Redaktionsplan für Blogger

von | 06.10.2017 | 1 Kommentar

Spoiler: Mein Geheimnis lautet: Redaktionsplan für Blogger anschaffen und damit umgehen lernen!

Vielleicht kennst du das von deinem Vergangenheits-Ich, anderen Bloggern oder aus Erzählungen. Aus „ab sofort blogge ich wöchentlich!“ wird schnell ein neujahrsvorsatznachahmendes Trauerspiel. Man nimmt sich Großes vor und scheitert an Regelmäßigkeit, Motivation oder Ideenreichtum. Das muss nicht sein!

Und seit ich blogge, habe ich noch nie eine Woche ausfallen lassen müssen. Im Gegenteil: Statt einem Artikel pro Woche schreibe ich im Schnitt 9 Artikel monatlich (exclusive Gastartikel und Bezahlcontent). Das liegt aber unter anderem an Langzeitprojekten wie „Autoren an die Steuer“ oder Kurzzeitprojekten wie das Literaturcamp in Heidelberg. Mit meinem Redaktionsplan manage ich diesen Blog seit dem 1.1.2017, und ab 1.1.2018 kommt noch ein zweiter Blog hinzu.

Wie das geht, wie der perfekte Redaktionsplan für Blogger meiner Meinung nach aufgebaut ist und wie dir ein Redaktionsplan für regelmäßiges, ideenreiches und motiviertes Bloggen hilft, erkläre ich dir in diesem Artikel.

Doch zunächst die großen Versprechungen, damit du beim Lesen dranbleibst 😉

Du wirst…

  • Mehr Ideen haben als du umsetzen kannst
  • Den Überblick über deine Planungen behalten
  • Maximale Qualität in den Artikeln erzielen
  • Querverlinkungen im Handumdrehen vornehmen können
  • Nur wenige Tage im Monat bloggen „müssen“
  • Lust auf Zusatzartikel und Extras haben
  • Besser mit der Suchmaschine auffindbar sein
  • Zeitlich treffender veröffentlichen
  • Krank machen können oder verreisen, ohne an den Blog zu denken

Klingt gut?

Jup.

Legen wir los.

Wie ein Redaktionsplan für Blogger aufgebaut ist

 

Die Spalten in meinem Redaktionsplan haben zwei sich wesentlich voneinander unterscheidende Funktionen. Entweder beinhalten sie Inhalt oder sie werden nur abgehakt. Somit ist der Redaktionsplan ein Mix aus Planungstool und Checkliste.

 

Konkret hat mein Redaktionsplan die folgenden Spalten:

  • Recherche
  • Art
  • Überschrift
  • Thema
  • Kernaussage (falls vorhanden)
  • Kategorie
  • Zeichen (wichtig für die VG Wort)
  • Schlagwörter
  • Keyword
  • Thmbnail
  • Veröffentlichungsdatum
  • [Pro Social Media Kanal eine Spalte]
  • Zählpixel (wegen VG Wort)
  • Link
  • Newsletter
  • Bewertung

Natürlich kannst du Punkte weglassen oder hinzufügen, aber ich halte diese Liste für vollständig und gleichzeitig erweiterbar. Es ist eine solide Basis, mit denen Anfänger und auch Profis arbeiten können.

Um die Spalte „Autor“ erweitert kann man mit dieser Art des Redaktionsplans übrigens auch im Team arbeiten. Welche Spalte ich wofür benutze, erkläre ich selbstverständlich sofort!

 

Wie ich mit meinem Redaktionsplan arbeite

 

Vorbereiten mit dem Redaktionsplan für Blogger

Der Punkt „Recherche“ im Redaktionsplan sagt mir, ob ich das Thema bereits aufgearbeitet habe. Wenn ich rechercheintensive Tage habe und gar nicht mehr aus der Stadtbibliothek zu zerren bin, kann es schon mal passieren, dass ich 4-5 Artikel recherchiere und mit mehr oder weniger guten Worten plotte. Das wird dann in meine Blogartikel-Vorlage reinkopiert und gleich so benannt, wie der Artikel voraussichtlich heißen wird.

Dabei ist mir bereits die Art des Artikels klar. So kommt schnell ein „A“ für Autoren an die Steuer in den Redaktionsplan oder ein B für Blog. Manchmal auch ein G oder ein Z, aber das ist nicht weiter relevant an dieser Stelle.

Die Überschrift finde ich meistens recht schnell, weshalb ich sie gleichzeitig mit dem Hauptkeyword eintrage. Das ist wichtig, damit man beim Schreiben des Artikels ein Auge auf der Leitfrage bzw. Kernaussage (in Redaktionsplan eingetragen) hat, das Thema (ebenfalls eingetragen) nicht verfehlt und gleichzeitig der Suchmaschine leckere Häppchen mit einstrickt.

Die Kategorie lege ich im selben Atemzug noch vor dem Schreiben fest. Dabei notiere ich mir aber immer nur eine Kategorie. Beim Veröffentlichen selbst ordne ich die einzelnen Beiträge meistens noch einer anderen Kategorie zu. Ebenso geht es mir mit den Schlagwörtern. Ich schreibe nur eines oder zwei hinein und kann im Back-End von WordPress fröhlich auf bereits verwendete Schlagwörter klicken.

 

Schreiben mit dem Redaktionsplan

Jetzt kann ich den Blogartikel schreiben. Und hier wird der erste entscheidende Vorteil des Redaktionsplans klar: Ideen verwelken nicht!

Wenn ich meine Ideen wie oben beschrieben festhalte, kann ich auch die Idee von letztem März heute aufgreifen und schreiben. Ich habe beispielsweise noch einen offenen Artikel vom Literaturcamp in Heidelberg liegen, der genau an diesem Punkt „feststeckt“. Ich werde ihn wohl vor dem nächsten Camp (Juni 2018) schreiben und als Muntermacher veröffentlichen, um die nächsten Sessionartikel zu promoten und gleich LitCamp 17 und LitCamp 18 zu vergleichen.

Ich habe keinerlei Sorge, dass ich etwas vergesse. Im Schlimmsten Fall fühlt es sich nach einiger Zeit nicht mehr echt an und dann wird der Artikel „gelb“ und fliegt raus 😉

Grün markiere ich Artikel, die ich fertig geschrieben habe. Gelb markiere ich die, bei denen ich beim Schreiben (nicht beim Recherchieren!) aufgehört habe. Das heißt in der Regel nicht, dass ich irgendwann weiterschreiben werde, sondern dass der Artikel inhaltlicher Käse ist und/oder keinen Spaß macht. Mit etwas zeitlichem Abstand schaue ich in den angefangenen Artikel rein und lösche ihn meistens.

Ein weiterer Vorteil ist an dieser Stelle zu nennen: In Schritten arbeiten! Ich kann erst 10 Artikel vorbereiten und dann 10 Artikel schreiben. So viele schaffe ich zwar nicht an einem Tag, aber allein von der Reihenfolge ist es möglich. Nach einem langen Tag in der Bibliothek habe ich 4-5 Artikel aus Schritt 1 fertig und in einer schlaflosen Nacht schreibe ich auch mal drei Artikel runter. Nicht „Autoren an die Steuer“, dazu brauche ich immer Tageslicht, Tee und einen VooDoo-Zauber, um auch wirklich in den Flow zu kommen.

Beim Schreiben des Artikels markiere ich mit dem stinknormalen Textmarker von Word die Stellen, an denen sich ein Querverweis gut machen würde. Immerhin kenne ich die bereits besprochenen Themen auswendig (oder schaue kurz in den Redaktionsplan).

Ist der Artikel geschrieben, folgt der dritte Teil.

 

Veröffentlichen leicht gemacht dank Redaktionsplan

Ich trage die Zeichen ein. Das kann zwar das VG Wort Plug-In selbst, aber mir ist es hinsichtlich des Marketings wichtig. Hat ein Artikel (beispielsweise dieser hier) 10.000 Zeichen oder mehr, so braucht er nämlich weniger Aufrufe für das gleiche Geld als ein Artikel mit 1.800 Zeichen plus.

In der Spalte „Thumbnail“ kommt ein Zeichen (Plus, Raute, Kreuz…), wenn ich ein geeignetes Bild gefunden und vorbereitet habe, und dann geht’s auch schon ans Veröffentlichen.

Ich veröffentliche den Artikel mit Vorausplanung. Das Datum, das ich mir ausgesucht habe, ist mit Priorität immer ein Freitag um 12 Uhr rum. Auf diesem Blog kann man sich darauf verlassen, dass freitags etwas kommt. Alles andere ist Luxus 😉

Bevor ich aber den Artikel veröffentliche, schaue ich mir die Textmarker-Stellen des Blogartikels an und recherchiere im Redaktionsplan für Blogger, welchen Artikel ich hier verlinken sollte. Wenn ich irgendwo beispielsweise „NV-Bescheinigung“ schreibe, kommt da gefälligst auch ein Link drauf! Das hilft nicht nur den Lesern bei der Navigation, sondern positioniert dich auch gut in der Suchmaschine.

Ich hake die Social-Media-Spalten ab, wenn ich die Social Media Promotion mitgeplant habe und hake auch die Spalte „Zählpixel“ ab, da ich diesen nicht vegessen darf. Ohne Pixel kein Geld! Ihn einzufügen benötigt nur einen Klick, aber dieser findet sich ganz unten unter der Meta-Beschreibung.

Theoretisch könnte man übrigens Dinge wie „Beitragsbild festlegen“ oder „Meta-Beschreibung“ auch in Spalten umwandeln, aber das kommt bei mir ganz automatisch und da würde der Redaktionsplan eher Zeit fressen als mir zu helfen.

Am Schluss kommt noch der Link und das war’s. Der Artikel wird veröffentlicht.

 

Redaktionsplan-Nachbereitung

Ist der Artikel veröffentlicht, dauert es meistens etwa 24 Stunden, bis der Newsletter sich durch euch aktualisiert. Die E-Mail wird automatisch verschickt, wenn der Artikel veröffentlicht wird; das meine ich nicht. Ich trage in der Spalte „Newsletter“ ein, wie viele Abonnenten ich 24 Stunden nach der Veröffentlichung habe. Gute Artikel bringen meistens einen oder ein paar neue Abonnenten, schlechte Artikel keine.

So, aber auch mit der Spalte „Bewertung“ manage ich die Beliebtheit meiner Artikel. Ich bewerte subjektiv, wie der Artikel bei den Leuten ankommt. Dabei geht es um ein Gemisch aus Klickzahlen, Interaktionen auf Social Media, Kommentaren und meiner eigenen Meinung. Insgesamt schaue ich mir die Fakten an, horche in mich rein und bewerte mich nach Bauchgefühl. Eine Formel dafür habe und brauche ich nicht. So entwickelt sich das Konzept meines Blogs von selbst.

Die Artikel, für die meine Leser überhaupt kein Interesse haben, müssen nicht nochmal geschrieben werden. Autoren an die Steuer zum Beispiel schlägt bei euch immer ein wie eine Bombe. Das reißt ihr mir aus den Händen. Das weiß ich dank meines Redaktionsplans 😉

So wird der Redaktionsplan für Blogger immer auf dem Laufenden gehalten und hilft mir enorm mit meinem Blog. Ohne wäre ich praktisch aufgeschmissen!

 

Der konkrete Nutzen des Redaktionsplans

Was bringt mir also der Redaktionsplan für Blogger außer Übersicht und Vollständigkeit?

Nun, zum Einen weiß ich genau, welches Keyword ich schon einmal benutzt habe. Wenn ich jetzt etwas zur Künstlersozialkasse schreiben will, sagen wir mal „meine persönliche Erfahrung mit der Künstlersozialkasse“, dann wird mir der Plan sagen, dass ich „Künstlersozialkasse“ bereits verwendet habe. Ich sollte das Keyword erweitern und beispielsweise „Künstlersozialkasse Erfahrungen“ verwenden.

Zum Anderen kann ich, wie ich bereits sagte, die Artikel besser untereinander verlinken. Das wird bei steigendem Artikelvolumen immer schwieriger und ich habe noch immer Respekt vor jedem, der mehr als zwei Links in seinen Artikeln unterbringt!

Warum das wichtig ist? Beides findet Google total sexy. Eine Website wird als relevant anerkannt, wenn sie Themen behandelt, die sich untereinander vernetzen und somit einen Mehrwert bieten. Keywords sollten nur ein Mal auf dem Blog vorkommen, ansonsten kann Google keine klare Empfehlung im Suchmaschinenranking ausmachen.

Um meine vier monatlichen Artikel zu schreiben, brauche ich so ziemlich genau einen Tag. Ich „muss“ also nur einen Tag im Monat am Blog arbeiten und alle oben genannten Schritte durchgehen, und dann bin ich diese Arbeit für volle 28 Tage los.

Genau das motiviert mich wie von Geisterhand, dass ich im Durchschnitt mehr als das Doppelte veröffentliche! Weil mein Ziel vier Artikel im Monat sind, und diese meistens im Vorfeld geschrieben und vorausgeplant werden, habe ich nach wenigen Tagen einfach Lust zum Bloggen und schreibe dann Artikel Nummer 5. Oder 6. Oder 7.

Und wenn ich das nicht mache, ist es nicht schlimm. Ich kann jederzeit eine Woche krank sein, Urlaub machen oder den Herausforderungen des Lebens ausgesetzt sein: Auf meinem Blog merkt man das nicht. (Es sei denn, ich blogge drüber.)

Davon profitiert auch die Qualität. Artikel, die ich vorausgeplant habe, lese ich selbst mit zeitlichem Abstand noch einmal.

Und ich arbeite zu 100 % mit Spaß und Motivation, weil ich niemals ein „Muss“ habe. Schließlich sind in der Regel 2-3 Monate soweit geplant und müssen bloß noch umgesetzt werden!

Es gibt niemals einen Donnerstag, an dem ich stöhne und merke, dass ich für morgen noch eben was schreiben muss. Wenn ich kurzfristig etwas Tagesaktuelles schreibe, dann habe ich da richtig Lust drauf und hänge mich rein. So wie heute übrigens. Dieser Artikel ist ziemlich spontan initiiert worden. (#ff an Sonja Klein!)

Zum Schluss kommt noch die Frage nach den vielen Ideen. Die habe ich, indem ich einen Content-Plan habe. In diesen schreibe ich ein Thema und darunter Fragen. Durch Fragen kann man ein Thema von allen Seiten beleuchten, bevor man sich für oder gegen den Artikel, die Überschrift oder das gesamte Schreiben entschieden hat.

Somit habe ich die gesamten Artikel für mein zweites Blogprojekt für 2018 bereits im Sinne von Schritt 1 fertig. Das sind über 70 Artikel, die ich mir da an einem Tag ausgedacht habe. Sie müssen nur noch geschrieben werden.

Und die Arbeit des Schreibens kann (und soll) uns nun wirklich keiner nehmen 😉

 

Fazit

Schaff‘ dir einen Redaktionsplan an. Wenn du ernsthaft bloggen willst, ist ein Redaktionsplan für Blogger fast unverzichtbar. Ich kann ihm nur Positives abgewinnen und entwickele ihn ständig nach meinem Belieben weiter. Das kannst du auch machen.

Besonders, wenn du wie ich mehrere Blogprojekte am Laufen hast, wirst du dir selbst und deinem Redaktionsplan dankbar sein. Nicht zuletzt auch deine Leser. Denn wenn ich eins von meinen Lesern gelernt habe, dann dass sie relevanten Content regelmäßig haben wollen.

 

Habe ich alle Fragen abgedeckt? Wenn nicht, rein damit in die Kommentare!

Alles Liebe,

Kia



1 Kommentar

  1. Sabrina

    Sehr cooler Artikel, danke dafür! Hat mir ein paar gute Impulse gegeben, meine eigene Blogplantabelle zu erweitern. Ich habe bei mir jeder Kategorie eine Farbe zugewiesen, sodass ich mir das als Extraspalte in der Tabelle spare und trotzdem auf einen Blick sehe, wo ein Artikel hingehört.

    Was mich aber gerade ganz besonders begeistert, ist der Hinweis, dass es ein Zählmarkenplugin gibt! YAY! Ich habe die Zählmarkenzuordnung für die VG Wort nämlich zuletzt böse vernachlässigt (wofür ich mich auch gerade dezent in den Hintern beiße), mir jetzt aber das Plugin geholt und bin im Himmel. Ein Traum. Ich wäre sonst nie auf die Idee gekommen, nach sowas zu suchen. Riesendanke für die Erwähnung!

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