Arbeit als Unternehmerin: Was macht man da den ganzen Tag?

von | 01.04.2024 | 0 Kommentare

Die Arbeit als Unternehmerin hat leider viel weniger mit Büchern zu tun, als ich es mir wünschen würde. Andererseits kann ich bei meiner Arbeit als Unternehmerin viel improvisieren. Und das macht eine Menge Spaß.

 

Improvisieren bei der Arbeit als Unternehmerin

Zur Unternehmerin wird man nirgendwo ausgebildet. Klar, es gibt ein BWL-Studium und andere Studiengänge, aber den Alltag als Unternehmerin lernt man nicht, außer man ist Unternehmerin. Außerdem habe ich kein BWL-Studium gemacht.

Auf dem Papier bin ich „nur“ Copywriterin. Und auch das lernt man nicht in einem Studium. Ich bin gelernte Texterin und Konzeptionerin mit einem Zertifikat, das man in Deutschland durch einen Lehrgang erhält.

Aber ich mache das alles jetzt schon seit 2011. Seitdem habe ich schon einiges gelernt. Vieles davon durch „Trial & Error“ und „Learning by Doing“. Die Arbeit als Unternehmerin besteht aus einem großen Geheimnis: Man tut Dinge.

Gewissermaßen veranstalte ich Experimente und finde dadurch heraus, was gut funktioniert. Funktioniert etwas gut, mache ich mehr davon. Funktioniert etwas schlecht, lasse ich es in Zukunft.

Das ist auch der Grund, warum Unternehmerinnen wie ich gerne im Controlling arbeiten. Wir schauen uns Daten an und arbeiten mit Excel-Tabellen, um uns einen Überblick zu verschaffen.

Meine Kernaufgaben sind also Experimentieren und Controlling. Ich muss selbst herausfinden, was ich eigentlich machen soll. Und viel wichtiger: Ich muss herausfinden, was ich nicht mehr oder weniger oder anders machen soll.

 

Das grundlegende Element bei der Arbeit als Unternehmerin

Das Wichtigste in einem Unternehmen ist das Fulfillment – gute Arbeit leisten. Das Dringendste in einem Unternehmen ist die Neukundengewinnung.

Ich habe damals nicht meine Arbeit als Unternehmerin aufgenommen, ein Unternehmen gegründet und wusste sofort, wie ich Kunden gewinne. Ich habe nicht ein bisschen Social Media gemacht und dann kamen die Kunden von alleine.

Ich habe ausprobiert, welche Maßnahmen ich ergreifen kann, um Kunden zu gewinnen. Und alles, was ich mache, rechne ich in Zeit und Geld um. Wir wissen: Zeit ist Geld. Unternehmer rechnen ihre Zeit immer in Geld um.

Ich beobachte, was eine Maßnahme kostet. Nicht nur in Form von Geld, auch in Form von Zeit. Was kostet es und was bringt es? Bringt es mehr als es kostet, mache ich mehr.

Das erfordert sehr viel Herumprobieren, Dinge testen, Ideen entwickeln und verwerfen oder anpassen. „Trial & Error“ und „Learning by Doing“ sind das grundlegende Element im Unternehmen.

Ich habe zwar einen übergeordneten Plan. Aber wie ich diesen erreiche, erfahre ich erst, wenn ich es ausprobiere.

 

Meine Anfänge als Unternehmerin

Improvisation gehörte von Anfang an zu meiner Arbeit als Unternehmerin, weil ich mir alles selbst erarbeiten musste. Ich habe schon während meinem Abitur mit Copywriting angefangen. Ich hatte also bereits Kunden, als ich in der Ausbildung zur Steuerfachangestellten war, die ich dann abgebrochen habe.

Durch den Abbruch der Ausbildung hatte ich beim Arbeitsamt eine Sperrzeit von drei Monaten. Ich habe also drei Monate lang kein Geld gekriegt. Wer mal eine Ausbildung gemacht hat, weiß, dass da nicht viel aufs Konto kommt. Ich hatte also keine Rücklagen oder Ersparnisse.

Aber ich habe irgendwie überlebt. Dann bekam ich Hartz IV. Wer schon mal Hartz IV (oder jetzt Bürgergeld) bezogen hat, weiß, dass auch da nicht viel aufs Konto kommt.

Neben dem Überleben habe ich durch Hartz IV auch meine ersten Betriebsausgaben finanziert. Lizenzen für Microsoft-Dienste, Photoshop, die Adobe Cloud, WordPress-Server und so weiter. Wir kennen alle den Spruch: „Wer Geld verdienen will, muss zuerst Geld ausgeben.“ Das ist besonders schwierig, wenn man eigentlich gar kein Geld hat.

Ich habe mir also mit dem wenigen Geld von 0 mein Unternehmen aufgebaut.

Mein großer Vorteil war, dass ich schon im Abitur nebenberuflich mit der Arbeit als Unternehmerin angefangen hatte. Dadurch hatte ich meine ersten kleinen Kunden als Copywriterin und wusste zumindest, dass das, was ich vorhabe, funktioniert.

 

Meilensteine bei der Arbeit als Unternehmerin

Meilensteine sind bedeutende Momente in meiner Arbeit als Unternehmerin. Es geht also nicht unbedingt darum, was gut oder schlecht war, sondern um die Bedeutung der Momente.

Der erste Meilenstein war negativer Natur. Ich bin sehr schnell in eine ungesunde Arbeitshaltung verfallen. Ich habe einmal 20 Stunden am Stück gearbeitet. Ohne Essen, Schlaf oder Pause. Damals habe ich in diesen 20 Stunden 800,00 Euro verdient. Zu der Zeit war das für mich ein Verdienst von zwei Monaten.

Das hat mir eine sehr ungesunde Lektion erteilt: Wer mehr arbeitet, verdient mehr Geld. Dadurch habe ich das einfach für mich angenommen, mich komplett überarbeitet und hatte meinen ersten Burnout.

Trotzdem habe ich dummerweise weitergemacht, denn ich dachte, auf mich trifft Burnout gar nicht zu. Wer Spaß an seiner Arbeit hat, kann doch keinen Burnout kriegen, oder? Ich habe also eine ganze Weile gebraucht, um festzustellen, dass es so auf keinen Fall weitergeht.

Dieser lange Weg hat mich gelehrt, dass Geld nicht das Wichtigste ist. Klar, bei meiner Arbeit als Unternehmerin ist Geld nicht unwichtig. Aber wichtiger ist natürlich meine Gesundheit und die meiner Angestellten.

Meine Angestellten sind auch mein nächster Meilenstein. Vor allem meine Assistenz, denn das war meine erste Hilfe. Nachdem ich festgestellt habe, dass ich nicht alles alleine machen muss, war der Schritt, mir eine Assistenz zu suchen, unglaublich wichtig für mich und meine Arbeit als Unternehmerin.

E-Mails sind keine Chefsache: Ich dachte zu Beginn immer, dass E-Mails so wichtig sind, dass ich sie alle selbst lesen und beantworten muss. Mein Tipp an Unternehmer: E-Mails sind nicht so wichtig, dass du sie nicht an deine Assistenz delegieren kannst.

Der nächste Meilenstein war, dass ich gelernt habe, trotz all der Improvisation, langfristig zu planen. Dafür habe ich einen Fünfjahresplan aufgestellt und diesen auch erreicht. Mehr dazu verrate ich in einem eigenen Artikel.

Wer verdient das Geld im Unternehmen?

Mit der Assistenz hatte ich eine große Hilfe an meiner Seite, aber auch gewisse Sorgen. Damals hatte ich den Gedanken, dass mich eine Assistenz zwar Geld kostet, sie aber ausschließlich Aufgaben erfüllt, die mir kein Geld einbringen.

Mein nächster Meilenstein ist deshalb die Erkenntnis, dass mir Hilfe vor allem mehr Zeit bringt, in der ich neue Kunden generieren kann und Bestandskunden glücklich machen kann.

Das führte auch unmittelbar zum nächsten Meilenstein: Meine erste Assistenz kam aus der Buchbranche. Meine zweite Assistenz war ebenfalls Autorin. Erst meine dritte Assistenz kam aus einem anderen Bereich und brachte keine Expertise rund um Bücher mit, sondern Expertise rund um den Job als Assistenz.

Ich muss niemandem beibringen, wie der Job geht, sondern ich brauche jemanden, der es bereits besser weiß als ich. Dieser Schritt war sehr wichtig, weil es sich zu Beginn anfühlte, als würde ich mein Baby aus den Händen geben. Dabei habe ich festgestellt, dass ich nicht alles selbst unter Kontrolle haben muss, sondern mir Hilfe holen kann, die mich dabei unterstützt, die Kontrolle zu behalten. Und zwar, indem ich Aufgaben abgebe.

Indem ich diese Aufgaben abgegeben habe, konnte ich meine Zeit besser nutzen. Allerdings stieß ich auch da irgendwann an die Grenzen des Machbaren. Meine Zeit war zu 100 % ausgelastet. Ich musste Neukundenanfragen absagen. Das ist bei der Arbeit als Unternehmerin so ziemlich das Schlimmste, was passieren kann. Auf der einen Seite bedeutet es zwar, dass die Geschäfte gut laufen, andererseits aber auch, dass sie noch besser laufen könnten, wenn ich noch mehr Hilfe hätte.

 

Der große Sprung

Bei der Arbeit als Unternehmerin sind die Ziele häufig mit der Vergrößerung des Unternehmens verbunden. Wenn das gelingt, ist das natürlich positiv. Es kann aber auch negative Aspekte haben. Ich musste mich schweren Herzens von meiner damaligen Assistenz trennen. Wir waren ein perfekt eingespieltes Team, aber sie konnte nicht Vollzeit für mich verfügbar sein.

Die Entscheidung war zwischen alles weiterlaufen lassen, weil es so gut läuft, oder den nächsten Schritt machen und das Wachstum des Unternehmens mitnehmen. Ich habe mich für das Wachstum entschieden.

Mittlerweile hat mein Unternehmen vier Angestellte, unsere Kunden sind glücklich und ich habe weiterhin großen Spaß an meiner Arbeit als Unternehmerin.

 

So hat sich die Arbeit als Unternehmerin verändert

Diese Meilensteine haben natürlich sehr viele Veränderungen gebracht.

Durch die persönliche Assistenz konnte ich sehr viele Aufgaben aus der Hand geben. Das gesamte Backoffice läuft quasi ohne mich. Das betrifft:

  • E-Mails
  • Verträge
  • Kommunikation
  • Terminplanung

Das alles liegt in der Hand meiner Assistenz. Ich kann mich einfach an meinen Schreibtisch setzen und arbeiten. Ich mache das, was in meinem Kalender steht. Den Kalender fülle ich aber nicht mehr selbst. Das übernimmt Anke für mich, die genau weiß, wann ich für was verfügbar bin.

Meinen Teil des Fulfillments habe ich ebenfalls abgegeben. Wir haben mittlerweile Buchsetzerinnen, einen Texter, eine Social Media Managerin, zwei Lektorinnen, zwei Korrektorinnen und einen E-Book-Hersteller im Team.

Wir haben alle Stellen mit Profis besetzt.

Da könnte sich jetzt die Frage stellen: „Musst du überhaupt noch arbeiten, Kia?“

Und die Antwort ist ein klares: „Ja, muss ich.“

Aber ich muss nicht mehr arbeiten, um zu überleben, wie es in meinen Anfängen der Fall war. Mein Unternehmen funktioniert, wenn ich krank bin. Mein Unternehmen funktioniert, wenn ich im Urlaub bin. Weil mein Team so gut funktioniert.

Was mache ich denn nun in meiner Arbeit als Unternehmerin?

Ich habe ganz schön weit ausgeholt, aber jetzt erfährst du, was ich eigentlich den ganzen Tag mache.

Meine hauptsächliche Aufgabe ist der Vertrieb. Das heißt, ich spreche vor allem viel mit Kunden. Bestandskunden und auch Neukunden. Wenn du einen Auftrag für uns hast, lernen wir uns also über kurz oder lang kennen.

Mir ist es weiterhin wichtig, dass ich Kunden individuell berate. Das ist unser Service. Wir handeln unsere Kunden nicht nach Schema F ab. Ich spreche mit dir, berate dich zu deinen Optionen, gebe dir Ratschläge, höre mir deine Ideen und Vorstellungen an und so weiter.

Außerdem stehe ich mit meinem Gesicht für das Unternehmen. Schließlich bin ich Kia Kahawa und mein Name steht oben auf der imaginären Markise. Deshalb halte ich Vorträge, mache Webinare und Online-Kurse und stelle mich für Social Media vor die Kamera. Schau doch mal auf Instagram vorbei und guck dir an, was wir so für Videos drehen.

Meine Aufgaben sind also vor allem im Bereich der Außenkommunikation angesiedelt. Ich plane beispielsweise auch neue Bereiche wie den Publishing-Profi und setze diese dann um. Inklusive der Erstellung von Websites.

Ich fahre auf Messen und Veranstaltungen. Vielleicht treffen wir uns mal dort.

Ich mache Marketing.

Ich mache Networking.

Es ist tatsächlich so, dass ich die Arbeit einer Betriebswirtin mache, obwohl ich nie BWL studiert habe. Ich bin Betriebswirtin, Controllerin und Vetrieblerin.

Ich begann als Fachmensch und bin jetzt das Mädchen für alles. Und das ist im Grunde das, was ich immer sein wollte.

In der 10. Klasse habe ich ein Betriebspraktikum im Rathaus gemacht. Es war unglaublich langweilig. In den zwei Wochen habe ich drei Romane im Rathaus gelesen, weil ich nichts zu tun hatte. In der Praktikumsmappe habe ich damals vermerkt, dass ich niemals in Vollzeit arbeiten will. Stattdessen wollte ich lieber zwei oder drei Teilzeitjobs haben.

Der Lehrer hat mir dafür eine 3 Minus gegeben und meinte, ich müsse an meiner Einstellung arbeiten.

Und heute habe ich ganz viele kleine Jobs in meinem Unternehmen und bin glücklich. Ich finde nicht, dass ich an meiner Einstellung arbeiten muss, oder?

 

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