Im August 2022 hat BoD (Books on Demand) mit WriteControl eine eigene Schreibplattform an den Start gebracht. Das Ziel: Das Schreiben einfacher machen und Autoren hilfreiche Tools an die Hand geben. Durch Erweiterungen und neue Funktionen wird die Schreibplattform immer wieder verbessert und ausgebaut. Wir haben WriteControl im Test und verraten dir, wie gut es sich damit schreiben lässt.

 

WriteControl im Test: Übersicht

WriteControl beschreibt sich selbst als All-In-One-Schreibplattform. Plotten, Figurenentwicklung, Texte schreiben und bearbeiten und Export von Manuskriptdateien sind hier in einem Programm vereint.

Wenn wir ein neues Buch schreiben wollen, sind zuerst ein paar Angaben gefragt. Es ist ein wenig vergleichbar mit den Angaben bei den Selfpublishing-Distributoren. Buchtitel, Mitwirkende, Name der Autorin und so weiter.

Sehr hilfreich: WriteControl begrüßt uns mit einem umfangreichen Tutorial, in dem alle Funktionen erklärt werden. Wenn man mit dem Schreiben beginnt, braucht man zwar noch nicht alle Informationen aus dem Tutorial, aber man kann alles später in ausführlichen Artikeln nochmal nachschlagen und über kleine Fragezeichen an den einzelnen Funktionen das Tutorial wieder aufschlagen.

Die Schreiboberfläche von WriteControl orientiert sich an anderen Schreibprogrammen. Kurz: Es ist alles da, was wir brauchen und müssen nicht lange herumsuchen. Textmarkierungen, Bilder, Links, Tabellen einfügen, Kommentare hinterlassen und so weiter.

Man findet sich entsprechend schnell zurecht und kann sich direkt auf das Schreiben konzentrieren.

Figurenplanung

WriteControl besticht durch einen hohen Umfang bei den Planungstools. Das beginnt mit den Figuren-Steckbriefen. Von jeder Menge Angaben zu Alter, Vorlieben, Erscheinungsbild und so weiter abgesehen, ist vor allem der Bereich für die Eigenschaften interessant.

Hier hat WriteControl ein interessantes Tool, mit dem man wie in einem Rollenspiel Werte von 0 bis 20 vergeben und das auch visualisieren kann.

Darüber hinaus bleiben ebenfalls keine Wünsche bei der Charaktererstellung offen. Der große Vorteil: Fast alle Bereiche können wir individuell füllen. Es gibt kaum Einstellungen, bei denen wir aus einer Vorgabe wählen müssen, sondern fast immer Schreibfelder, die wir beliebig mit Informationen füllen können. Ein absoluter Traum für Schreibende, die gerne ihre Figuren detailliert planen.

An der Stelle ebenfalls erwähnenswert ist die im Programm enthaltene Bildgenerierung mit KI. Dadurch lassen sich beispielsweise Porträts für Figuren oder Bilder für Orte in der Geschichte erstellen. Dabei gelten die üblichen Eigenarten, die man von der künstlichen Bilderstellung kennt. Auf gewisse Weise ist es Hit & Miss. Mal bekommt man ein wirklich gutes Ergebnis und mal Menschen mit sechs Fingern an einer Hand oder drei Beinen. Im Zweifelsfall muss man da ein wenig ausprobieren, bis man das gewünschte Ergebnis erzielt.

Recherche

Für die Recherche können wir Dokumente anlegen. Diese sind unterteilt in:

  • Notizen
  • Websites
  • PDFs aus einer Website generiert
  • Enzyklopädie
  • Dateien

Die Dokumente sind selbsterklärend. Eigene Dateien lassen sich in mehreren Formaten hochladen. Wir können also eine große Datenbank an Dateien und Dokumenten anlegen, die uns bei der Recherche unterstützt.

Mit dem integrierten Mindmap-Tool kann ebenfalls die Recherche unterstützt werden. Alternativ kann man mit der Mindmap natürlich auch plotten oder Ideen sammeln oder was man sonst so gerne mit Mindmaps macht.

 

WriteControl im Test: KI-Features

Neben der übersichtlichen Texterstellung und den umfangreichen Planungstools, haben sich die KI-Features bei WriteControl im Test hervorgehoben.

Das Kernstück ist dabei der Schreibassistent. Damit ist eine Analyse des eigenen Textes möglich. Unter anderem können wir damit Klischees im Text finden, Fehler in Stil oder Erzählung ermitteln oder auch den Schreibstil analysieren.

In unserem Test hat das gut funktioniert, wenn auch nicht alle Vorschläge immer sinnvoll waren. Sie waren in der Regel aber zumindest nachvollziehbar. Im Zweifelsfall ist es immer eine Gedankenstütze und bringt einen nochmal auf neue Ideen.

Was eher suboptimal ist, ist der Aufbau des Schreibassistenten. Sagen wir, er ist einfach zu vollgepackt und dadurch unübersichtlich. Für mehr Übersicht haben wir ihn mal ins Zentrum gezogen, aber da nimmt er dann sehr viel Platz ein.

Da drängt sich bei uns der Gedanke auf, dass das eindeutig übersichtlicher ginge vom Design, indem man beispielsweise die einzelnen Befehle anders verpackt und so Platz schafft. Ein großer Kritikpunkt ist das aber auch nicht, denn wichtiger ist, dass die KI funktioniert und tut, was sie soll.

Auch sonst ist die KI durchaus hilfreich. Sie kann beispielsweise Kapitelüberschriften vorschlagen oder Zusammenfassungen schreiben. Auch Alternativen für Textstellen kann man sich von der KI geben lassen. Die Vorschläge sind meistens gut, berücksichtigen aber natürlich nicht den eigenen Schreibstil.

Mit dem Thesaurus lassen sich schnell Synonyme, Antonyme oder sogar Reime, Alliterationen und Metaphern finden.

Wichtig zum Thema KI: Die Texte werden nicht von einer KI ausgelesen und sind geschützt vor Datamining und Textmining.

 

Was WriteControl im Test sonst noch hervorgebracht hat

Ein paar Kleinigkeiten wollen wir in diesem Test nicht unerwähnt lassen:

WriteControl hat einige Features, die nicht direkt mit dem Schreiben oder Planen zu tun haben, aber für viele Autoren wichtig sind. Es ist möglich, sich Ziele zu setzen. Autoren machen das gerne, um eine Art Deadline zu haben, die sie anspornt, dranzubleiben.

In WriteControl gibt es Wort- oder Zeichenziele für das gesamte Buch, für den Monat, den Tag, die Sitzung oder das Kapitel, an dem man gerade schreibt. Das Programm zählt live mit, während man schreibt.

Dazu gibt es dann ein paar Statistiken wie die durchschnittliche Wortzahl oder Schreibzeit am Tag. Und auch die Berechnung, wann du dein angegebenes Buchziel erreichst, wenn du in deinem durchschnittlichen Tempo weiterschreibst. Für Autoren mit Veröffentlichungsplänen sehr sinnvoll.

Viel zu meckern haben wir generell nicht, was aber schon ein wenig auffällt: WriteControl ist vollgestopft mit Funktionen. Das ist natürlich absolut positiv, da die auch alle einen Zweck erfüllen und gut funktionieren. Aber das bedeutet eben auch, dass man sich nicht immer zurechtfindet. WriteControl versucht es den Anwendern schon so einfach wie möglich zu machen, aber trotzdem geraten bestimmte Funktionen mal in Vergessenheit oder wir mussten erstmal ein wenig suchen, um sie wiederzufinden, weil nicht alles gleichzeitig auf dem Bildschirm angezeigt werden kann.

Frei modellierbar, aber …

Positiv hervorzuheben ist dabei, dass wir uns die Module so legen können, wie wir es gerne haben wollen. Trotzdem können wir nicht alle Funktionen gleichzeitig anzeigen lassen, weil das einfach zu unübersichtlich wäre. Und da hatten wir dann hin und wieder doch Probleme. „Wo war jetzt nochmal Funktion X?“ „Ah ja, da auf den Pfeil klicken, um weitere Funktionen anzeigen zu lassen.“ „Funktion öffnen und jetzt erstmal den Bereich größer ziehen, damit nicht lange gescrollt werden muss.“

Viele Funktionen bedeuten automatisch auch Platzmangel und das haben wir hier schon hin und wieder gemerkt. Besonders bei den Hilfsfunktionen, die unten links in der Ecke geparkt sind und dadurch nur wenig Platz bekommen. Wollen wir die Ergebnisse der Analysen und Vorschläge lesen, ist immer eine Optimierung notwendig. Entweder den Bereich größer ziehen oder das Modul verschieben, wo mehr Platz ist. Hinterher dann alles wieder rückgängig machen, um zu unseren Einstellungen zurückzukehren. Wir sind keine Programmierer oder Software-Designer, deshalb wollen wir da nicht zu kritisch sein. Unerwähnt lassen wollen wir es aber auch nicht.

 

Fazit zu WriteControl

Eigentlich kann man abschließend gar nicht viel sagen, außer, dass WriteControl sehr viel beinhaltet, was Autoren brauchen, um ihr Buch zu schreiben. Vermutlich ist die größte Hürde, sich am Anfang einmal alles zurechtzulegen, um eine persönlich bevorzugte Anordnung der Module zu haben. Dann kann man aber ungestört schreiben.

Die einzelnen Funktionen sind allesamt gut integriert und tun, was sie sollen. KI ist immer ein Faktor, der nicht zu 100 Prozent verlässlich ist. In unserem Test hat beispielsweise die Bild-KI getan, was Bild-KI eben tut und uns „Kreaturen“ erschaffen, die wir nicht haben wollten. Mit besseren Prompts ging es dann irgendwann, aber da muss man manchmal ein wenig herumprobieren. Die Analysetools hingegen haben gute Arbeit geleistet. Das Inspektionstool ist noch in einer Testphase, deshalb klammern wir das an dieser Stelle aus.

Für unseren Test wurde uns ein Premium-Account zur Verfügung gestellt, auf dem unsere Erfahrungen basieren. Die kostenlose Version hat weniger Tools, ist im Kern aber natürlich gleich. Für einen Preis von knapp 12,00 Euro im Monat können wir die Premium-Version aber auch empfehlen, denn man bekommt da doch sehr viel geboten, selbst, wenn man nicht alle Tools nutzen will oder muss.

 

 

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