Man sollte denken, dass der Horror ein wenig beliebtes Genre ist. Wer fürchtet sich schon gerne? Angst ist ein Gefühl, dass in realen Situationen selten positiv bewertet wird. Trotzdem schaudern wir uns gerne, wenn fiktiven Figuren Dinge geschehen, von denen wir nicht mal zu träumen wagen.
Der Horror bringt das Fürchten vom Theater ins Buch
Gruselgeschichten gab es bereits in der Antike. Der uns bekannte Horror hat seine Wurzeln aber im 18. Jahrhundert. Die sogenannten „Gothic Novel“ etablierte bereits die Gothik als beliebte Umgebung für Schauergeschichten aller Art. Richtige Horrorgeschichten gab es zu der Zeit aber vor allem am Theater. Mit Special Effects in Form von Licht- und Sound wurde schon damals gerne nachgeholfen, um den Zuschauern einen Schrecken einzujagen.
Im 19. Jahrhundert nahm der Horror im Buch neue Formen an. Viele Geschichten griffen moderne Entwicklungen und die Entstehung des Industriezeitalters auf. Aus den übernatürlichen Tropes wurden wissenschaftliche Ansätze, in denen Menschen durch fragwürdige Experimente Monster erschufen. Das bekannteste Beispiel ist vermutlich „Frankenstein oder Der moderne Prometheus“ von Mary Shelley aus dem Jahr 1812.
Im Laufe des Jahrhunderts entwickelten sich immer neue Ansätze für das Horror-Genre. Viele davon sind noch heute die Muster für zahlreiche Horrorgeschichten. Bram Stokers „Dracula“, „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ von Robert Louis Stevenson oder „Der König in Gelb“ von Robert W. Chambers, der damit den Grundstein für den kosmischen Horror Marke Cthulhu legte.
Horror Subgenres
Die zahlreichen Subgenres des Horrors, die sich zu dieser Zeit entwickelten, sind auch heute noch relevant und wurden durch einige weitere ergänzt.
Psychologischer Horror
Der psychologische Horror beleuchtet die Abgründe der menschlichen Psyche und dreht sich meistens um Serienmörder. Dabei kann es sein, dass die Suche nach einem Psychokiller im Mittelpunkt steht oder der Killer selbst.
Populär wurde dieses Subgenre in den 1990er Jahren vor allem durch die Verfilmung von „Das Schweigen der Lämmer“. Aber bereits „Psycho“ lieferte 1959 einen starken Vertreter des Genres.
Horror mit bestimmten Wesen
Zombies, Vampire, Werwölfe … es gibt zahlreiche Fabelwesen, die sich gerne in Horrorgeschichten tummeln und den Helden das Leben zur Hölle machen. Noch spannender wird es, wenn eigentlich als „gut“ geltende Wesen von einer anderen Seite gezeigt werden. Blutrünstige Meerjungfrauen oder tollwütige Einhörner. Warum nicht mal die Klischees auf den Kopf drehen?
Oder am besten etwas völlig neues erfinden. Schließlich sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Tier Horror und Natur Horror
Die Menschheit zerstört die Natur. Die Natur schlägt zurück. Das ist eine beliebte Ausgangslage für Horror. Ob Flora oder Fauna, der Mensch ist unterlegen, wenn die Natur sie loswerden will und das ist eine echte Horrorvorstellung.
Übernatürlicher Horror
Der Klassiker des Horror-Genres ist das Übernatürliche. Geister und Dämonen spuken umher und sorgen für allerlei Chaos, Angst und Schrecken.
Daraus ergeben sich zahlreiche weitere Subgenres wie Spukgeschichten, actionbetonter Horror oder Horrorgeschichten rund um verfluchte Orte.
Bei den Protagonisten sind ebenfalls viele Richtungen möglich. Leichtsinnige Jugendliche, professionelle Geisterjäger, Wissenschaftler … alles ist möglich.
Slasher
Im Slasher werden die Protagonisten von einem Killer gejagt, der nur eins im Sinn hat: Sie zu töten. Bekannter ist dieses Subgenre eigentlich aus dem Filmbereich, wo vor allem in den 1970ern und 1980ern zahlreiche Mörder die Protagonistinnen verfolgten.
Auch hier gibt es weitere Ableger wie beispielsweise den Backwoods Horror. Darin verfolgen irgendwelche „Hinterwäldler“ die Protagonisten im Wald.
Es gibt noch weitere Horror-Subgenres, die gerne ins komplette Extrem gehen, aber wir wollen hier nicht zur Triggerwarnung greifen.
Schreibst oder liest du gerne Horror? In welchem Subgenre bist du zu Hause?