Work-Life-Integration? Selbstverständlich!

von | 21.06.2021 | 0 Kommentare

Ich breche heute eine Lanze für Work-Life-Integration. Der heutige Artikel ist ein bisschen ernster und ich überzeuge dich mit einer neuen Perspektive davon, warum du Arbeit und Leben nicht wie zwei getrennte, auszubalancierende Bereiche betrachten sollst. Work-Life-Balance war gestern! Work-Life-Integration sollte selbstverständlich sein.

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Work-Life-Balance und die Begrifflichkeiten

Ich habe für eine Kundin vor einigen Monaten, ich glaube, es ist schon ein ganzes Jahr her, einen Artikel zum Thema Work-Life-Integration geschrieben. Darin ging es darum, dass moderne Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer keine Balance zwischen Arbeit und Leben haben wollen. Wir wollen, dass Arbeit und Leben miteinander verwoben, ineinander integriert und schließlich irgendwie ein einheitliches Ganzes sind.

Finde ich aber auch total logisch: Während ich arbeite, lebe ich. Wie und wieso sollte ich Arbeit und Leben dann trennen und ausbalancieren? Klar, es geht darum, sich nicht zu überfordern. Und hier scheiden sich die Geister.

Die eine Fraktion derjenigen, mit denen ich mich regelmäßig umgebe, sagt: Wenn du deine wahre Passion zum Beruf gemacht hast, dann spielst du deine Arbeit. Kein Kind der Welt sagt: „Ich spiele von 9 bis 17 Uhr und danach höre ich auf, sonst kriege ich einen Burn-Out.“.

Aber auf der anderen Seite gibt es auch diejenigen, die das für Bullshit halten und eine solide Balance verschiedener Lebensbereiche für unabdingbar halten.

Und weißt du was? Ich liebe meinen Job. Ich war sogar arbeitssüchtig. Zwanzig Stunden am Stück zu arbeiten, finde ich nicht nur spaßig und spannend, es versetzt mich sogar in einen regelrechten Rausch. Aber ich finde, dass Work-Life-Balance ein Mythos und Work-Life-Integration nur ein neumodisches Wort für etwas ist, was selbstverständlich sein sollte.

 

Die Sicht der Arbeitgeber

Wie sich eine schlechte Work-Life-Balance als Arbeitnehmer oder Selbstständiger anfühlt, kennen wir sicher alle. Ich wage zu behaupten, wenn du das nicht mindestens im Freundeskreis oder am eigenen Leib schonmal erfahren hast, würdest du diesen Podcast gar nicht hören.

Lass uns mal die Sicht der Arbeitgeber in Betracht ziehen. Was wollen die großen Unternehmen? Sie wollen die perfekte Work-Life-Balance oder Work-Life-Integration, damit Arbeitnehmer optimal arbeiten und maximalen Profit bringen. Wer gut ausbalanciert ist, ist demnach selten krank, kriegt Familie und Arbeit unter einen Hut, kündigt nicht aus Unzufriedenheit, ist glücklich, gesund, motiviert und findet natürlich den Arbeitgeber total toll und macht durch seine Existenz quasi Werbung für die Firma.

Und jetzt zurück zur Selbstständigkeit: Du bist dein Arbeitgeber.

Ja, das ist meine ich ernst und das halte ich für wichtig. Du musst dich selbst wie dein eigener Arbeitgeber behandeln. Das heißt, dein Ziel ist es vor allem, dass du nicht krank wirst, dass du glücklich bist, dass du durch deine bloße glückliche Existenz Werbung für dein Unternehmen, also für dich als Dienstleister, Künstler oder was auch immer du als Kerngeschäftsfeld hast, machst. Du sollst Familie und Arbeit unter einen Hut bringen und bitte nicht kündigen – denn wenn du dir selbst kündigst, ist das zunächst einmal kompliziert.

Wenn du das Thema Work-Life-Integration und Work-Life-Balance jetzt aus Arbeitgeber-Sicht siehst, dann siehst du, wofür du das eigentlich machst. Es geht nicht darum, dich über die Arbeit zu identifizieren und gleichzeitig nicht zu viel zu arbeiten. Es geht darum, dass du möglichst gut und effizient funktionierst. Das bist du dir selbst, deinen Plänen, deiner Selbstständigkeit, deiner Marke und deinen Kundinnen und Kunden schuldig.

 

Work-Life-Integration muss selbstverständlich sein!

  • Hör nicht auf diejenigen, die sagen, dass Selbstständige erst richtige Selbstständige sind, wenn sie selbst und ständig arbeiten.
  • Hör auf, Leute zum Vorbild zu nehmen, wenn sie sagen, sie nehmen sich kein Wochenende.
  • Vergiss das Bild vom Selbstständigen, der seine Arbeit den lieben langen Tag nur spielt und nie mehr etwas anderes tun will.

Ich meine das bitter ernst. Ich war – oder bin – arbeitssüchtig und steckte da jahrelang drin: Arbeit hat mich entspannt, Freizeit war Stress. Urlaub eine lästige Pflicht, und Krank zu sein konnte ich mir einfach nicht leisten. Da willst du nicht rein. Wenn du dich aus den eingangs erwähnten Gründen nicht zu einer Work-Life-Integration durchringen kannst, dann hoffentlich durch den Perspektivwechsel in Arbeitgeber-Sicht. Was für einen Mitarbeiter willst du? Einen, der sich um sich selbst, seine Familie, Körper, Geist und Hobbies kümmert und ausgeglichen ist und dir in den nächsten 20, 30, 40 oder 50 Jahren nicht abhandenkommt? Oder einen Mitarbeiter, der sich fast totarbeitet, gute Miene zum bösen Spiel macht und jederzeit vielleicht, vielleicht aber auch nicht, zusammenbrechen, die Richtung wechseln oder durchdrehen könnte?

Work-Life-Integration muss selbstverständlich sein!

Alles Liebe,

Kia



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