Der Buchsatz sorgt dafür, dass der Text im Buch wie aus einem Guss wirkt. Was es dabei zu beachten gilt, will ich in diesem Artikel erläutern.

Alles handgemacht

In vielen Verlagen werden für den Buchsatz Layoutvorlagen genutzt. Damit lässt sich die Arbeit natürlich vereinfachen, weil die Vorarbeit nur einmal geleistet werden muss. Allerdings erschwert es die Umgestaltung und Anpassung an bestimmte Ansprüche und Wünsche immens. Deshalb sollte jeder Buchsatz von null begonnen und jedes Buch individuell gestaltet werden. Schließlich soll nicht jedes Buch exakt gleich aussehen. Schmucktiteleien und unterschiedliche Typografien verleihen Büchern ein Alleinstellungsmerkmal und lässt sie aus der Masse herausstechen. Bei Reihen ist es natürlich sinnvoll, einen Wiedererkennungswert beizubehalten, ansonsten ist es aber immer sinnvoll, ein Projekt komplett neu zu erstellen und von vorne zu beginnen.

Zwischen den Zeilen

Wenn wir Bücher lesen, fällt es kaum auf, aber die Abstände zwischen den Zeilen sind immer gleich. Um das einzuhalten, wird ein Grundlinienraster erstellt. Auf dieser Grundlinie liegen die einzelnen Zeilen. Sollte mal eine verrutschen, muss die Registerhaltigkeit wieder hergestellt werden, ansonsten rutschen die nachfolgenden Zeilen entweder mit ab oder zwei Zeilen liegen dichter beieinander als die anderen. Was auf den ersten Blick nicht gravierend erscheint, kann den Lesefluss stark beeinträchtigen, da sich die Augen an das Muster gewöhnt haben. Außerdem entstehen auf diese Weise verwaiste Zeilen am Ende oder Anfang der Seiten, die unbedingt vermieden werden sollten. Diese Brüche am Anfang oder Ende von Absätzen sind typografische Mängel, die so unprofessionell wirken wie Rechtschreibfehler.

Herausforderungen der Typografie

Der Blocksatz ist das gängigste Format in Büchern. Im Gegensatz zur linksbündigen Ausrichtung, sind die Ränder beim Blocksatz immer gleich. Das ergibt natürlich das Problem, dass die Wörter zwar unterschiedlich lang sind, die Zeilen aber immer die gleiche Länge haben. Dadurch kommt es häufig vor, dass Wörter unästhetisch getrennt werden, weil sie nicht mehr in die Zeile passen oder die Buchstabenabstände nicht mehr übereinstimmen. Ligaturen sorgen dafür, dass Buchstaben sich miteinander verbinden, damit die Abstände nicht zu groß werden. Vor allem bei Großbuchstaben, die oben rechts breiter sind als unten links, stehen sonst ziemlich alleine im Satz. Durch zusätzliche ästhetische Silbentrennung und Laufweitenanpassung werden beim Setzen des Buchs diese Probleme gelöst. Das ist teilweise mit viel Kleinarbeit verbunden und nicht mal eben so gemacht.

Die Herausforderungen des Buchsetzens sind vielfältig, aber mit der nötigen Erfahrung zu meistern. Der Buchsatz sorgt dafür, dass das Schriftbild einheitlich erscheint und steigert so das Lesevergnügen. Wenn du Fragen zum Buchsatz und meinen Angeboten dazu hast, hinterlasse gerne einen Kommentar. Ich berate dich gerne!

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