Eins für alle(s): Digitale Content-Strategien für Autoren

von | 26.06.2017 | 0 Kommentare

Samstag, der 24.06.2017 auf dem Literaturcamp in Heidelberg. In der ersten Session-Planung meldet sich Bastian mit einem wichtigen Thema für uns alle: Content. Dabei soll es um Content-Strategien gehen. Genauer: Es geht darum, wie wir unsere Zielgruppe definieren, analysieren und sie für uns gewinnen.

#kiaunterwegs zur Session ohne Talent, aber auffällig

Nach der üblichen Abstimmung kommt die Session zustande.
14 Uhr.
Döner in der Hand.
Treffen auf dem Flur.
Session über Content-Strategien.
Auf der beschreibenden Karte auf dem originalen Programmplan stand irgendwas von „Content ist nicht King“ oder „Content ist nicht immer King“. Interessiert stolpere ich im wahrsten Sinne des Wortes in die Session von Bastian von “Mein Verlag 2020”.
Die Session beginnt für mich ein bisschen aufreibend. Mit veganem Döner vom Mittagessen in der Hand und einer herabfallenden Hartplastikflasche auf den Steinboden werde ich von Zippi mit „Ist gar nicht peinlich, Kia“ begrüßt.
Den Beginn der Session habe ich nicht mitbekommen; die Session hat aber mich mitbekommen.
Ich geselle mich unter die twitternd-zuhörende Teilnehmerschaft und versuche total erfolgreich, unauffällig zu sein.

Content-Strategien beinhalten nahezu alle Marketingmethoden

content-strategienContent-Strategien haben nicht nur mit dem wertvollen Content- und Inbound-Marketing zu tun. Es geht darüber hinaus ums Netzwerken, Branding und Influencer Marketing.
Angenommen, Leser deines Phantastik-Romans würden gerne nähen. Du würdest diese potentiellen Leser womöglich in Nähforen antreffen.
Bastian erklärt sein Thema anhand eines Phantastik-Romans in Kombination mit dem lebhaften Beispiel nähbegeisterter Leserinnen und Leser, erklärt, wie man sich in seine Zielgruppe hineindenken und sie überhaupt analysieren soll.
Deine Zielgruppe unterscheidet sich nicht nur in Persönlichkeit, Ort und Interessen, sondern in deutlich feineren Eigenschaften. Bastian vermittelt uns, dass sich Zielgruppen auch anhand von Berufen, Hobbies, Familienstand und anderen spezifischen Attribute unterscheiden können.
An dieser Stelle bringt sich Jasmin Zipperling selbst als Kinderbuchautorin als Beispiel ein. Ihr Problem mit der Zielgruppe ist verschärft: Nicht die Zielgruppe (Kinder), sondern deren erwachsene Angehörige kaufen das Buch. Das bietet schwierigere Hindernisse beim Verkaufen eines Buches und entkräftet die Verkaufsorientierung an der Zielgruppe gewissermaßen.

Ergattere deinen Fuß in der Buchbranche mit der Buyer Persona

An dieser Stelle folgt eine kurze Diskussion, Bastian fährt anschließend fort, indem er das Prinzip der Buyer Persona anführt. Das habe ich schon mehrmals gehört, finde es aber schön, wie einfach der Vortragende das Thema an die Session-Teilnehmer heranbringt.

Definiere deine Zielgruppe als fiktiven Charakter. Wird dein Buch von jungen Erwachsenen gelesen, überlege dir, welchen Beruf sie haben. Das Thema interessiert womöglich überwiegend Studenten. Was interessiert sie? Welche Hobbies haben sie? Welche Online-Kanäle verwenden sie?
Bastel dir all die Antworten auf die Fragen zusammen und erschaffe einen einzigen Charakter. Für diese Person schreibst du dein Buch. Um deine Zielgruppe immer lebhaft und genau definiert vor den Augen zu haben, solltest du ihr einen Namen geben und sie zumindest vor deinem inneren Auge visualisieren. Glaubt mir, das hilft!

Bastian erklärt uns, dass wir Themen besetzen sollen. Ähnlich wie beim Branding ist es hier wichtig, das Thema zu konsumieren. Besetz es auf Twitter, indem du Leuten folgst, die mit dem oder durch das Thema bekannt sind. Folge ihnen, beschäftige dich mit ihnen und interagiere! Deine Follower, die zur Zielgruppe gehören, werden sehen, dass du dich mit dem Thema befasst und sie werden dich automatisch intensiver wahrnehmen und aktiver auf Social Media begleiten.
Im Anschluss macht uns Bastian von “Mein Verlag 2020” darauf aufmerksam, dass wir mit unserer Zielgruppe an verschiedenen Stellen in Kontakt kommen können. Das ist auch logisch, denn wenn deine Buyer Persona Carmen heißt, 42 Jahre alt ist und gerne liest, näht und Tennis spielt, hast du mindestens drei Berührungspunkte. Nachdem ich meine Gedankengänge beendet habe, höre ich Bastian weiter zu.

Arbeitet euch in die Zielgruppe ein und steckt dort Aufwand rein. Ohne Aufwand geht es einfach nicht!

Wichtige Infos über Content-Strategien

Im Gegensatz zum Branding geht es nicht darum, sich als Experte in einem bestimmten Thema zu etablieren, sondern seiner Zielgruppe näherzukommen, beziehungsweise sich in die Zielgruppe selbst einzufügen.
Fällt dir das schwer? Erinnere dich daran, wie du an das Literaturcamp geraten bist. Du bist bestimmt nicht zuerst dem @LitcampHD gefolgt, sondern wurdest durch Autoren, Buchblogger und andere branchenrelevante Twitterer darauf aufmerksam.
Marketing muss immer ehrlich sein. Man darf sich nicht in Gruppen einschleichen, in die man eigentlich nicht reinpasst. Kommt das heraus, fällt man leicht aus der Gruppe heraus und ist unten durch. Die Menschen wollen kein Marketing, das offensiv und plakativ ist und die Zielgruppe “alle” anspricht.
Es geht nicht darum, wie wir unser Buch schreiben und au die Zielgruppe anpassen, sondern wie wir die richtige Zielgruppe für unser Buch finden.
Fast alle Inhalte sind irgendwo relevant.

Über den Tellerrand hinausschauen

Authentizität ist enorm wichtig, betont Bastian und verliert sich dabei ein bisschen in den Fragen der Teilnehmer. Das ist nicht schlimm, im Gegenteil: Die gestellten Fragen sind sehr interessant und bringen uns weiter. Ich genieße einen Mehrwert und sitze wie auf Speed tippend in der Ecke und höre zu, während ich meine Gedanken mitschreibe.
Werbung auf Facebook kann man nicht nur auf den Ort und das Alter, sondern auch auf den Beruf und die Hobbies zuschneiden. So kann man mit so wenig Aufwand wie möglich seine Zielgruppe erreichen. Nur so kann Outbound Marketing (also das plakative, frontale Marketing) funktionieren: Indem es denjenigen erreicht, der mit höchster Wahrscheinlichkeit an deinem Buch interessiert ist, weil er deine Buyer Persona verkörpert.

Weiter geht es wieder mit dem Content. Bastian hat keinen roten Faden, der den Vortrag lenkt, sondern agiert sehr natürlich und stellt sich auf uns ein. Die Conversion Rate ist beim Content Marketing hoch, denn es fühlt sich für den Erreichten wie ein natürliches Marketing an und hat den Hintergrund „Ich möchte dir helfen“. So holt man den Leser dort ab, wo er abgeholt werden möchte.

Digitale Content-Strategien für Autoren: Mein Fazit

Die Idee deiner Content-Strategie sollte auf folgenden Fragen fußen:
• Was mache ich mit meine Inhalten?
• Wo platziere ich sie?
• Wen erreiche ich?
• Wie verkaufe ich dadurch?
Sei vorsichtig und verzichte auf die Holzhammermethode (es sei denn, sie hat Erfolg).


Setze einen Anker in deiner Zielgruppe, indem du dich unter sie mischt.
Für mich hat Bastian von “Mein Verlag 2020” mir mit seinen Ausführungen dazu, wie man als Nicht-Mitglied einer Zielgruppe an ebendiese geraten kann, am meisten geholfen. Er gab uns dem Impuls, uns in Facebook-Gruppen oder Foren einzubringen, in denen wir uns offen als Autoren outen und Fragen stellen, Umfragen veranstalten oder Diskussionen mitlesen. So kann man sich in seine Zielgruppe “einschleichen”, ohne dabei unauthentisch oder invasiv zu wirken.
Mit dieser Session auf dem LitCamp 2017 war ich zufrieden und bedanke mich bei Bastian für seinen Mut und Input.

Zur Website: Mein Verlag 2020
Zum Twitter-Account: @MeinVerlag
Zum Blogartikel von Bastian Rang: ipunkt.biz

Alles Liebe,

Kia



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