Ereignisse haben Konsequenzen. Das Ereignis nach dem Ereignis nach dem Ereignis bildet Konsequenzenketten. Und diese sind oftmals gar nicht so schlimm. Das Leben wirft uns Zitronen zu. Darunter sind viele bittere Zitrusfrüchte, aus denen man offenbar gar keine Limonade machen kann. Aber Hindernisse sind oft Herausforderungen und deine Perspektive macht die Limonade.
Ohne dass wir Menschen uns an anderen Figuren des täglichen Lebens vergleichen und merken, dass wir dümmer, langsamer, dicker, ärmer oder schlichtweg schlechter in dieser und jeder Disziplin sind, können wir nicht wachsen. Was in einigen Fällen dafür sorgt, dass Menschen am Rande ihres Lebens stehen, Krisen überwinden und sogar krank werden, gehört – na ja, klar – einfach dazu.
Ohne Fehler lernen wir nicht, wie man es richtig macht. Ohne Schicksalsschläge, Zeiten der Geldknappheit und Konflikte zwischen der Gesellschaft und dem eigenen Ich können wir nicht über uns hinauswachsen. Was wäre ich arrogant und uneinsichtig, wäre ich ohne Tiefpunkte aufgewachsen!
Wenn du nun glaubst, dein Leben sei besser, wäre nicht Ereignis x passiert, rechne doch mal zurück. Konsequenzenketten begeistern mich vor allem bei meinen Recherchen für mein aktuelles Manuskript sehr.
Wäre die Schwester meines Protagonisten nicht als Kind bevorzugt behandelt worden, hätte er nicht danach gestrebt, in allem der Beste zu sein. Wäre er nicht in allem der Beste gewesen (er hat es als Schulkind tatsächlich geschafft), hätte er nicht soziale bedeutsame Ereignisse verpasst und womöglich Anschluss an Gleichaltrige gefunden. Hätte er sich nicht abgeschottet und sich eigene soziale Kontakte als Gamer gezüchtet, hätte er die Videospielbranche nicht entdeckt. Er hätte nie gelernt zu programmieren, hätte später nicht das Wirtschaftsinformatikstudium eingeschlagen. (Du merkst, wie lang Konsequenzenketten sein können?) … Hätte er dies nicht gemacht, hätte er womöglich durch eine andere Karriere spätestens jetzt echte Freunde gefunden, die sich wirklich um ihn sorgen, doch der Protagonist meines Romans hatte enttäuschende Erlebnisse mit dem anderen Geschlecht, weshalb er weiter daran arbeitete, besser als andere zu sein. Besser als seine Schwester war er ohnehin schon längst – und dann beginnt seine Geschichte auch noch im Schmuckgeschäft. Ein Ehering muss her – für seine Schwester. Tada! Das ist nur eine der zahlreichen Konsequenzenketten, die in meinem aktuellen Manuskript verwurstet werden.
Die Auffassung von Versager und Gewinner, die Beziehung zwischen den Geschwistern und der gesamte schulische und soziale Lebenslauf meines Protagonisten fußt auf dem Verhalten der Eltern. Die ganz lange Konsequenzenkette führt dazu, dass mein Protagonist in das Abenteuer seines Lebens geschubst wird und unglaubliche Menschen kennenlernt und atemberaubende Veränderungen erfährt. Ob das gut oder schlecht ausgeht, wird man beizeiten selbst nachlesen können.
Aber der Punkt ist klar, oder?
Kleine Ereignisse können eine Menge Konsequenzen nach sich ziehen.
Und du kannst nicht verändern, was in deiner Vergangenheit geschehen ist. Du kannst nur zwei sinnvolle Dinge tun:
- Du rechnest zurück und überlegst, welches schlecht geglaubte Ereignis in weiter Ferne deiner eigenen Zukunft gute Folgen hatte oder hat.
- Du überlegst, was du heute tun kannst, um deine Zukunft zu beeinflussen.
Willst du ein Unternehmen gründen und hast Angst, dass die fünfhundert Euro deiner hohen Kante auf nimmer Wiedersehen verschwinden, weil du keinen Erfolg haben wirst? Wie willst du es herausfinden, wenn du es nicht wagst? Vielleicht lernst du durch die Erfahrung des Verlierens, wie du es richtig machen kannst. Oder wo dein Weg dich eher hinführt, wenn es nicht der Traum dieses einen Unternehmens ist. Oder du machst aus den fünfhundert Euro fünftausend, aus dem ersten Unternehmen gleich sieben und lebst deinen Traum?
Setze heute den Meilenstein für das Ereignis, das deine Zukunft verändern wird. Was immer du sein willst, sorge dafür, dass du es wirst, denn dieses Leben ist kein Probelauf. Genau das tue ich auch, und glaubt mir, diese Meilensteine, die ich gerade setze, sind nicht die fünfhundert Euro, die sich vertausendfachen, nein. Es sind eher die Disparitäten mit den Eltern, die Konsequenzen und Konsequenz-Konsequenzen nach sich ziehen, denn ich habe (wie wir alle) gelernt, mich unzufrieden zu denken. Im Nachhinein sehen wir alles anders (und erfinden so komische Worte wie Konsequenzenketten 😉 )
Der Unterschied zwischen Träumen und Zielen besteht im Tun.
In diesem Sinne einen schönen Rest-Tag und ganz liebe Grüße.
Alles Liebe,
Kia
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