Das Zitatrecht regelt alle Regeln rund um Schmuckzitate, gemeinfreie Zitate und die korrekte Verwendung von Zitaten in Texten. Wir erklären dir, auf was du achten musst, was erlaubt ist und was nicht.
Was sind Schmuckzitate?
Als Schmuckzitat gilt ein Zitat, wenn sich nicht auf geistige Weise damit auseinandergesetzt wird. Das heißt, das Zitat steht einfach nur im Buch, weil du es gerne im Buch haben willst.
Zum Beispiel, wenn ein Zitat jedes neue Kapitel einleitet. Dadurch entsteht selten ein inhaltlicher Bezug und es handelt sich dann um ein Schmuckzitat.
Wenn aber jedes Kapitel durch ein Zitat eingeleitet wird, auf das dann im Text eingegangen wird, handelt es sich nicht mehr um ein Schmuckzitat.
Der Bezug zwischen Zitat und Text muss erkennbar sein und darf entsprechend nicht zu weit auseinanderliegen. Wenn das Zitat auf Seite 5 steht und der Bezug steht auf Seite 42 steht das Zitat ja alleine auf Seite 5 und ist somit ein Schmuckzitat.
Für die Verwendung von Schmuckzitaten kannst du eine Erlaubnis einholen. Bei der lebenden Person, bei einem Verlag oder bei verstorbenen Personen durch die entsprechende Nachlassverwaltung.
Gemeinfreie Zitate
Nach genügend verstrichener Zeit dürfen Zitate frei verwendet werden. Das ist die sogenannte Gemeinfreiheit. Diese betrifft alle geistigen Schöpfungen, an denen kein unmittelbarer materieller Wert geknöpft ist. Also Zitate, Werke wie Bücher, Filme oder Bilder sowie Fotos.
Als gemeinfrei gilt ein Zitat, wenn der Urheber seit mindestens 70 Jahren tot ist. Nach dem Tod gibt es die sogenannte Nachlassverwaltung, die sich um den Nachlass einer verstorbenen Person und somit auch die Rechte an dem geistigen Eigentum kümmert. 70 Jahre nach dem Tod endet die sogenannte Regelschutzfrist und das geistige Eigentum wird für die Allgemeinheit freigegeben.
Wichtig: Stichtag ist nicht der Todestag, sondern immer der letzte Tag des Jahres, in dem die Person gestorben ist. Bei einem Urheber, der am 23. März 1960 gestorben ist, beginnt die Gemeinfreiheit seines geistigen Eigentums also am 01. Januar 2031.
Bei Zitaten von Personen aus anderen Ländern kann es in manchen Fällen andere Regelungen geben. In den meisten Ländern gilt die 70-Jahre-Regelschutzfrist. In Mexiko hingegen beträgt sie 100 Jahre (also aufpassen bei Zitaten von Mexikanern) und in Kanada, China und Japan sind es 50 Jahre (außer bei Filmen, dann sind es auch dort 70 Jahre).
Korrekte Verwendung von Zitaten
Für Zitate gelten Regeln bei der Verwendung. Nur die korrekte Verwendung von Zitaten ist zulässig.
- Das Zitat muss als solches kenntlich gemacht werden. In der Regel durch Anführungszeichen.
- Der Urheber muss genannt werden. Entweder einfach durch die Namensnennung oder durch einen Bezug innerhalb des Textes: Wie Hans-Peter Gnöttgen sagte: „Ein Fisch ist nur so feucht, wie der See in dem er schwimmt.“
- Es dürfen keine falschen Behauptungen aufgestellt werden. Ich darf zum Beispiel nicht einfach behaupten, „Wer reitet so spät durch Nacht und Wind“ stamme von Douglas Adams.
Uns ist natürlich bewusst, dass im Internet steht, dass jedes Zitat von Albert Einstein stammt. Aber im Internet steht viel, von dem man nicht weiß, wer es behauptet hat. In deinem Buch weiß aber jeder, dass du die falsche Behauptung aufstellst. Achte also darauf, dass du alles korrekt umsetzt.
Disclaimer: Wir sind keine Anwälte und können entsprechend keine Rechtsberatung ersetzen. Alle hier getätigten Aussagen basieren auf unserer Recherche, aber wir geben keine Garantie auf Korrektheit.