Scheitern ist die beste Feedback-Kultur.

von | 11.10.2021 | 0 Kommentare

Ich möchte über das Scheitern sprechen. Nicht, weil scheitern so schrecklich ist oder weil ich es liebe zu scheitern. Sondern weil wir Selbstständigen und Unternehmer*innen das Scheitern effektiv nutzen können.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von open.spotify.com zu laden.

Inhalt laden

Scheitern ist keine Schwäche

Meistens konzentrieren wir uns viel zu fokussiert auf unsere Schwächen und darauf, sie auszumerzen. Denn jeder hat Fehler, und jeder macht Fehler. Durch Fehler lernen wir, durchs Scheitern kommen wir den gewünschten Erfolgen näher.

Ich halte es für eine schlechte Idee, sich auf Schwächen zu konzentrieren. Denn wo unsere Aufmerksamkeit hinfließt, da fließt auch unsere Energie hin. Das heißt aber nicht, dass wir unseren Fokus nicht auch mal auf das Scheitern lenken sollten. Denn Scheitern ist keine Schwäche.

Wann aber ist man gescheitert?

Das ist Ansichtssache.

Ich bin schon x-mal gescheitert. Im Grunde scheitere ich nicht nur, wenn ich ein Unternehmen gründe und pleite gehe, wenn ich einen Mitarbeiter einstelle und ihn wieder entlassen muss, weil x, y oder z. Jedes Mal, wenn eine Kundenanbahnung nicht gelingt und es nicht zum Auftrag kommt, könnte ich gescheitert sein.

Oder wir können es ganz streng sehen: Im Grunde ist jede Buchveröffentlichung ein Scheitern, weil (oder: wenn) es nicht der durch die Decke brechende Bestseller ist, der alle feuchten Autorenträume in Erfüllung gehen lässt.

Was genau Scheitern ist, können wir also selbst definieren.

Was aber Scheitern auf jeden Fall ist: Das Resultat aus deinen Taten.

Zu den Taten zähle ich in diesem Fall auch jedes Unterlassen, Vergessen und Ignorieren, das im Zusammenhang mit dem Scheitern steht. Denn: So, wie alles, was du in deiner gesamten Vergangenheit getan hast, dich an genau diesen Punkt geführt hat, an dem du exakt diese Zeile liest, hat auch dein Handeln dazu geführt, dass du gescheitert bist.

 

Scheitern als Feedback-Kultur

Brian P. Moran und Michael Lennington schreiben in The 12-Week-Year: “Really, failure is just a form of feedback.”

Damit meinen sie, dass man herausfinden kann, welche Taten geändert werden sollten, wenn man akzeptiert, dass das Scheitern das Ergebnis der eigenen Taten ist.

Vielleicht hilft es dir an dieser Stelle, „Ergebnis“ und „Schuld“ zu unterscheiden. Der Sinn der Übung ist nicht, nach einem Schuldigen zu suchen und mit dem Finger auf jemanden oder auf sich selbst zu zeigen. Es geht lediglich darum herauszufinden, welche Strategien anpassungswürdig sind und welche du beibehalten kannst.

Hier geht ein weiteres Zitat, dieses Mal von Lou Cassara, einem Geschäftsführer und Finanzprofi, Hand in Hand mit den Autoren von The 12-Week-Year: „Wenn du etwas haben willst, was du momentan nicht hast, must du etwas tun, was du gerade noch nicht tust.“

Passt das nicht perfekt zusammen?

Sieh Scheitern als Feedback-Kultur. Was hat den Misserfolg ausgelöst? Was hast du davor getan? Was hast du unterlassen?

Ich habe für mich persönlich herausgefunden, dass ich mehr Erfolg bei Kund*innen habe, wenn ich ihnen schnellstmöglich auf die erste Anfrage antworte. Während ich früher gerne mal sieben Tage für eine E-Mail gebraucht habe (und das auch offen so kommuniziert habe), sind es jetzt nur noch zwei Tage. Klar, das kann man überall im Internet nachlesen, dass schnelle Reaktionen Kund*innen glücklich machen. Aber ich habe es selbst rausgefunden.

Das bedeutet: Ich habe meine E-Mails analysiert, meine Kundenkontakte aufgezeichnet, abgeschlossene Aufträge, abgebrochene Aufträge, abgelehnte Angebote und die Ghoster, also die „Ich melde mich ein Mal und nie wieder“-Kund*innen in Excel aufgelistet und die Daten ausgewertet. Meine eigenen Daten. So bleibt das einerseits viel besser im Gedächtnis, als wenn ich diese Information nur ergoogelt hätte – und außerdem habe ich somit die Kompetenz, viele weitere Faktoren auf die gleiche empirische Weise aufzuzeichnen und zu erfassen. 100%ig maßgeschneidert auf mich und mein Unternehmen.

 

Entwickle deine Stärken!

Das Ziel ist nicht, nicht mehr zu scheitern, sondern aus dem Scheitern zu lernen. Was hast du getan, womit du gescheitert bist? Analysiere auch du deine Tatsachen, Daten und Fakten! Sicherlich kannst du etwas daraus lernen.

Und das, was du dann anders machen möchtest, kannst du mit deinen Stärken verbinden. Somit baust du Strategien auf, die auf Stärken und nicht auf Schwächen basieren. Das macht das Leben um ein Vielfaches leichter.

Achtung: Ich habe nicht gesagt, dass du die Strategien auf deinen Stärken aufbauen musst. Wenn du in einem Bereich eine Schwäche hast und das deinen Betriebserfolg trübt, kannst du auf die Stärke einer anderen Person zurückgreifen.

Schau mal, wir sind von Schwächen und Scheitern bis hin zum Thema Feedback und Strategien anpassen und Stärken stärken gekommen – ohne dass sich an den Tatsachen etwas getan hat. Es ist wohl wie so oft im Leben eine Sache der Perspektive 😊

Ich hoffe, du konntest den ein oder anderen Impuls für dich mitnehmen.

Alles Liebe,

Kia



Der Auto(r)preneur-Podcast:

Jeden Monat am 10., 20. und 30. veröffentliche ich eine neue Episode des Auto(r)preneur-Podcasts. Ich spreche über meine persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse, die mit wichtigen Business-Themen zu tun haben, die für buchnahe Selbstständige relevant sein könnten. Bei Auto(r)preneur wirst du nicht mit Weisheit überschüttet, sondern sitzt mit mir im selben Boot.

Kannst du die nächste Folge nicht erwarten? Werde Mitglied auf meiner Patreon-Seite und höre die nächste Folge schon heute!

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert