Wir bieten unterschiedliche Formen des Lektorats an. Je nachdem, wie viel Hilfe du benötigst, kannst du das passende Angebot für dich und dein Projekt auswählen.
Was ist ein Lektorat überhaupt?
Kurz und knapp: Ein Lektorat ist die inhaltliche, stilistische und sprachliche Überarbeitung eines Textes. Dadurch unterscheidet es sich vom Korrektorat, das einen Text auf korrekte Grammatik und Rechtschreibung prüft. Das Lektorat steht deshalb immer vor dem Korrektorat.
Beim Korrektorat nehmen wir keine Änderungen direkt im Text vor, sondern schlagen Änderungen in Form von Kommentaren vor. Ob diese Vorschläge übernommen und umgesetzt werden, liegt ganz bei dir.
Durch diese Vorschläge entsteht eine Art Austausch zwischen Lektor und Autor. Deshalb verläuft das Lektorat über zwei Runden.
In der ersten Runde kommentiert der Lektor alles, was auffällt – sowohl negativ als auch positiv. Egal, ob riesiges Plothole oder winziges Detail. Das hat einen ganzen Haufen Kommentare zur Folge. Deshalb geben wir anschließend erst mal Zeit, die ganzen Kommentare zu verarbeiten und umzusetzen.
Dann beginnt der Austausch, denn in Runde 2 schaut sich der Lektor die Umsetzung und Nicht-Umsetzung seiner Vorschläge an und geht darauf ein. Dann kann noch einmal überarbeitet werden.
Zuletzt klären wir noch offene Fragen und damit ist das Lektorat abgeschlossen.
Beim Lektorat gibt es häufig kein „richtig“ oder „falsch“. Natürlich gibt es bekannte Strukturen und etablierte Formen der Umsetzung bestimmter Stilmittel. Aber es ist auch viel Raum für Experimente. Deshalb gibt es nur die Vorschläge und keine klaren Wahrheiten.
Im Korrektorat ist es genau umgekehrt. Der Großteil ist festgelegt und es gibt nur eine Meinung: die vom Duden (zumindest ist der in unserem Fall immer unsere Grundlage).
Wenn im Korrektorat etwas nicht eindeutig ist, hat natürlich der Autor das letzte Wort. Das kommt aber sehr selten vor, da Rechtschreibung und Grammatik festgelegt sind. Aber manchmal müssen trotzdem Entscheidungen getroffen werden. Heißt es beispielsweise der, die oder das Nutella?
Das abschließende Lektorat
Bei den Formen des Lektorats ist das abschließende Lektorat die klassische Variante und auch die am häufigsten gewählte. Das ist die Form des Lektorats, die gerade beschrieben wurde.
Für das abschließende Lektorat gelten gewisse Aufgaben, die ein Autor bereits erfüllt haben muss:
- Das Manuskript muss bereits überarbeitet sein. Es handelt sich also nicht um einen ersten Entwurf.
- Der Autor hat nicht noch irgendwelche Ideen im Hinterkopf, die in das Buch sollen. Es ist nicht die Aufgabe, im abschließenden Lektorat Tipps zu geben, ob da noch ein Kapitel rein soll oder nicht.
- Dem Autor ist bewusst, dass vermutlich sehr viel Überarbeitung auf ihn zukommt, wenn er das Manuskript lektoriert zurückbekommt und dass es einen stringenten Zeitplan gibt, der eingehalten werden muss.
Wir benötigen für die erste Runde zwei oder drei Wochen. Die Überarbeitung darf gerne länger dauern, aber wenn wir einen Zeitraum verhandelt haben, muss dieser eingehalten werden. Wir haben schließlich auch andere Termine eingeplant, die wir nicht ständig verschieben können. Deshalb gilt allgemein: Vereinbare mit uns lieber zu viel Zeit als zu wenig für deine Überarbeitung.
Ungefähr 70 % der Anfragen wählen bei uns das abschließende Lektorat. Das liegt daran, dass es in den meisten Fällen auch die richtige Wahl ist.
Es gibt aber noch andere Formen des Lektorats, die je nach Situation ebenfalls sinnvoll sein können.
Das begleitende Lektorat
Wenn das Manuskript noch nicht fertig ist, gibt es die Möglichkeit, ein begleitendes Lektorat zu nutzen. Besonders im Sachbuchbereich stellt sich diese Form des Lektorats häufig als hilfreich heraus, weil Sachbuchautoren oft nicht geübt im Buchschreiben sind, aber Wissen haben, das sie teilen und vermitteln wollen. Eine Alternative wäre ein Schreibcoaching, das aber nicht immer exakt die Stellen abdeckt, bei denen das Sachbuch schwächelt.
Ein wenig von einem Schreibcoaching steckt aber im begleitenden Lektorat. Es ist im Grunde Schreiben unter Aufsicht. Der Lektor gibt dir sozusagen Aufgaben, die du umsetzt, und dann schaut sich der Lektor diese Umsetzung an. Mit weiterführenden Tipps schreibst du also Schritt für Schritt dein Buch, während der Lektor deinen Fortschritt immer wieder kontrolliert und „Mängel“ kommentiert.
So kannst du beispielsweise dein Buch im begleitenden Lektorat Kapitel für Kapitel schreiben. Nach jedem Kapitel bekommst du Feedback aus dem Lektorat.
Als Vorbereitung auf ein begleitendes Lektorat sind einige Fragen zu klären:
- Worum geht es in deinem Buch?
- Wie weit bist du bereits beim Schreiben?
- Wo hast du die größten Probleme?
- Was sind deine Ziele mit dem Buch?
Durch das begleitende Lektorat verbessert sich dein Schreibstil, während du mit dem Schreiben voranschreitest. Anfängerfehler wirst du hinterher nur noch belächeln und generell eine neue Sicherheit bei der Umsetzung deiner Ideen bekommen.
Das begleitende Lektorat besteht aus jeweils einer halben Stunde Vorbereitung durch den Lektor und anschließend einem einstündigen Gespräch mit dem Autor. Deshalb rechnen wir das begleitende Lektorat nicht nach Normseiten ab, sondern nach Zeit á 90 Minuten.
Die Anzahl der Durchgänge hängt vom Projekt ab und die Verteilung lässt sich frei ausmachen. Du kannst zum Beispiel fünf Tage hintereinander jeweils 90 Minuten buchen oder fünfmal 90 Minuten auf fünf Monate verteilen. So, wie es dir am besten passt und deiner Schreibgeschwindigkeit entspricht.
Das Stichprobenlektorat
Zu den speziellen Formen des Lektorats gehört das Stichprobenlektorat. Statt das gesamte Manuskript zu überprüfen, beschränkt sich das Stichprobenlektorat auf bestimmte Stellen im Text.
Deshalb wird auch hier nicht nach Normseiten abgerechnet, sondern ein Zeitkontingent vereinbart. Ist das Zeitkontingent aufgebraucht, endet das Stichprobenlektorat.
Beim Stichprobenlektorat liegt der Fokus klar auf bestimmten Stellen im Manuskript, deshalb ist es wichtig, diese Stellen zuvor zu benennen. Ein Lektor kann schließlich nicht wissen, wo er nach Schwachpunkten suchen soll.
Deshalb ist es als Vorbereitung wichtig, dass du eine Liste erstellst, welche Szenen lektoriert werden sollen. Alternativ bekommst du die Katze im Sack und wir springen einfach wahllos zu Stellen im Buch und lektorieren diese. Dann bekommst du ein wenig was vom Anfang, was aus der Mitte und was vom Ende, ohne Fokus auf bestimmte Szenen.
Am besten eignen sich für ein Stichprobenlektorat:
- Schwer verständliche oder erklärungsbedürftige Szenen
- Komplizierte Szenen
- Stellen mit POV-Wechseln und Übergängen
- Lange Dialoge und Monologe
- Und alles, wo du selbst deine Schwächen siehst
Das Stichprobenlektorat ersetzt zwar kein abschließendes Lektorat, es zeigt dir aber das Veröffentlichungspotenzial deines Manuskripts und du kannst dann gut einschätzen, wie viel Arbeit du noch in dein Buch stecken solltest.
Auf Wunsch erhältst du von uns ein „Mini-Gutachten“, also eine Art Fazit, wie groß der Aufwand wäre, aus deinem Text ein Manuskript zu machen, das veröffentlicht werden kann.
Hoffnungslose Fälle gibt es im Grunde nicht. Es gibt aber Manuskripte, bei denen wir merken, dass der Aufwand so hoch wäre, dass es dem kompletten Neuschreiben des Buchs gleichkommt. Ob man sich dem Aufwand stellt oder nicht, liegt dann im Ermessen des Autors. Jedes Manuskript ist zu retten.
Stichprobenlektorate eigenen sich gut für (auto)biografische Werke und Sachbücher mit hohem Erfahrungsanteil. Unsere Lektoren können nicht alle Angaben darin auf Korrektheit überprüfen. Das Stichprobenlektorat konzentriert sich dann vor allem auf den Stil und die Sprache und nicht auf den Inhalt.
Formen des Lektorats für Kleinaufträge
Etwas kompliziert wird es bei Kleinaufträgen. Für Projekte unter 40 Normseiten (Kurzgeschichten zum Beispiel) und spezifische Fachlektorate vereinbaren wir die Preise individuell.
Ausnahmen sind Kinderbücher, die meistens nur wenige Seiten und auch nur wenig Text haben, von uns aber wie abschließende Lektorate behandelt und abgerechnet werden.
Außerdem gibt es noch das sogenannte Korrektorat Plus, das von vielen Korrektoren angeboten wird. Dabei handelt es sich um ein Korrektorat, das ein Mini-Lektorat beinhaltet, also die auffälligsten Fehler kommentiert.
Das bieten wir in der Form nicht an, aus einem einfachen Grund: Unsere Lektoren und Korrektoren sind erfahren und denken automatisch mit. Wenn du also ein Lektorat bei uns buchst, achten unsere Lektoren auch auf Rechtschreibfehler und Grammatik, wenn ihnen etwas ins Auge springt. Umgekehrt genauso. Es ersetzt aber nicht beide Leistungen im vollen Umfang, denn die Konzentration liegt immer auf einer Leistung. Wenn du also ein Lektorat und ein Korrektorat benötigst, musst du auch beides buchen.
Wer lektoriert die Formen des Lektorats?
Unsere Lektoren und Lektorinnen haben kein Germanistikstudium. Das ist unserer Meinung nach nicht notwendig, um ein Buch gut zu lektorieren. Natürlich schadet es auch nicht, aber es ist keine Voraussetzung, um bei uns Lektorate zu machen.
Wir legen mehr Wert auf Erfahrung mit Büchern, Marktkenntnisse und einen Blick auf genretypische Spezifikationen. Unsere Lektoren kennen sich in Genres aus, sie wissen, wie Bücher spannend und leserlich geschrieben werden.
Das ist das große Ziel eines Lektorats: Das Manuskript soll lesbar sein, interessant, spannend, aufregend, einer klaren Linie folgen und Leser dazu verleiten, dranzubleiben, es nicht aus der Hand zu legen.
Egal, ob das Buch Emotionen wecken oder Fakten vermitteln soll, wichtig ist, dass Leser es gerne lesen. Dafür ist das Lektorat da.
Unsere Lektoren und Lektorinnen sind größtenteils freiberuflich tätig. Wir arbeiten mit ihnen zusammen, weil wir dadurch eine sehr große Bandbreit abdecken: Wir haben Spezialisten für Genres wie Horror, Krimi, Science-Fiction, Fantasy, spirituelle Themen, Unternehmertum, Finanzen und vieles mehr.
Die einzigen Themen, die wir nicht abdecken, sind medizinische und juristische beziehungsweise rechtsberatende Texte, weil dafür ein entsprechendes Studium notwendig wäre.
Bei erotischen Texten, die zu sehr in die pornografische Ecke gehen oder Dark Romance mit Vergewaltigungen, behalten wir uns vor, die Texte abzulehnen. Das ist aber vom Einzelfall abhängig.
Für die unterschiedlichen Formen des Lektorats haben wir also jede Menge erfahrene Lektoren und Lektorinnen in unserer Kontaktliste und mit Sicherheit auch jemanden für dein Manuskript.