrummt, den viele von uns Autoren sicherlich als routinierte Voraussetzung verinnerlicht haben.

Wozu brauchen Autoren eine Rente?

Das ist mein voller Ernst. Wenn du selbstständig als Autor werden möchtest, willst du mit 50, 65, 70 Jahren irgendwann den Stift fallen lassen und nicht mehr schreiben? Dann ist eine Existenzgründung als Autor womöglich gar nicht das Richtige für dich.

Selbst Millionäre, die längst ausgesorgt haben – beispielsweise Steven Kingschreiben täglich. Und ich kann dir versichern: Sie werden bis an ihr Lebensende schreiben, wenn ihnen nichts dazwischenkommt.

Durch Buchverkäufe will ein erfolgsorientierter Autor später in Form eines passiven Einkommens leben können. Und so ist man unabhängig, später vielleicht auch reich, aber wieso sollte man aufhören, Geschichten zu stricken und Menschen zu fesseln, zu inspirieren oder zum Nachdenken anzuregen?

Ich für mich habe herausgefunden: Ich brauche keine Rente. Ich will Autorin sein und das bis an mein Lebensende. Stell dir vor, wie dein Alltag aussehen würde, wenn du dreißig Jahre älter bist und alles hast, was du zum Glücklichsein brauchst: Würdest du auf dem Balkon deiner Strandvilla sitzen und ein Buch schreiben? Oder würdest du etwas ganz anderes machen?

Mit dieser Fragestellung findest du leicht heraus, ob du überhaupt das Potential zur Existenzgründung als Autor hast.

Ich muss hart, aber ehrlich sagen: Wer sich wünscht, irgendwann nicht mehr zu schreiben, sollte nicht schreiben.

Da kann man gleich einen 0815-Beruf in einem grauen Büro haben und vierzig Jahre lang Dokumente sortieren mit dem Ziel, sie mit dem 67sten Geburtstag nicht mehr sortieren zu müssen.

Hat dich das inspiriert? Lies’ doch mal “Das Leben und das Schreiben” von Steven King. Darin berichtet er nicht nur, wie er dahin gekommen ist, wo er jetzt steht, sondern auch, dass er täglich schreibt.

 

Wertvolle Links & Tipps für die Existenzgründung als Autor

Damit bin ich am Ende dieses monströs langen Artikels über die Existenzgründung als Autor gekommen. Um selbstständig als Autor zu werden, ist eine Menge Wissen nötig. Ich habe mir das Wissen aus diesem Artikel in etwas mehr als 12 Monaten intensiver Autorentätigkeit angeeignet.

Damit es dir leichter fallen wird als mir, packe ich hier noch eine kleine Linksammlung zu allem Genannten und Weiterführenden hinzu. Nimm dir die Zeit zum Lesen und informieren, organisiere dir Kapital und den beständigen Willen, deine Ziele zu erreichen und so kannst du sie auch erreichen.

Meine Arbeit kannst du in Form einer Spende unterstützen:

http://patreon.com/kiakahawa

 

In diesem Sinne danke ich dir fürs Lesen von “Existenzgründung als Autor” und würde mich freuen, wenn du mir einen Kommentar dalässt. Ich bin für Fragen, Lob, Kritik und Anregungen dankbar und bin sehr auf den Austausch gespannt.

Alles Liebe,

Kia



Für Kreative gemacht: Kein Fachchinesisch

Speziell auf die Buchbranche zugeschnitten

Paragrafisch in leichtere Sprache übersetzt

Keine Vorkenntnisse nötig

Auch für nebenberuflich Selbstständige

Jedes Jahr eine aktuelle Version

Die Artikel aus der Reihe “Autoren an der Steuer” wurden nicht von einer professionellen Steuerberatung verfasst und ersetzen diese nicht. Wir übernehmen keine Gewährleistung dafür, dass die Angaben in diesem Artikel korrekt, vollständig und aktuell sind.
Unser Ziel ist es lediglich, allgemeine Informationen auf dem Gebiet der Steuern für unsere Leser bereitzustellen und insbesondere Autoren Hilfen zur Orientierung an die Hand zu geben.
Für eine individuelle Beratung wende dich bitte an einen professionellen Steuerberater.

1 Kommentar

  1. Jutta

    Liebe Kia,

    ein großartiger Artikel, den du uns als Leser und angehende Autorinnen und Autoren vorgelegt hast. Ja, ich war begeistert und, ehrlich so mancher Schreiberling kann sich an deiner Schreibweise, eine dicke Scheibe abschneide.
    Deine Infromationen deuten auf fundiertes Wissen hin, was unübersehbar enorm viel Arbeit ist, sich dieses Know-How anzueignen. Du hast sicherlich viele Stunden am Computer gesessen, eine Menge von Büchern gelesen und dich über Blogseiten usw. informiert.
    Für all das hast du meinen absoluten Respekt und ich zolle dir meine Hochachtung!

    Ich wünsche dir für die Zukunft alle Kraft, Geduld und Mega erfolgreiche Tage, Wochen, Monate und Jahre!

    Liebe Federgrüße
    Jutta

    Antworten

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