Begegnungen wertschätzen, bis sie überfordern #kiaunterwegs

von | 12.05.2017 | 0 Kommentare

Stell dir vor, du gehst zu einer Feier. Auf der Feier sind reich gedeckte Buffettische, die Dekoration und Musik lässt dein Herz frohlocken und ohnehin geht es dir enorm gut. Die Party kann nur perfekt werden – und um dich herum sind nur langweilige, schnarchnasige Miesepeter.

Die beste Feier wird zum Flopp, wenn die Begegnungen nichts wert sind.

Die besten Parties sind solche, die mit wenigen Mitteln veranstaltet werden, sagte man mir mal. Dabei dachte ich immer, dass es im Prinzip wahr wäre, denn ohne Plan mit Ukulele und Lagerfeuer am See habe ich immer die besten Feiern erlebt. Ein Zelt (oder auch keines) genügte in Kombination mit entsprechenden Substanzen, die meine Jugend mit diesen Freunden zentriert haben. Und die Nacht war perfekt.

Nun bin ich ein bisschen älter und auch reif genug, gewisse Substanzen nicht als Mittelpunkt feierlicher Anlässe zu betrachten. Und ich habe herausgefunden, was der Mittelpunkt von allem Glück, der Mittelpunkt des Lebens für mich sein muss:

Was ich am Leben schätze, sind die Begegnungen.


Twitter wäre eine ziemlich lahme Micro-Blogging-Plattform, gäbe es da nicht die Menschen, mit denen ich interagiere. Die Begegnungen auf Augenhöhe bereichern mich.

Selbst eine spießige Hochzeit, auf der ich mich wegen meiner natürlichen Überzeugungen unwohl fühlen würde, kann zu einem bereichernden Event werden, wenn ich nur den richtigen Menschen begegne.

Gerade im Rahmen meiner Reisen ist mir bewusst geworden, dass der Ort bisher nie wirklich wichtig war. Die besten Erlebnisse hatte ich, wenn meine Stimmungskurve eigentlich eher am Boden war und eine tolle Begegnung zu interessanten Gesprächen geführt hat. Ich bin dankbar für alle Menschen, die ich kennenlernen durfte und die sich in meinem Handy längst zu eingespeicherten Kontakten entwickelt habe.

Ob ich überfordert bin? Ja, das bin ich. Definitiv. Total!

In meiner Reizüberflutung versuche ich, schwimmen zu lernen, ohne weggespült zu werden. Die Begegnungen pushen mich. Ich laufe über wie ein Fluss, weil ich mich beachtet fühle. Anders als im grauen Büro, in dem ich tagtäglich eingesperrt würde, darf ich mich frei bewegen und Menschen mit meiner Kreativität und dem digitalen Nomadentum begeistern.

Doch ich brauche allmählich Ruhe. Eine Pause vom Pausemachen; will mich zurückziehen.

Einen Abend ohne das faszinierende Lagerfeuer mit den bekannten und fremden Gesichtern, die sich freuen, dass ich existiere.

Einen Abend ohne das Knistern, das das Holz unter Hitze aussendet.

Ich werde einfach mal durchatmen, ohne den Geschmack des Rauches.

Alles Liebe,

Kia



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