Ein Jahr hat zwölf Monate. Aber muss das immer so sein? Kann man die Jahresplanung umgehen (oder festigen), indem man sich auf kürzere Zeiträume konzentriert? „Ja“ sagen die Autoren von „the 12-week-year“. Ich bespreche ein paar Aspekte aus dem Buch und erkläre dir, was für eine „Jahresplanung“ ich für sinnvoll halte.
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Das Problem mit der Jahresplanung
Ein Jahr ist enorm lang – du kennst das sicherlich selbst von deinen guten Vorsätzen für das neue Jahr. Du nimmst dir vor, ein Jahr lang irgendetwas zu tun, und dann vergehen zwei hochmotivierte Wochen, auf die zwei Wochen folgen, in denen alles ein wenig bröckelt. Wenn du nach Woche sechs nicht immer noch dabei bist, gehörst du zur Mehrheit all jener, die sich neue Vorsätze machen.
Das Problem gibt es nicht nur bei guten Vorsätzen für das neue Jahr, sondern auch rund um Jahresziele, die deine Selbstständigkeit oder dein Unternehmen voranbringen können. Ein Jahr wirkt nicht sonderlich „verbindlich“, denn es ist ein so großer Zeitraum, den wir planerisch gar nicht überblicken können.
Ich habe bei Auto(r)preneur schon mal das Parkinson’sche Gesetz erwähnt, nach dem sich Arbeit auf die Dauer, die für die Arbeit vorgesehen ist, ausbreitet. Würde ich mir vornehmen, in diesem Jahr zwei Bücher zu schreiben, würde ich das sicherlich schaffen – frühestens aber im November würde ich „Ende“ unter das zweite Manuskript setzen. In der Realität sieht es bei mir anders aus: Ich plane in Trimestern.
Trimester bringen mir:
- Mehr Verbindlichkeit
- Mehr Fokus
- Mehr Härte beim Neinsagen und aussortieren – auch erwähnenswert!
Die Autoren Brian P. Moran und Michael Lennington treiben diese Denkweise auf die Spitze. Mit ihrem Buch „Das 12-Wochen-Jahr“ versprechen sie mehr Ergebnisse in zwölf Wochen als andere in zwölf Monaten zustande bringen. Im Folgenden bespreche ich dir drei interessante Regeln, die das 12-Wochen-Jahr mit sich bringt.
Zwölf Wochen Effizienz und Fokus
Die allerwichtigste Regel vorweg: Alles, was du tust, soll dich deinem 12-Wochen-Ziel näherbringen. Diese Aufgaben sind die wichtigen Aufgaben. Alle anderen können weg.
Messen und Analysieren
Brian P. Moran und Michael Lennington haben herausgefunden, dass es besonders wichtig ist, Leitindikatoren zu messen. Im Buch werden sie als KPIs, als Key Performance Indicators aufgeführt.
Das heißt, du sollst während deiner 12 Wochen passiv, aber lückenlos messen und am ende analysieren und Maßnahmen daraus ziehen – für das nächste „Jahr“.
Möglichkeiten, wie du Messen und analysieren kannst, sind zum einen Zeittracking. Du kannst so erfahren, ob du wirklich fokussiert arbeitest, aber auch, wie viel Zeit du mit welchem Projekt verbringst und was welche Ergebnisse bringt.
Schreibst du gerade an einem Roman, können Wortziele und getrackte tägliche Wortstände (gern in Kombination mit Zeittracking) sinnvoll sein.
Oder aber du konzentrierst dich auf Vertrieb und/oder Marketing und misst deine Erfolge anhand von Abschlüssen, Verkäufen oder Umsatz.
Eine weitere Form, einen Leitindikator zu definieren und zu messen, ist das Energie-Tracking. Vielleicht möchtest du dich fragen, nach welchen Aufgaben du dich ausgelaugt fühlst, welche Projekte dich stressen oder was dir Energie zurückbringt.
Bedenke bitte: Alles Messen und Analysieren bringt ein gar nichts, wenn du deinen Ergebnissen keine Konsequenzen folgen lässt!
Die Planung
Um ein 12-Wochen-Jahr zu planen, brauchst du natürlich zunächst den großen Plan. Sei es ein Zehnjahresplan, ein Fünfjahresplan oder ein Jahresplan: Von deinen großen Zielen aus kannst du ableiten, welches Ziel du in 12 Wochen erreichen möchtest.
Wenn du ein Ziel auserkoren hast, setz einen Wochenplan auf, der einzeln bearbeitbare Aufgaben und Aktionen enthält, die du an bestimmten Tagen zu bestimmten Uhrzeiten erledigen wirst.
Wichtig bei der Planung: Woche für Woche muss in sich stimmen. Es ist verboten, etwas auf eine kommende Woche zu schieben. Also genug Puffer einplanen.
Puffer- und Unterbrechungs-Nacharbeit
Pufferblöcke sind Zeiten, in denen du Unterbrechungen „nachholen“ kannst. Statt dass dich Leute anrufen, lass die Anrufe direkt auf den Anrufbeantworte laufen und ruf während deines Pufferblocks alle Personen zurück, die sich telefonisch gemeldet haben. Genau so läuft es auch mit E-Mails. Aber das muss ich euch wohl nicht mehr sagen, das predige ich schon seit Jahren: E-Mails dürfen kein Geräusch beim Eintreffen machen, sie dürfen keine Notifications auf dem Desktop und auch keine Push-Benachrichtigung am Handy erzeugen. E-Mails gesammelt zu bearbeiten, spart unsagbar viel Zeit.
Gezielt geplante Unterbrechungsblöcke helfen uns, gesund und produktiv zu bleiben.
In „Das 12-Wochen-Jahr“ erwähnen die Autoren, dass wir 28 % unserer Arbeitszeit mit Unterbrechungen und der Wiederaufnahme der eigentlichen Tätigkeit verbringen. Auf ein Jahr gerechnet sind das fast dreieinhalb Monate! So gesehen hat ein Jahr, wenn es keinerlei Unterbrechungen gibt, nur achteinhalb Monate.
Wenn diese gewisse Fähigkeit zur zwölfwöchigen Nichtflexibilität nicht gegeben ist, was Selbstständige wohl nur zu gut kennen, dann funktioniert das 12-Wochen-Jahr nicht.
Das führt mich zurück auf meine Methode: Mein „Jahr“ hat vier Monate. Ich feiere am 30. April, am 31. August und am 31. Dezember Silvester – drei Mal Neujahr, drei Mal neu anfangen, drei Mal Ziele setzen pro Jahr. Für mich ein toller Kompromiss aus den hohen Versprechen dieses Buches und der Realität.
Wie sieht das bei dir aus? In welchen Rhythmen planst du? Teil es in den Kommentaren mit uns!
Alles Liebe,
Kia
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