Unter Personal Branding verstehen wir heutzutage die digitale Umsetzung einer Selbstdefinition. Es geht darum, mit Alleinstellungsmerkmalen herauszustechen. Warum Branding für Autor*innen so wichtig ist, erkläre ich dir in diesem Artikel. 

Was ist Personal Branding? 

Beim Personal Branding steht – wie der Name bereits verrät – die Person, also im Fall von Personal Branding Autor*innen, im Vordergrund. Dadurch lässt sich eine bessere Beziehung zu Kunden und Leser*innen aufbauen. Personal Branding sorgt dafür, dass die Menschen dich kaufen und nicht in erster Linie dein Produkt. Sie sind an dir und deiner Geschichte interessiert und erst zweitrangig am Buch oder am Unternehmen, das dahinter steckt. 

Eine kleine Geschichte des Personal Brandings 

Schon in den 1930er Jahren wurde in „Think and grow rich“ ein Weg zur Selbstverwirklichung beschrieben. Der Autor Napoleon Hill hat über zwanzig Jahre die Gemeinsamkeiten erfolgreicher Menschen untersucht und veröffentlichte in seinem Bestseller eine Methode, erfolgreich zu sein. 

Mehr als ein halbes Jahrhundert später, im Jahr 1997, verwendete der Management-Coach Tom Peters erstmals den Begriff „Personal Branding“ und wollte damit die persönliche Selbstdefinition beschreiben. 

In Deutschland hingegen wurde erst im November 2006 in der Wirtschafts-Woche von Peters gesprochen. 

Um im Internet selbst zur Marke zur werden, ist Branding inzwischen unerlässlich. Viele Autor*innen betreiben es, sind sich aber gar nicht darüber bewusst, dass sie ein Branding etablieren. Personal Branding kannst du auf allen sozialen Plattformen, in Netzwerken, Vereinigungen und auch auf der eigenen Website bzw. auf dem eigenen Blog betreiben. 

Durch klassisches Marketing kannst du dich als Experte in einem Gebiet inszenieren, wenn du mit einer bestimmten Professionalität an die Sache gehen möchtest. Das kann der Fall sein, wenn du Sachbuchautor*in bist, ratgebende Blogs betreibst oder Lektorate anbieten möchtest. 

„Heute ist jedes Individuum eine Art Ich-AG.“ 

Das Ziel, durch Branding unvergessen zu werden und möglichst viele Mengen auf effektivem Wege zu erreichen, kannst du ebenfalls durch Networking erzielen. Dabei wirst du eher nicht zum Profi deines Gebiets, aber du kannst dir effektiv ein Image aufbauen und an deiner Reputation arbeiten. Wichtig ist dabei, nicht offensiv mitzuteilen, was für ein Profi du doch auf deinem Gebiet bist oder wie sehr diese und jene Eigenschaft dich ausmacht. Stattdessen musst du dabei authentisch, offenherzig und sympathisch bleiben. Kein Branding der Welt hilft, wenn dich niemand kennenlernen möchte. 

Was bringt Branding? 

„Es geht nicht darum, wen du kennst, sondern darum, wer dich kennt.“ 

Quelle: karrierebibel.de 

Die jährlichen Studien von Edelman belegten schon im Jahr 2014, dass Menschen am liebsten von Menschen kaufen und nicht von Unternehmen. Der Edelman Trust Barometer erscheint jedes Jahr und erzeugt den sogenannten Trust Index. Dieser spiegelt das Vertrauen der Bevölkerung in die Wirtschaft wider. Das Vertrauen in Banken, aber auch solches in Medien, ist gesunken. Auch das Vertrauen in Unternehmen ist sehr niedrig. 

Marketing-Profis empfehlen deshalb weltweit bereits seit einigen Jahren, unbedingt ein Gesicht zu einer Marke zu präsentieren. Ob Influencer, die die Zielgruppe auf einem vertrauensvollen Weg erreichen oder ob das Gesicht der Autorin im Rahmen des Brandings, der sie nahbar, real und vertrauensvoll macht, bleibt jedem selbst überlassen. 

Wenn du also selbst zur Marke wirst und dich mit einem Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt positionierst, werden die Leute dich nicht so schnell vergessen. Sie kaufen lieber Bücher oder andere Projekte von dir. Verbirgst du dich hinter einem Logo, einer Comiczeichnung oder einem anonymen Pseudonym, kaufen sie vermutlich weniger. 

Branding macht dich interessant. Abhängig davon, wie und in welchem Lebensbereich du es einsetzt, für den potentiellen Arbeitgeber, für Geschäftspartner, Auftraggeber oder aber auch für Leser*innen, die mehr von dir erfahren und lesen möchten. 

Warum ist Branding für Autoren wichtig? 

Für Personen des öffentlichen Lebens und Selbstständige ist Personal Branding quasi unausweichlich für den Erfolg. Hast du als Autor*in das Ziel, die nächste Poppy J. Andersen oder der nächste Stephen King zu werden, wirst du sicher verstehen, warum Branding für Autoren so wichtig ist. 

Du hast die Möglichkeit, die Macht, und ja, gewissermaßen auch die Verpflichtung, dich selbst zur Marke zu machen. Wenn du selbstständig und erfolgreich sein möchtest, musst du dich unter einem gigantischen Meer an Mitbewerbern beweisen. Das gilt für Schriftsteller*innen, Werbetexter*innen oder Journalist*innen gleichermaßen. 

  • Warum sollte ein*e Leser*in deinen Liebesroman lesen und nicht den letzten von Annika Bühnemann? 
  • Warum sollte das Online-Magazin dich auswählen, Beiträge für sie zu schreiben und nicht jemanden, der schon Erfahrung durch regelmäßige Artikel im Schreibnacht-Magazin hat? 
  • Wieso sollte ein Unternehmen dich und nicht Wortrakete als Werbetexter engagieren? 

Auf diese und ähnliche Fragen gibt es keine Antwort, die du im Vorhinein für alle Menschen, die sich diese Frage stellen, formulieren kannst. Ein gutes Branding erzeugt Aufmerksamkeit in dem Sinne, dass du in den Köpfen der Menschen bleibst. Sie werden dich nicht bei der Frage nach dem Richtigen gegenüber anderen abwägen und sich für dich entscheiden, nein. Sie werden an dich denken, weil du ihnen vor allen anderen spontan einfällst. Darum ist Branding für Autor*innen so wichtig. 

Es gibt noch einen weiteren Punkt, warum Branding für Autoren so wichtig ist. Verzichtest du darauf, werden deine Beiträge und alles, was du von dir gibst, automatisch ein Bild von dir zeichnen, das du vielleicht gar nicht so wolltest. Schaue dich auf Twitter um: Es gibt leider viele negative Beispiele. Zahlreiche Autor*innen werden gar nicht als kompetente Geschäftspartner*innen, Schriftsteller*innen oder Dienstleister*innen wahrgenommen, weil sie durch etwas Negatives gebrandmarkt, also negativ gebrandet sind. 

Was du nun tun solltest … 

Mache dich selbst zu einem Experten zu einem bestimmten Thema oder falle durch Eigenschaften und Vorlieben auf, die immer wieder in Tweets oder Blogbeiträgen erwähnst. Entwickle eventuell ein Corporate Design, das deinen Wiedererkennungswert drastisch erhöht. 

Besonders als Autor*in mit einem umfangreichen Social Media Auftritt empfehle ich dir, immer locker und antastbar zu bleiben. Das ist wichtig, damit dir niemand Eitelkeit unterstellt. Vor allem bei Kleinunternehmern, die freiberuflich arbeiten, ist der gute Ruf, also die Reputation, von großer Bedeutung. 

Denke also nachhaltig und setzte auf Authentizität! Führe dein Branding mit Bedacht durch, gehe niemandem auf die Nerven und entscheide dich bloß nicht für Alleinstellungsmerkmale, denen du nicht in vollem Umfang entsprichst. Stehe zu dir und hinter dem, was du von dir preisgibst. Das ist vermutlich der wichtigste Tipp beim Branding für Autoren. 

Personal Branding ist die Vermarktung von dir als Mensch, das Zeigen deines Gesichts und das Herausstechen aus der großen Masse. Das funktioniert durch eine gut geübte Selbstinszenierung, die aber besonders beim Networking immer mit Authentizität verbunden sein muss. Vertrete deine Werte und ergründe, wie dein eigenes Branding aussehen sollte. Du musst dich damit wohlfühlen, um den gewünschten nachhaltigen Effekt erzielen kannst. Setze dich dabei glaubwürdig ins rechte Licht, ohne dass deine Inszenierung gekünstelt wirkt. Wie sieht dein Personal Branding aus? 

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