Eine ewige Diskussion innerhalb der Buchbranche ist es, wie man einen Roman schreibt. Planen? Nicht planen? Ein wenig planen? Jede*r Autor*in geht anders an das Schreiben heran. Welche Wege es gibt, will ich dir in diesem Artikel präsentieren.

Einfach los

Vielleicht die offensichtlichste, für viele aber auch die ungeeignetste Methode an deinen Roman heranzugehen. Setz dich einfach hin und schreib, was dir in den Kopf kommt. Das Problem: Das Ergebnis kann Kraut und Rüben werden und du schreibst deinen Roman quasi erst im zweiten Durchlauf, weil du bei der Überarbeitung sehr viel wieder über den Haufen werfen musst. Außerdem haben viele Autor*innen Schwierigkeiten, mit dieser Herangehensweise zum Ende zu kommen. Wenn alles offen ist, weißt du nun mal nicht, worauf du hinschreibst und wann das Ziel erreicht ist.

Zwischenschritte einplanen

Um dieses Ziel zu kennen, kannst du dir ein paar Zwischenschritte überlegen. Zum Beispiel ein paar wichtige Meilensteine innerhalb der Geschichte vorausplanen, auf die du dann hinschreibst. Wenn du sogar das Ende bereits im Kopf hast, ist es einfacher, deine Charaktere durch die Geschichte zu führen. Ein klar definiertes Ziel sorgt oft automatisch für einen roten Faden und einen guten Schreibfluss.

3-Akt-Struktur

Die 3-Akt-Struktur gibt wenige Schritte vor, an denen du dich beim Schreiben orientieren kannst. Dabei sind die Akte so platziert, dass sie an wichtigen Punkte deiner Geschichte einen Höhepunkt darstellen, auf den du hinarbeiten kannst. Der erste Akt ist die Einleitung, also der Beginn deiner Geschichte und bildet einen Wendepunkt. Der zweite Akt ist die Konfrontation. Das ist der Hauptteil deiner Geschichte; der sogenannte „Zentrale Punkt“. Der dritte und letzte Akt ist dementsprechend das Ende, in dem alle Fäden zusammengeführt werden. Diese Gliederung hilft dir, immer ein Ziel für deine Charaktere zu haben, auf das sie zusteuern.

Es gibt übrigens auch eine 5-Akt-Struktur, die die ersten 2 Akte ein wenig erweitert.

7-Punkte-System

Eine Weiterführung der 3-Akt-Struktur. Beim 7-Punkte-System gehst du bei der Planung mehr ins Detail. Neben den Wendepunkten und dem Mittelpunkt der 3-Akt-Struktur gibt es hier erstmal einen Aufhänger, um die Figuren einzuführen. In zwei weiteren Punkten verschlechtert sich die Situation für die Hauptfiguren. Am Ende gibt es zudem noch die Auflösung. Wenn du also lieber mehr Punkte im Voraus planst, ist diese Methode vielleicht die Richtige für dich.

Plotten

Es gibt zwar keinen Beweis, aber das Plotten ist meiner Auffassung nach die am meisten verbreitete Methode, um einen Roman zu schreiben. Auf gewisse Weise nutzen es die meisten Autor*innen, glaube ich. Es gibt Autor*innen, die jeden Punkt ihres Romans im Vorfeld genau planen und dann anhand dieses Plans ihre Geschichte schreiben. Andere plotten nur bestimmte Passagen im Voraus. Manche nutzen das Plotten nur für einige Szenen, bei denen sie Schwierigkeiten haben. Beim Plotten gibt es also viele Möglichkeiten von ganz wenig bis ganz viel.

Charakterbögen

Charaktere sind das Salz in der Suppe jeder Geschichte. Ohne sie geht nichts. Sie treiben die Geschichte voran und sorgen für Spannung und Dramatik. Sie rufen bei den Leser*innen Gefühle hervor und ziehen sie in die Geschichte.

Um starke Charaktere zu erschaffen, können Charakterbögen hilfreich sein. Die sind zwar zeitaufwändig, aber es lohnt sich, wenn du jederzeit vor Augen haben willst, welcher Charakter welche Eigenschaften besitzt und wie du diese im Zusammenspiel mit anderen Charakteren nutzen kannst, um die genannte Spannung und Dramatik zu erzeugen.

Inhaltsangabe

Wenn du wirklich jedes Kapitel deiner Geschichte schon vor dem Schreiben kennen willst, kannst du eine Inhaltsangabe schreiben. Für jedes Kapitel legst du dabei eine Kurzzusammenfassung der geplanten Geschehnisse und auf Wunsch auch eine Kapitelüberschrift an. Hinterher musst du dann nur noch alles zu einem ausgewachsenen Roman machen. Gut, das ist immer noch leichter gesagt, als getan, aber so umgehst du größtenteils Plotlöcher und Logiklücken, weil du die schon vor dem Schreiben ausbessern kannst.

Kurzgeschichte

Wenn du es ganz genau wissen willst, machst du aus deiner Idee erstmal eine komplette Kurzgeschichte, die du dann zu einem Roman machst. Eine eher ungewöhnliche Methode. Zumindest geplant machen das nur wenige Autor*innen, denke ich. Es kommt aber häufig vor, dass Autor*innen eine Kurzgeschichte beginnen und während des Schreibens feststellen, dass sie sich zu einem ganzen Roman entwickelt. Warum also nicht auch mal geplant so vorgehen?

Erst das Buch, dann der Rest

Wenn du ein Buch schreibst, kann es sinnvoll sein, dir bereits im Vorfeld Gedanken über deine Zielgruppe und das damit verbundene Marketing zu machen. So weißt du direkt, was deine Leser*innen in deinem Roman lesen wollen, welche Art von Charakteren sie mögen und was sie für ein Genre bevorzugen. Natürlich geht es aber auch ohne all das. Willst du erstmal nur deinen Roman schreiben, kannst du dir über diese Punkte auch hinterher Gedanken machen. Dann kann es aber passieren, dass du an allen Zielgruppen ein wenig vorbeischreibst und im Nachhinein noch Dinge anpassen musst.

Das hier sind sicher nicht alle Methoden, um einen Roman zu schreiben, aber diese Punkte decken das Feld ganz gut ab. Hast du noch Ergänzungen? Welchen Weg beschreitest du beim Schreiben deines Romans? Erzähl mir davon in den Kommentaren!

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