Was du über Belohnungen wissen solltest

von | 11.12.2021 | 0 Kommentare

Kennst du die alte Kinderüberraschung-Werbung, in der Kinder den „Neugier-Test“ gemacht haben und es nicht erwarten konnten, das Ü-Ei auszupacken? Dabei handelt es sich grundsätzlich um den Marshmallow-Test. Und was eine süße Werbung für Süßigkeiten ist, ist in der echten Welt eine ziemlich ernste Angelegenheit.

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Das Marshmallow-Experiment

Beim „Marshmallow-Experiment“ wurden Kinder mit einem Marshmallow auf einem Tisch vor ihnen in einen Raum gesetzt, der ansonsten sehr kahl und leer war. Die Kinder bekamen zwei Optionen: Entweder aßen sie den Marshmallow sofort, oder sie blieben ruhig sitzen und warteten eine Viertelstunde. Dann würden sie einen zweiten Marshmallow bekommen. Nur wenige Kinder haben es geschafft, auf den zweiten Marshmallow zu warten. Es ist die Rede von der Belohnungsaufschiebung.

Viele Jahre vergingen, und die jungen Teilnehmenden des Experiments wurden erneut kontaktiert. Die Kinder, die es geschafft haben, eine Viertelstunde der Versuchung der Süßigkeit zu widerstehen, haben im Erwachsenenalter deutlich mehr Geld verdient, sie hatten mit besseren Noten abgeschlossen und waren schlanker, gesünder, glücklicher.

Belohnungsaufschiebung für den Erfolg

Das ist auch logisch: Wer die Fähigkeit hat, Belohnungen aufzuschieben, kann sich disziplinierter auf möglicherweise unangenehme Zwischenschritte konzentrieren, die erst auf lange Sicht Ergebnisse erzielen.

  • Du arbeitest heute, wirst aber erst 14 Tage nachdem du eine Rechnung geschrieben hast, bezahlt.
  • Du gehst heute ins Fitnessstudio, kannst aber erst in zwei Monaten ein höheres Gewicht stemmen.
  • Du legst jetzt monatlich Geld zurück und hast dadurch im Alter genug Geld zum Leben.

Wer Belohnungen aufschieben kann, kann besser mit Geld umgehen, hat weniger Probleme, einen gesunden, schlanken Körper zu haben und kniet sich unermüdlich in langatmige Projekte, bis diese eines Tages dann endlich mal Ergebnisse erzielen.

Selbstkonditionierung

Das Problem an der Sache: Unsere frühmenschlichen Vorfahren mussten sich nicht um Altersvorsorge oder kalorienarme Ernährungspläne sorgen. Der Fokus galt der nächsten Mahlzeit, einem sicheren Schlafplatz für die nächste Nacht oder Schutz vor wilden Tieren.

Heute führt kurzsichtiges Denken eher zu schlechten Gewohnheiten. Damit wir langfristiger denken und erfolgsorientiert handeln können, ist es sinnvoll, wenn wir die guten Gewohnheiten, die wir uns überhaupt erst angewöhnen und wiederholen wollen, mit direkten Belohnungen verknüpfen. Im Grunde konditionieren wir uns dabei selbst, genau wie einen Papagei beim Klickertraining.

Belohnungen

Arbeite mit Belohnungen. Gönn dir etwas, wenn du eine bestimmte Aufgabe erledigt hast. Diese Belohnung kann klein ausfallen, wirkt aber auf lange Sicht wahre Wunder. Ob du dir nach dem Fitness-Studio einen bestimmten Duft auflegst, beim Essen eine Kerze anmachst, den Lieblingssong hörst, einen Kurzurlaub machst oder in die Sauna gehst: Nimm dir kurzfristige Belohnungen vor, wenn du Gewohnheiten erzeugen möchtest.

So wird aus „Wenn ich diese Woche 10.000 Wörter geschrieben haben werde, gehe ich ins Restaurant zum Essen“ womöglich auf Dauer eine effiziente Schreibroutine.

Bestrafungen

Was auch bei Menschen, aber nicht bei Tieren funktioniert, sind Bestrafungen. Wenn du eine geplante Aufgabe nicht erledigt hast, kannst du dich selbst mit negativen Reizen bestrafen. Dabei ist es wichtig, dass du das richtige Maß findest und nicht übertreibst. Ich persönlich arbeite nicht mit Bestrafungen, sondern nur mit dem Ausbleiben von Belohnungen – wenn ich mich den ganzen Tag darauf freue, beim Asiaten essen zu gehen und es mir dann doch verwehre, ist das Bestrafung genug.

Idealerweise entziehst du dir als Bestrafung die Art von Tätigkeiten, die du ohnehin reduzieren möchtest. Wie Netflix-schauen, Süßigkeiten essen oder Zeit am Computer verbringen.

Ich hoffe, dieser Crashkurs in das Thema Gewohnheiten und Belohnungen sowie Belohnungsaufschiebung konnte dich inspirieren, dich deinen persönlichen Erfolgsgewohnheiten zuzuwenden. Schreib mir in die Kommentare, womit du dich am liebsten belohnst!

Alles Liebe,

Kia



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