Intuitiv verbinden wir Marketing mit Werbeanzeigen, Broschüren und Pop-Ups. Doch Online Marketing kann viel mehr und muss nicht so aufdringlich sein, wie wir es gewohnt sind. Es gibt fünf Marketing-Methoden, die du kennen solltest. Du musst sie nicht alle nutzen, aber in diesem Artikel will ich sie dir vorstellen, damit du die passenden für dich heraussuchen kannst.
Was ist eigentlich Online Marketing?
Im Prinzip ist Marketing die konsequente Ausrichtung von Autor*innen auf die Bedürfnisse der Leser*innen. Es geht dabei aber nicht nur um Leser*innen als Zielgruppe, sondern auch um Verlage und potentielle Kooperationspartner. Beim Marketing richten wir Autor*innen uns also nach unten, oben und in der Waagerechten möglichst optimal aus, um selbst zu Marke zu werden.
Marketing orientiert sich in seinem Sinn und Zweck stets an Wettbewerbern: Es geht darum, die Gruppe zu erreichen, bei der die Nachfrage für dein Angebot vorhanden ist, und dabei gegen Konkurrenten zu bestehen. Unter Schriftsteller*innen gibt es das Problem selten. Während begeisterte Leser*innen sich gerne zwei Bücher zweier Autor*innen kaufen, will jemand, der sich ein Auto anschaffen will, nur ein Auto kaufen. Richten wir uns allerdings an Verlage, so gilt es meist, mit den eigenen Ideen und dem Exposé gegen eine gigantische Anzahl an Mitbewerbern zu bestehen.
Beim Marketing geht es aber auch darum, den Markt zu beobachten. Marktveränderungen und Bedürfnisverschiebungen müssen wir erkennen und rechtzeitig reagieren, um stets up to date zu sein. So erhaschen wir möglichst viel Reichweite, Einfluss und Sichtbarkeit.
Als selbstständige*r Autor*in betreibst du dein Marketingmanagement in der Regel allein. Veröffentlichst du ein Buch bei einem Verlag, übernimmt dieser einen großen Teil des Marketings, oft aber nur für eine bestimmte Zeit und auf die Neuveröffentlichung bezogen. Dein ganzheitliches Marketing musst du selbst managen. Das heißt, dass Marketing für Autor*innen möglichst effizient sein soll, denn unsere wertvolle Zeit wollen wir schließlich weitestgehend zum Schreiben nutzen, oder?
Dennoch möchte ich dir im Folgenden fünf Marketing-Methoden vorstellen, die du kennen und bei Bedarf umsetzen solltest.
Social Media Marketing für Autoren
Social Media ist augenscheinlich das Instrument schlechthin für Autor*innen, um Marketing in alle Richtungen zu machen. Auf Twitter tummeln sich Autor*innen, auf Facebook gibt es zahlreiche Leser- und Büchergruppen und auf Instagram findet man eine Menge Buchblogger*innen. Social Media Marketing selbst ist ein Begriff, der Strategien beinhaltet, die gezielt bestimmte Personengruppen erreichen sollen.
Auf Social Media kannst du aus Followern Fans machen. Dabei baut Social Media Marketing hauptsächlich auf Interaktionen auf. Ein nahbares, authentisches Miteinander ist die goldene Faustregel dieser Marketing-Methode. Nur mit Aktivität kannst du Feedback erhalten. Ob von Leser*innen oder anderen Autor*innen, ist dabei egal: Je nachdem, wie du dich ausrichtest, erreichst du auf bestimmten Plattformen die eine oder andere Gruppe leichter. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass man sich auf Twitter einen Namen in der Branche macht und auf Facebook Leser*innen antreffen kann.
Kurz gesagt bringt dir Social Media Marketing:
- Steigerung deines Bekanntheitsgrads
- Mehr Reichweite auch für Content Marketing
- Interaktion, Feedback, Verbesserung
- Vergleichen mit gleichartigen Autoren-Accounts
- Marktforschung direkt in der Zielgruppe
- Virales Marketing
Über die sozialen Medien wird übrigens auch der größte Teil des Influencer Marketings abgehandelt. Dazu aber im Folgenden mehr.
Inbound Marketing für Autoren
Seit 2006 löst das Inbound Marketing konsequent das Outbound Marketing ab. Es geht dabei um das Schaffen hochwertiger Inhalte, die potentielle Kunden erreichen und auf deiner Website/an deinem Produkt halten sollen. Beim Inbound-Marketing fokussiert man sich laut hubspot.de auf vier Phasen:
- Besucher anziehen und Traffic generieren
- Besucher zu Leads konvertieren/generieren
- Geschäftsabschlüsse abschließen
- Den Kunden begeistern
Diese Methode ist kostengünstig. Ich würde sogar behaupten, dass Inbound Marketing
für Autor*innen in der Regel kostenlos ist. Im Gegensatz zum Outbound Marketing geht es beim
Inbound Marketing verstärkt darum, sich ein Netzwerk aufzubauen und die begeisterten
Leser*innen zu einem Wachstum der eigenen Reputation führen.
Aber was genau ist eigentlich Outbound Marketing?
Outbound Marketing für Autoren
E-Mails. Spam. Pop-Ups. Telefonwerbung.
Der Zwang, ein Werbevideo vor dem gewünschten Youtube-Clip anzusehen.
Der Vertreter, der an der Tür klingelt und dich beim Samstagsbrunch stört.
Radiowerbung. Fernsehwerbung. Kostenlose Zeitungen.
All das sind Beispiele für Outbound Marketing. Es ist die traditionelle, heute oft als veraltet bezeichnete Methode des Marketings. Aber auch Plakate und „Dialogpost“ gehören zu dieser Marketing-Methode. Online empfinden wir Outbound Marketing oft als nerviger als im richtigen Leben, denn online besteht Outbound Marketing immer aus einer Störung. Unternehmen senden ihre Werbebotschaft über verschiedene Kanäle und zwingen sie den potentiellen Kunden auf. Dabei wird Werbung aber mit Vorliebe weggeklickt, übersprungen oder mittels AdBlocker ausgeblendet. Wir haben inzwischen gelernt, Outbound Marketing zu ignorieren. Daher bringt Outbound Marketing eine große Liste an Nachteilen mit sich. Es ist:
- teuer
- für den Kunden nervig
- ineffizient
- ungenau messbar
- schwierig
Dennoch gibt es durch Facebook mit ein paar Kniffen tolle Möglichkeiten, Outbound Marketing für Autor*innen zu nutzen! Und das ganz ohne dem Kunden, der doch König sein soll, auf den Senkel zu gehen.
Content Marketing für Autoren
Content Marketing ist eine Methode des Inbound Marketings. Dabei geht es konkret darum, relevante und hochwertige Inhalte zu präsentieren und somit einen Mehrwert für seine Leserschaft (Zielgruppe) zu kreieren.
Je nach Content ist es deine Aufgabe als Autor*in, deine Leser*innen zu unterhalten, zu informieren, zu begeistern oder emotional zu berühren. Das geschieht in Form von Infografiken oder Blogbeiträgen (so wie hier!), aber kann auch in Form von Umfragen, Ratgebern, E-Books, Whitepapern oder Youtube-Content geschehen. Im Prinzip ist alles, was einen Nutzen bringt, Content.
Auch der Content deiner Newsletter oder der deiner Social Media Accounts gehören im Prinzip zum Content Marketing. Die Ziele des Content Marketings decken sich mit denen des Inbound Marketings, jedoch liegt der Schwerpunkt hier eher bei Markenaufbau und Branding. Es geht also darum, den User weiterzubringen und dich dadurch selbst zu positionieren. Das kannst du natürlich auch mit Outbound Marketing behaupten, aber durch Content Marketing wendest du hier die goldene Regel an: Show, don’t tell! Du zeigst den Leuten, dass du Ahnung vom Thema X hast oder dass du durch Content Y und Z unterhalten, anregen oder informieren kannst.
Content Marketing wird dich übrigens früher oder später zum Thema Suchmaschinen- Marketing für Autor*innen bringen. Denn auch, wenn du den Content für die Leser schreiben musst, solltest du ihn für die Suchmaschine optimieren, damit er auch gefunden wird.
Influencer Marketing für Autoren
Beim Influencer Marketing geht es darum, Meinungsführer davon zu überzeugen, für dein Produkt zu werben. Durch die hohe Reichweite und die meist freundschaftliche Interaktion zwischen Influencer und Community folgen viele Fans den Empfehlungen.
Der Influencer ist dabei eine reichweitenstarke Person oder ein Netzwerk. Influencer Marketing für Autor*innen bedeutet oft, sich mit Buchblogger*innen auseinanderzusetzen oder Empfehlungen von erfolgreichen, bekannten Autor*innen zu ergattern. Aber jeder themenrelevante Blog, Youtuber, Instagrammer oder Journalist kann ein Influencer für uns Autor*innen sein.
Der Clue bei Influencer Marketing ist oft, dass es mit Influencer- und Blogger Relations einhergeht und somit ein Bestandteil des aufrichtigen Networkings sein sollte. Mit guten Beziehungen kannst du maximale Glaubwürdigkeit erreichen und so den höchsten Effekt erzielen – beziehungsweise durch den Influencer erzielen lassen. Ich denke, dass Micro Influencer Marketing für Autor*innen früher oder später das stärkste Werbemittel sein wird, was die eigentlichen Produkte, also die Bücher angeht.
Die Big Five im Überblick
Folgende Marketing Methoden solltest du im Hinterkopf behalten:
Social Media Marketing
… beinhaltet Strategien, um aus Followern Fans zu machen und gleichzeitig einen Fuß in die Branche zu kriegen. Dazu gehören Networking und Influencer Marketing.
Inbound Marketing
… schafft hochwertige Inhalte meist im Austausch mit Kontaktdaten der potentiellen Kunden für folgende Marketing-Maßnahmen.
Outbound Marketing
… basiert auf Störungen und Unterbrechungen. Es geht um aufgezwungene Werbeeindrücke, die der User ertragen muss, ob er will, oder nicht.
Content Marketing
… basiert auf hochwertigen Inhalten, die einen Mehrwert für die User bieten und das Branding, die Markenpräsenz und die Reputation auszubauen.
Influencer Marketing
… geschieht durch einen reichweitenstarken Meinungsführer (Influencer), der deine Zielgruppe beeinflussen kann. Für Autor*innen zwingend erforderlich sind Blogger Relations.
Was gehört noch zum Marketing für Autoren?
Wie bereits erwähnt, gehört Branding zu einem effektiven Marketing für Autor*innen. Beim Branding geht es grob gesagt darum, dir eine Marke aufzubauen bzw. dass du selbst zur Marke wirst. Auch Networking ist ein elementarer Bestandteil des Marketings, wenn nicht sogar der Wichtigste, was die Branchenrelevanz angeht.
Natürlich brauchen Autor*innen auch Offline Marketing. Leseproben, Flyer und Visitenkarten sollten immer griffbereit in Jacken-, Hosen- und Umhängetaschen sein. Mund-zu-Mund-Propaganda durch den Bekanntenkreis funktioniert auch in Zeiten von Social Media immer noch hervorragend!
Erwähnt werden müssen natürlich auch die Public Relations (PR) sowie das Präsentsein in Vereinen oder auf Buchmessen.
Es gibt einige Methoden beim Online Marketing für Autor*innen. Manches funktioniert gut, manches nicht so sehr. Suche dir die Methoden raus, die für dich am besten funktionieren und starte mit deinem Online Marketing. Welche Methoden nutzt du bereits und welche willst du noch testen?