Es geht nicht mehr! Kia und die Arbeitssucht

von | 27.04.2018 | 2 Kommentare

Sucht. Überforderung. Vernachlässigung.

Arbeitssucht – Das ist ein Thema, über das nie und nirgends gesprochen wird, erscheint es mir. Durch einen Schicksalsschlag kam mir die Erkenntnis, die sich schon seit Monaten in mein Leben geschlichen hat. Ich habe ein Problem.

Endlich konnte ich ausbrechen und befinde mich derzeit auf einem guten Weg, der meine Arbeitssucht bekämpft. Nun möchte ich ehrlich zu euch sein und erzählen, was in den letzten Monaten passiert ist und wie sehr mich die Arbeit erledigte, obwohl ich sie erledigen sollte. Vielleicht hilft der Artikel dem ein oder anderen Leser, sich selbst wiederzuerkennen und die Notbremse zu ziehen, so wie ich es getan habe.

Ein weiteres Wort vorab: Für euch verändert sich nichts. Dieser Artikel bezieht sich zum Großteil auf meine Arbeit als Texterin, welche ich derzeit extrem eingeschränkt habe. Ich werde weiterhin Bücher und Kurzgeschichten schreiben und bleibe bei Patreon und den sozialen Medien aktiv. „Autoren an die Steuer“ jedoch wird zum 31. Mai eingestellt.

Bevor ich über meine Arbeitssucht und die Erfahrungen und (Miss-)Erfolge drum herum berichten möchte, hat Daniela Rohr einen Infokasten für mich und euch vorbereitet. Danke an dieser Stelle!

 

Arbeitssucht – Workaholism – ist eine gestörte Beziehung zu Arbeit und Leistung. Allerdings äußert sich diese nicht nur in zwanghaftem Zu-viel-Arbeiten sondern auch im genauen Gegenteil: dem Aufschieben von Arbeit. An oberster Stelle steht ein Perfektionsanspruch an sich selbst, den die Betroffenen unmöglich erfüllen können, da sie niemals mit sich selbst zufrieden sind.
Arbeitssüchtige brauchen ständig das Gefühl, produktiv zu sein. Das Selbstwertgefühl wird an die Arbeitsleistung gekoppelt, und wie auch bei anderen Suchtkrankheiten muss die »Dosis« immer mehr gesteigert werden. Um ihren Ansprüchen zu genügen, greifen nicht wenige zu Aufputschmitteln. Das Privatleben verliert an Bedeutung und psychische und physische Abhängigkeitssymptome treten zutage. Angstzustände, Depressionen und Herz-Kreislauf-Störungen gelten als Folgeerkrankungen. Unbehandelt führt die Arbeitssucht zum Burn-out und kann sogar zu einem verfrühten Tod durch Überarbeitung führen – meist Herzinfarkt oder Schlaganfall. In Japan gibt es sogar einen Begriff dafür: Karōshi.
Betroffen sind meistens Menschen in Führungspositionen und Selbstständige – 25% dieser Gruppe gelten als krankhaft arbeitssüchtig. Zudem ist jeder siebte Deutsche gefährdet, irgendwann in seinem Leben an Arbeitssucht zu erkranken. Das vorherrschende leistungs- und erfolgsgeprägte Arbeitsparadigma der Gesellschaft fördert diese Entwicklung zusehends. Leitungsstarke Mitarbeiter werden zunächst gern gesehen, fallen aber mit zunehmendem Fortschreiten der Krankheit immer häufiger aus und gehen verfrüht in Arbeitsunfähigkeits-Rente.
Eine erste Anlaufstelle für Betroffene kann der Gang zum Psychotherapeuten oder zur Selbsthilfegruppe der Anonymen Arbeitssüchtigen (AAS) sein.
Danke an Dany für deine Unterstützung. Delegieren hilft bei Überforderung <3

 

Die Anzeichen meiner Arbeitssucht sind im Nachhinein völlig eindeutig.

Ich habe mich in meine Arbeit verliebt. Das ist allgemein bekannt und damit definiere und schmücke ich mich und meine Social Media Accounts.

Wenn man mag, was man tut und wie ich als Werbetexterin mit eher vielen „kleinen“ Kunden zu tun hat, erlebt man schnelle Erfolgserlebnisse. Das erhöht die Liebe zu dem, was ich tue.

Alles fing mit einem Sommerjob im letzten Jahr an, der statt geplanter zehn Wochen ganze vier Monate ging. Anzufertigen waren 300-Wort-Texte, die gut vergütet und nicht uninteressant waren. Ich habe einfach mal 300 Texte geschrieben und mich ziemlich stark an dem Geld orientiert, das ich damit verdienen konnte. Wenn ich mich entscheiden konnte, eine halbe Stunde joggen zu gehen oder in der gleichen Zeit fünfzehn bis zwanzig Euro zu verdienen, wählte ich das Geld. Und ich wählte es oft in diesen vier Monaten.

Meine Beziehungen zu anderen Menschen habe ich vernachlässigt. Ein typisches Symptom der Arbeitssucht, aber auch der Depression. Bequem waren Freunde nur, wenn sie anriefen, während ich gerade nicht konzentriert oder mit Frist arbeitete oder eine der erzwungenen Pausen machte, zu denen mich mein inneres Vernunftswesen drängte. Sämtliche Hobbies, die einen annähernd umständlichen Fahrtweg hatten, gab ich auf, und selbst das, was ich für mich und meine Gesundheit tun wollte, wurde zum Projekt. Mit einem Plan und einer Fortschrittskontrolle kann man Projekte wie „Abnehmen“ zwar gut überwachen und konsequent dranbleiben, aber in meinem anfänglichen Wahn tat mir das nicht gut.

Es kam insgesamt soweit, dass ich zehn Stunden ohne Pause arbeitete, einen Tag mit einem Rekordhoch von sechzehn Arbeitsstunden durchlebte, Nächte durchmachte und meine Wohnung über Monate nicht mehr so reinigte, wie es nötig wäre, um mich wohl zu fühlen. Klar, Küche und Bad putze ich so oder so wöchentlich, das hatte und habe ich im Griff. Aber auf so etwas Unwichtiges wie Staubsaugen verzichtete ich, konnte man doch einfach mit Schuhen durch die Wohnung laufen.

In diesem Zustand der anfänglichen Verwahrlosung war besonders eines schmerzvoll für meine Liebsten: Ich vernachlässigte die Menschen. Ich habe schon damals gemerkt, dass die Arbeit mich beherrscht und wollte etwas dagegen tun. Eine Gegenmaßnahme war der Tanzkurs. Seit fast einem Jahr gehe ich zwei Mal wöchentlich mit meinem Tanzpartner in die Tanzschule. Es macht Spaß, wirkt befreiend und … ist ein super Termin, bei dem man fürs Fernbleiben prima Ausreden haben konnte. Wenn ich zu müde vom anstrengenden Tag war, sagte ich eher ab und arbeitete stattdessen noch ein paar Stündchen, als mich für die 75 Minuten bewegten Spaß aufzuraffen.

Die Arbeit war Priorität Nummer eins. Wollte ich etwas Privates ernsthaft durchziehen, musste ich es erst zu einem arbeitsähnlichen Projekt erheben. Wochenende und Feierabend gab es nicht. Selbstwert kannte ich nicht. Liebenswert war nur, wer Leistung erbrachte. Und in den letzten zwölf Monaten war mir vor allem eines klar: Ich musste mehr leisten! Noch mehr!

Wenn ich jetzt darüber nachdenke, wie tief ich in diesem Teufelskreis festsaß und wie alarmierend die Anzeichen waren, schockiert es mich ein wenig, dass ich nicht selbst darauf gekommen bin, dass eine handfeste Diagnose dahinter stecken musste. In meiner Realität tat ich lediglich das einzig Richtige, nämlich meiner Leidenschaft nachzugehen. Aber das mit der Liebe zur Arbeit ist wie mit der Liebe zur Creme von Oreo-Keksen. Drehst du ein Dutzend Kekse auf und sammelst die Creme, um sie pur zu löffeln, vergehen dir schnell Spaß und Appetit. Ein handballengroßer Klumpen Oreo-Creme schmeckt einfach nicht. Auf das richtige Maß kommt es an, weiß ich heute.

 

Plötzlich bin ich aufgewacht

Heute weiß ich über meine Arbeitssucht bescheid. Und das kommt nicht einfach so. Ich musste aufwachen. Und ich wurde nicht durch kitzelnde Sonnenstrahlen und Vogelgezwitscher geweckt, sondern durch einen pinken Bulldozer, der die Hütte abriss, in der ich schlief.

Es ist etwas Schlimmes passiert. Hat was mit dem wichtigsten Menschen in meinem Leben zu tun. Das durfte nicht passieren, dachte ich, und fühlte mich, als sei ich allein in einem riesigen schwarzen Loch, aus dem mich niemand herausziehen kann. Tragischer Weise fand dieses Ereignis eine Woche später statt, nachdem ich sämtliche Texter-Jobs gekündigt und mich auf einen einzigen reduziert hatte. Mein Arbeitspensum als Werbetexterin war zuvor schon von zwanzig auf etwa acht Wochenstunden geschrumpft und ich war ganz stolz darauf, diesen ersten Schritt aus der Arbeitssucht gemacht zu haben. Doch besagter wichtiger Mensch hatte Monate zuvor zu leiden gehabt. Feinfühlig wie er ist, hat er gesehen, dass ich an dem Projekt, weniger zu arbeiten, arbeitete. Inzwischen ist mir auch bewusst: Daran arbeiten, weniger zu arbeiten, ist Arbeit, durch die ich immer noch nicht lerne, was Freizeit ist. Und genau das muss ich dringend lernen.

 

Ankämpfen gegen die Arbeitssucht

Freizeit war langweilig für mich. Ich habe große Probleme damit, nicht zu arbeiten und einfach mal das Sein zu genießen. Auch das Multitasking ist für mich fast schon wie ein Zwang. Langeweile ist die Höchststrafe für mich. Das darf nicht so sein.

Meinen ersten Schritt aus der Arbeitssucht beging ich schon, bevor ich dieses Aufwach-Erlebnis hatte. Ich wollte weniger arbeiten, habe schon bedauert, dass mein Leben nur am Schreibtisch stattfindet und hatte mein “Projekt”, körperlichen Ausgleich und viel mehr Sport in den Alltag zu integrieren, vernachlässigt.

Der erste Schritt war also, mir einen Arbeitsplan zu erstellen. Den taktete ich sehr eng, immerhin wollte ich alles schaffen und mich zum Feierabend zwingen. Letzten Endes lief das darauf hinaus, dass ich keine unvorbereiteten Ereignisse wahrnehmen konnte. Klingelte das Telefon, war ich aus der Zeit und kam nicht hinterher. Den guten Vorsatz, einen Feierabend nach zehn Stunden Arbeit zu machen, vernachlässigte ich nach kaum einer Woche wieder.

Im zweiten Schritt fertigte ich einen weiteren Plan an. Er erlaubte mir, an einem Tag in der Woche mehr als zehn Stunden zu arbeiten und bis in die Nacht hinein am Schreibtisch zu sitzen. Bedingung war, die privaten und sportlichen Leistungsansprüche zu erfüllen. Ich überforderte mich also weiterhin und brach kurz darauf zusammen.

Nach diesen beiden Wochenplänen, die sich auf konkrete Aufgaben bezogen und keine leeren Felder mit Überschriften wie “Schreiben”, “Arbeiten” oder “E-Mails” hatten, versuchte ich, das Thema eine Zeit lang zu vergessen und in den Tag hinein zu leben – ääh, zu arbeiten.

Der Leidensdruck erhöhte sich, als wieder ein Monat vorbei gegangen war, in welchem ich den Tanzkurs wegen zu viel Arbeit absagte, E-Mails aufschob, weil mich die Inhalte und das Volumen überforderten und mein Schreibziel nicht erreichte, weil es schlichtweg zu hoch gesetzt war.

Der dritte ernsthafte Plan war geboren: Deutlich weniger arbeiten. Die 200-%-Regel anwenden: Wenn ich für eine Aufgabe 30 Minuten brauche, plane ich mir 60 Minuten ein. Das klappte ganz gut und ich hatte endlich Freizeit. Natürlich musste ich einige Projekte schweren Herzens auf Eis legen und mit einem geringeren Einkommen zurechtkommen, aber das sind in Anbetracht des tatsächlichen Wertes meiner Gesundheit nur kleine Einbußen. Endlich war die Zeit reif, pünktlich nach nur siebeneinhalb(!) Stunden Arbeit Feierabend zu machen und einen Tag am Wochenende frei zu haben. Doch was geschah? Ich konnte mich in der Freizeit nicht entspannen. Mir war langweilig. Abgesehen von Büchern, die ich lesen und deren Rezensionen ich vorbereiten konnte (-> Buchensemble-Rezensionen, Arbeit!), hatte ich nichts zu tun. So ist das in der Freizeit. Klar ging ich häufiger zum Tanzen und zum Sport, aber wenn ich nicht gerade mit anderen Menschen unterwegs war und mich daran versuchte, mit mir alleine Zeit zu verbringen, fiel mir nichts ein. Ich fragte mich, was ich tun sollte und kam zu dem Schluss: Um meine Batterien aufzuladen, sollte ich tun, was mir am meisten Freude bereitet. Und was ist das? Jepp. Arbeiten.

Ich verlegte die Arbeit, die mir am meisten Spaß machte, in die Freizeit, arbeitete das weniger Tolle während der “Arbeitszeit” ab und schrieb an Manuskripten, Blogartikeln und Kurzgeschichten in der “Freizeit”. Als ich einen spannenden Texter-Job zum Thema Schule & Bildung bekam, freute ich mich so sher auf das Texten, dass ich auch diese direkt bezahlte Brotjob-Arbeit in die Freizeit legte. Aus dem Projekt “Freizeit” wurde nichts weiter als eine Sortierung der täglichen Aufgaben von “unangenehm” bis “super spaßig”.

Dazu kam, dass ich meinen Wecker nicht gehört habe. Je später ich aufstand, desto länger musste ich arbeiten. Mit dem Schlafen habe ich ohnehin krankheitsbedingt meine Probleme, aber insgesamt stand ich ständig unter Strom und hatte zusätzlich Schlafprobleme und Schlafparalysen. Die Paralysen sind ein bekanntes Problem meiner Erkrankung und ich muss lernen, damit umzugehen und ihnen notfalls einen Platz in meinem Terminkalender geben zu können, ohne bis nachts um eins Arbeit nachzuholen.

 

Plötzlich ist alles ganz klar

Jetzt ist das anders. Ich habe den Weckruf gebraucht. Ich musste extremen Leidensdruck spüren, und das funktioniert bei mir offenbar am besten mit einem Schicksalsschlag, der sich wie ein Mahnmal vor mir aufbaut und mir “zu spät!” entgegen brüllt. Als sei ich aus dem Bett gefallen, habe ich begriffen und gelitten. Es ist, als sei ein Knoten geplatzt.

Ich muss gestehen, es brauchte ein paar Einheiten meditativen Yogas, bis ich den “Säugetier-Modus” für mich entdeckte und verstand, dass ich am Ende meines Lebens niemals bereuen würde, z uwenig gearbeitet zu haben. Wenn ich sterbe, will ich auf gute Zeiten mit Freunden, eventuell einer Familie und auf spannende Orte, Erlebnisse, Abenteuer, Urlaube, Reisen oder Ausflüge zurückdenken. Klar, ich definiere mich über meine Arbeit, mehr als gefühlt jeder sonst auf diesem Planeten. Aber nur, weil ich meine Arbeit über alles liebe, heißt das nicht, dass sie wichtiger ist als alles andere.

Im Gegenteil.

 

Ganz im Ernst: Es ist scheißegal. Absolut unwichtig. Verzeiht meine Ausdrucksweise. Arbeit ist das unwichtigste im Leben, wenn man es mit lachenden Kinderaugen, einem Tag am Meer, einer leidenschaftlichen Nacht mit dem Partner oder dem Erreichen der persönlichen Ziele vergleicht.

Wahre Erfüllung werde ich nur finden, wenn ich lache, leide, liebe – wie man so schön sagt. Sagt man das so? Wenn nein: ab heute sagt man das so. Keine Ahnung.

 

Kia und der Säugetier-Modus

Noch ein Wort zum Säugetier-Modus: Eine Begleiterscheinung meiner Arbeitssucht ist das Multitasking. Ich habe meinen Freund immer verständnislos angesehen, wenn er sagte, er würde gerne auf dem Bett liegen udn ein Hörbuch hören. Das wäre mir zu unterfordernd, eine wahre Zeitverschwendung. Wenn ich Hörbücher hörte, wollte ich nebenbei den Haushalt schmeißen, etwas Handwerkliches tun, mal wieder putzen, malen, heimwerken oder wenigstens essen. Mein Schlüssel zum Glück war das Schwimmen. Ich besitze keinen MP3-Player, der wasserdicht ist und gehe regelmäßig morgens zwischen 6 und 9 Uhr ins Schwimmbad.

Das heißt, ich bin allein (bis auf die im Weg stehenden Rentnergruppen mitten im Becken; warum tut ihr das immer?). Ich spreche nicht, ich schreibe nicht, ich kann nichts planen, formulieren oder abarbeiten. Daher habe ich im Schwimmen diesen halb-meditativen Zustand entdeckt, den ich den “Säugetier-Modus” nenne. Eine Kuh, die auf der Weide steht, ist nicht depressiv, weil sie nichts zu tun hat. Sie ist gemütlich am Widerkäuen, beobachtet ihre Umgebung, verscheucht ein paar Fliegen und lässt ein “Muh!” von sich hören, bevor sie sich ihrer drölfzigsten Mahlzeit zu ihren Füßen widmet. Auch wir Menschen sind Säugetiere: Unser limbisches System (ein Teil des Gehirns, der nicht die rational-intelligente Großhirnrinde ist), funktioniert ganz ähnlich wie bei Affen, Nagern oder anderen Säugern. Ich kann nciht genau sagen, wie ich das für mich entdeckt habe, aber es ist wirklich, als sei ein Knoten geplatzt. Als habe ich urplötzlich gelernt, Bahnen zu schwimmen, ohne dabei großartig nachzudenken. Statt mir selbst kopfrechenaufgaben z ustellen (das habe ich jahrelang je vierzig Bahnen am Stück gemacht), bin ich ganz im Hier und Jetzt. Ich schätze, das nennt man Achtsamkeit.

 

Lasst uns ein Tabu brechen

Meine Arbeitssucht ist nicht besiegt. Aber gemeinsam mit meinem Schreib-Partner, der ein Punktespiel für mich erfunden hat, bin ich auf dem richtigen Weg. Ich bekomme Punkte, wenn ich Aufgaben zur richtigen Zeit erledige (und mir die Pausen dazwischen gönne). Er kontrolliert, dass ich zeitig Feierabend mache und früh genug ins Bett gehe. Wenn ich nicht früh genug aufstehe, weckt er mich mit einem Sicherheitsanruf, denn ich snooze Wecker gerne. Aber wenn jemand penetrant anruft, bis ich rangehe und so lange mit ihm quatsche, bis ich auf zwei Beinen in der Wohnung stehe, dann klappt das. Am Ende einer Woche werde ich belohnt.

Und jetzt mal ganz im Ernst: Wie kann man solche Freunde für etwas Redundantes wie Arbeit vernachlässigen?

 

Lasst uns ein Tabu brechen. Laut Danielas Infokasten am Anfang dieses Artikels sind 25 % der Manager und Selbstständigen betroffen. Ich kann mit meinen knappten 4.000 Followern bei Twitter, Facebook und Instagram nicht die einzige sein, die unter einer Arbeitssucht leidet. Gesteht es euch ein, sprecht darüber.

Ein Schritt zurück ist kein Versagen, es ist ein Besinnen auf das, was wirklich zählt. Und auf dem Sterbebett werde ich nicht bereuen, mehr Zeit mit dem Sein verbracht und genossen zu haben.

Alles Liebe,

Kia



2 Kommentare

  1. Jurenka

    Liebe Kia,
    erst wollte ich nur per eMail antworten, aber du hast recht, das Thema darf auch gern öffentlicher werden.

    Oh ja, ich habe genau das gleiche Thema. Ich habe zwar nicht, wie du, in positive und nicht so positive Aufgaben unterschieden, aber auf andere Art versucht, dem Hamsterrad zu entfliehen. Auch nur bedingt erfolgreich. Das Problem ist ja eher eine Einstellungssache, meine ich mittlerweile. Im Außen hier und da eine Schraube zu drehen ändert leider nicht den inneren Druck bzw. die Wahrnehmung.
    Bei mir wurde durch einen familiären Todesfall mein Stecker dann ganz brutal gezogen. Kalter Entzug sozusagen. Auch eine Chance. Trotzdem schwer, nicht einfach wieder zurückzufallen.
    Ich arbeite dran (hahahahaha!).

    Ich danke dir herzlich für deine Offenheit und diesen Artikel!
    Alles Liebe,
    Jurneka

    Antworten
  2. Claudia Steffens

    Ich kenne es leide auch zu gut! Ich weiß wovon hier gesprochen wird!
    Leider geht es mir noch zu gut um alles hinzuschmeissen!
    Wenn es mir schlecht geht, schmeiß ich Sachen, aber sobald es mir wieder besser geht, fang ich wieder an und bin im selben Trott!
    Wie geht es euch heute damit?
    Lg

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert