Amazon KI, KI Amazon, eine Verbindung, die einem nicht direkt in den Kopf schießt. Für Selfpublisher*innen ist Amazons Kindle Direct Publishing (KDP) eine der wichtigsten Anlaufstellen. Amazon hat eine riesige Reichweite und diese kann einem Buch zu mehr Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit verhelfen. Bei aller (berechtigten) Kritik am großen A, ist es für Autoren und Autorinnen immer noch wichtig, mit den eigenen Büchern dort vertreten zu sein. Wer sich beim Schreiben von künstlicher Intelligenz unterstützen lässt, muss jetzt allerdings neue Richtlinien beachten.

 

Amazon KI und die Richtlinien für Bücher

Die neuen Richtlinien ergeben durchaus Sinn, da Amazon KI beobachten will. Zuletzt haben es zahlreiche KI-generierte Bücher geschafft, sich in den Top 100 von Amazon festzusetzen. Das Problem dabei: diese Bücher waren allesamt sowohl inhaltlich als auch gestalterisch von schlechtester Qualität. Im Grunde liegt hier also die Gefahr einer Käufertäuschung vor.

Die neuen Richtlinien dürften also unter anderem dazu dienen, dass sich Amazon selbst absichert, falls sich Käufer durch Bücher von KI betrogen fühlen.

Ein wichtigerer Grund dürfte allerdings sein, dass Amazon KI aus statistischen Zwecken beobachten will. Dadurch kann es langfristig auch zu weiteren Änderungen und Anpassungen der Richtlinien kommen, die den Einsatz von KI bei über KDP veröffentlichten Büchern genau festlegen.

Derzeit ändert sich im Grunde aber nicht viel und nur die wenigsten Autor*innen dürften nach den Richtlinien, die KDP aufstellt, von der KI-Generation nach Definition von Amazon Gebrauch machen.

Einen Hinweis im Shop, dass ein Buch mit KI erstellt wurde, gibt es derzeit ebenfalls nicht, also ist es auch für die Leser und Leserinnen bisher keine Änderung. Die meisten dürften nicht mal etwas von der Erweiterung der Richtlinien wissen.

 

Wie stuft Amazon KI bei KDP ein?

Der Einsatz von KI bei KDP beziehungsweise den darüber veröffentlichten Büchern ist in zwei Kategorien unterteilt:

KI-generierte Bücher bei KDP

Als KI-generierte Inhalte gelten alle Texte, Bilder und Übersetzungen, die direkt von einer künstlichen Intelligenz stammen. Das heißt, wenn du eine KI einen Text schreiben lässt und ihn anschließend bearbeitest, ist es ein KI-generierter Text.

KI-generierte Texte müssen Autor*innen bei KDP als solche angeben. Das gilt umfassend für alle KI-generierten Inhalte, auch, wenn es sich nur um Kleinigkeiten handelt.

Da Amazon KI möglichst genau statistisch erfassen will (zumindest vermuten wir das), beschränken sich die Angaben nicht rein auf den Text im Buch. Auch Covergestaltung, Illustrationen, Grafiken und sonstige Bilder, die eine künstliche Intelligenz erstellt hat, will Amazon gerne wissen.

Für alle KI-generierten Inhalte gilt also sozusagen eine Angabepflicht, auch, wenn Autor*innen diese noch nachbearbeiten. Amazon will dabei sogar recht genau wissen, wie stark der Einfluss von KI auf das Werk ist.

Deshalb stehen für die Kategorien Texte, Bilder und Übersetzungen jeweils vier „Stufen“ zur Auswahl:

  • Wenige KI-generierte Inhalte, kaum oder gar nicht bearbeitet
  • Wenige KI-generierte Inhalte, stark bearbeitet
  • Viele KI-generierte Inhalte oder alle Inhalte KI-generiert, kaum oder gar nicht bearbeitet
  • Viele KI-generierte Inhalte oder alle Inhalte KI-generiert, stark bearbeitet

An den Auswahlmöglichkeiten erkennt man unserer Meinung nach ganz gut, dass Amazon hier vor allem daran interessiert ist, Statistiken zu erfassen, um die Nutzung von KI bei Büchern besser einzuordnen.

KI-assistierte Bücher bei KDP

Andersherum verhält es sich mit KI-assistieren Inhalten nach der Definition von Amazon. Dabei handelt es sich um Inhalte, die Autor*innen, Grafiker*innen, Designer*innen oder andere Mitwirkende selbst erstellt haben, die aber nachträglich mit der Hilfe einer KI bearbeitet wurden.

Diese Inhalte fragt Amazon nicht ab, da es wohl davon ausgeht, dass es sich dabei um Zwecke der Optimierung, Fehlerbehebung oder Korrektur handelt. Das ist also anders zu bewerten, als die komplette Erstellung von Inhalten durch eine KI.

Die Richtlinien von KDP für maschinelle erstellte Inhalte, kannst du hier nachlesen: KDP Inhaltsrichtlinien

 

Amazon KI und was sich ändert

Wie bereits erwähnt, dürfte sich für die meisten Autoren und Autorinnen vorerst nichts durch die Richtlinien ändern. Soweit wir das beurteilen können, schreiben die meisten weiterhin selbst ihre Manuskripte und nutzen KI als unterstützendes Mittel. Das ist dann das, wie Amazon KI als Assistenz einstuft. Dementsprechend müssen die meisten Schreibenden auch keine zusätzlichen Angaben bei KDP machen.

Was allerdings alle betrifft, ist die neue Begrenzung der Bücher, die an einem Tag über KDP veröffentlicht werden dürfen. Diese Anzahl hat Amazon auf 3 begrenzt, um gegen “Spam” von KI-generierten Büchern anzugehen. Allerdings dürften nur die wenigsten ernsthaften Autor*innen unter dieser Begrenzung leiden.

Ob die Angabe für KI-generierte Inhalte notwendig ist, liegt laut Amazon auch weiterhin im Ermessen der Autor*innen selbst. Denn die Verantwortung für die Einhaltung der Richtlinien von KDP und die Rechte für das geistige Eigentum liegt bei den Verfassern und Verfasserinnen.

In Zukunft dürfte das Thema aber weitere Relevanz erlangen. Wir halten euch natürlich auf dem Laufenden.

Wenn du dich noch gar nicht mit KDP auskennst, empfehlen wir dir, unsere Anleitung zur Veröffentlichung über KDP zu lesen.

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