Neue Medien sorgen seit jeher für den Abgesang auf das alte und bekannte. Als der Film seinen großen Aufstieg feierte, wurde dem Buch das Ende vorausgesagt. Mit dem Aufkommen von mp3 und später Streamingdiensten wurde die Musikbranche für tot erklärt. In diesem Artikel will ich einen Blick in die Zukunft wagen und einen Blick darauf werfen, ob wir auch in einigen Jahren noch Printbücher in den Händen halten werden oder ob das E-Book den Markt komplett erobern wird.

 

Alte Medien gegen neue Medien

Seit 1999 hat das Printbuch Konkurrenz durch E-Books erhalten. Wirklich erfolgreich wurden digitale Buchversionen natürlich erst später, aber der Markt existiert schon eine ganze Weile. Im wissenschaftlichen Bereich hat sich inzwischen die elektronische Buchversion fast komplett durchgesetzt. Das ist auch logisch, denn immer neue Entwicklungen und neue Erkenntnisse erfordern immer wieder Anpassungen und neue Auflagen bestehender Werke. Das lässt sich digital natürlich leichter bewerkstelligen und veraltete Auflagen müssen nicht ins Altpapier, sondern werden einfach digital ersetzt. Mein Ratgeber Autoren an die Steuer erscheint zum Beispiel ebenfalls jährlich nur in einer neuen E-Book-Version.

 

Vielleser und ihre Lieblinge

Leser*innen lieben ihre Bücher. Sie bauen sich eigenen Bibliotheken in ihrer Leseecke auf, sammeln besonders schöne Ausgaben ihrer Lieblingsautor*innen und lassen diese signieren. Ein E-Book kann all das nicht bieten. Auch das beliebte Stöbern funktioniert nur mit Printbüchern, schließlich kannst du in der Buchhandlung nicht einen Haufen E-Reader aufstapeln, um darin zu blättern.

Es gibt außerdem Bücher, die einfach nicht als E-Book funktionieren. Oder zumindest nicht so gut, wie die Printausgabe. Wenn Texte wie handgeschriebene Tagebücher aufgebaut sind oder die Schrift in einer gewissen Weise angeordnet ist, um ein Gesamtbild auf der Seite zu ergeben, lässt sich das nicht 1:1 aufs E-Book übertragen. Ein großer Teil der Idee geht dabei verloren.

Natürlich hat auch das E-Book gewisse Vorzüge. Interaktive Geschichten funktionieren mit einem simplen Fingertipp aufs Buch, statt auf eine bestimmte Seite blättern zu müssen. Bei fremdsprachigen Werken lassen sich Übersetzungen einzelner Wörter direkt einblenden, statt sie nachschlagen zu müssen. Nicht zu vergessen, dass es einfacher ist, einen E-Reader mitzunehmen, statt seine eigene Bibliothek in einem Bollerwagen hinter sich herzuziehen.

 

Treffen der Generationen

Auf gewisse Weise sind wir alle ein Abbild unserer Zeit. Die Dinge, mit denen wir aufwachsen, prägen uns. Der Aufstieg des E-Books auf dem Buchmarkt wird also für zukünftige Generationen interessanter sein. Während die jetzigen Leser*innen noch auf das Printbuch schwören, werden neue Leser vielleicht vermehrt zur digitalen Version greifen. Das ist der Lauf der Dinge. Neue Generationen wachsen mit neuen Technologien und Entwicklungen auf und halten gerne an diesen fest. Wir werden sehen, ob das E-Book eine Ausnahme bildet.

Wer weiß schon, was die Zukunft bringt? Eine Ablösung des Printbuches durch das E-Book dürfte in naher Zukunft nicht stattfinden. Der Buchmarkt wächst sowohl digital als auch auf Papier. Und so schnell wird sich das vermutlich nicht ändern. Verrate mir doch in den Kommentaren deine Meinung zu dem Thema.

 

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